Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris)

Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris) – Aboca Museum – Ms. Arabe 2964 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)

Mittlerer Osten — 1199

Antikes Wissen in der mittelalterlichen Medizin: Von der Herstellung und Wirkung eines wundersamen Heilmittels in einer der ältesten erhaltenen, illuminierten arabischen Handschriften überhaupt

  1. Dieses arabische Handschrift enthält Erläuterungen zur Herstellung, Anwendung und Wirkung des Arzneimittels Theriak

  2. Kunsthistorisch, medizinisch und botanisch von großer Bedeutung - ein wahrer Schatz!

  3. Muhammad ibn Abi al-Fath versah seine Abhandlung mit Portraits von griechischen Ärzten und ihren Rezepten

Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris)

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris)

Ein Traktat über das bedeutendste Heilmittel der antiken und mittelalterlichen Medizin in einem der ältesten illustrierten arabischen Manuskripte: der sogenannte Kitâb al-Diryâq, auch bekannt als Thériaque de Paris. Entstanden gegen Ende des 12. Jahrhunderts im arabischen Raum, enthält die prachtvolle Handschrift Ausführungen zur Herstellung, Anwendung und Wirkung des Theriaks, dieses zugleich weit verbreiteten und sagenumwobenen Heilmittels aus vielfältigen und geheimnisvollen Rezepturen. Der Kitâb al-Diryâq ist sowohl kunsthistorisch als auch medizinisch und botanisch von größter Bedeutung und präsentiert sich als wahrer historischer Schatz!

Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris)

Herrliches arabisches Ornament überzieht die Seiten dieser Handschrift und verschmilzt zusammen mit der kunstvollen Schrift zu einem wahren Wunderwerk der Buchmalerei. Dazwischen tummeln sich immer wieder halbseitige Miniaturen mit der wirklichkeitsgetreuen Darstellung von Pflanzen, Menschen und Tieren in interessanten Szenen. All das ist in bunte Farben und kostbares Gold getaucht und verströmt den geheimnisvollen Zauber des Orients. Doch verbirgt sich hinter dieser berühmten arabischen Handschrift, dem sogenannten Theriak von Paris, ein bedeutendes kulturhistorisches Werk: ein Traktat zum Theriak, diesem wichtigsten Heilmittel über Jahrhunderte hinweg.

Das Wundermittel der Antike

Theriak ist ein seit der Antike bekanntes und besonders im Mittelalter verbreitetes Heilmittel, zusammengesetzt aus den verschiedensten Inhaltsstoffen. Ursprünglich gegen Schlangenbisse und Bisse von wilden Tieren eingesetzt, avancierte der Theriak im Mittelalter schließlich zu einem weit verbreiteten Universalheilmittel. Eine breite Vielfalt an Rezepturen entwickelte sich über die Jahrhunderte hinweg: die Bestandteile des Theriaks reichten von Kräutern wie Fenchel und Kümmel und Gewürzen (Kardamom, Pfeffer oder Knoblauch) über Opium bis hin zu seltsamen Zutaten wie Vipernfleisch und Entenblut. Es entwickelten sich immer kompliziertere Rezepturen mit hunderten von Ingredienzien. Und die aufwändige Zubereitung in den Zentren der Theriakherstellung wurde zu einem großen Ereignis, war zugleich aber auch ein streng gehütetes Geheimnis.

Eine kostbare arabische Handschrift

Die Handschrift mit der Signatur Ms. Arabe 2964 der Bibliothèque nationale de France in Paris enthält eben diese geheimnisumwobenen Rezepte des Theriaks. Entstanden in den Jahren 1198–1199 im arabischen Raum, gilt der Kitâb al-Diryâq als eines der ältesten arabischen illustrierten Manuskripte.
Muhammad ibn Abi al-Fath versah sein Traktat über den Theriak unter anderem mit den Porträts von neun berühmten griechischen Ärzten mit den jeweiligen zugehörigen Rezepturen für die Zubereitung des Theriaks. Daneben findet sich unter anderem eine wunderschöne Miniatur mit einer Szene der Herstellung des Heilmittels: drei Männer in einer Landschaft, umgeben von Blättern, zwischen denen sich Vögel tummeln, und einem Fluss mit Fischen darin, und im Zentrum der Darstellung ein Krug, in dem der Theriak gemischt wird.

Ein kunst- und kulturhistorischer Schatz

Der Kitâb al-Diryâq präsentiert Text und Bild in vollkommener Harmonie. Die orientalische Handschrift ist sowohl kunsthistorisch bedeutend als auch von großem Wert für die Geschichte der Medizin und Botanik. Vermutlich entstand sie im Auftrag einer hochrangigen Persönlichkeit, was den überbordenden Reichtum der künstlerischen Ausstattung erklären würde. Der Thériaque de Paris ist ein einzigartiges Werk der Buchmalerei und ein wahrer Schatz zur Erforschung der faszinierenden Geschichte des Theriaks.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Paris Theriaka
Theriaque de Paris
Livre de la Thériaque de Paris
Paris Kitâb al- Diryâq
Umfang / Format
73 Seiten / 37 × 28,5 cm
Herkunft
Irak
Datum
1199
Sprache
Buchschmuck
Mehrere halbseitige Abbildungen und arabische Motiven
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris) – Aboca Museum – Ms. Arabe 2964 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Aboca Museum – Sansepolcro, 2008
Limitierung: 999 Exemplare

Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris) – Aboca Museum – Ms. Arabe 2964 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Aboca Museum – Sansepolcro, 2008
Limitierung: Nicht limitiert
Detailbild

Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris)

Extraktion von Öl aus einem Balsambaum

Die einzige botanische Seite des Manuskripts, auf der eine menschliche Figur zu sehen ist, zeigt einen Mann, der vor einem Balsambaum kniet, aus dem er mit einem langen, dünnen Rohr im zentralen, goldgerahmten Fach des oberen Registers Öl gewinnt. Wie die anderen Figuren des Manuskripts ist er mit einem Nimbus dargestellt, der wahrscheinlich ein Überbleibsel der byzantinischen Buchmalerei ist. Zu den anderen Ingredienzien, deren Namen mit roter und schwarzer Tinte geschrieben sind, gehören Vitriol, Enzian, Baldrian, Malabathrum und schwarzer Pfeffer.

Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris) – Aboca Museum – Ms. Arabe 2964 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Einzelseite

Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris)

Die 96 "einfachen" Zutaten von Theriak

Theriak wurde angeblich von König Mithridates VI. von Pontus erfunden, der an seinen Gefangenen mit Giften und Gegenmitteln experimentierte. Nachdem er besiegt und sein Reich erobert worden war, fiel sein Rezept in die Hände der Römer. Andromachus der Jüngere, Leibarzt des Kaisers Nero, verfeinerte das Rezept, das Opium, Myrrhe, Safran, Ingwer, Zimt, Rizinus und Vipernfleisch enthielt.

Die Seite glänzt mit Blattgold und ist wie ein Teppich mit einem Stern in der Mitte gestaltet, der von einem Kreis umgeben ist, auf dem die Namen der Zutaten abwechselnd mit schwarzer und roter Tinte geschrieben sind. Eine ungewöhnliche Inschrift im rechteckigen Rahmen lobt den alten, heidnischen Arzt und islamisiert ihn, indem sie ihm den Schutz Allahs zuspricht.

Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris) – Aboca Museum – Ms. Arabe 2964 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris)

Aboca Museum – Sansepolcro, 2008
Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris) – Aboca Museum – Ms. Arabe 2964 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Kitâb al-Diryâq (Thériaque de Paris) – Aboca Museum – Ms. Arabe 2964 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Aboca Museum – Sansepolcro, 2008
Limitierung: 999 Exemplare
Einband: Ziegenleder mit Prägung in Gold und Türkis. Geschützt mit dem Kommentarband in einer mit islamischen Motiven verzierten Solanderbox.
Kommentar: 1 Band (72 Seiten) von Marie Geneviève Guesdon, Oleg Grabar, Françoise Micheau, Anne Caiozzo und Jaclynne J. Kerner
Sprachen: Arabisch, Englisch, Französisch , Deutsch, Italienisch, Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)

#2 Kitâb al-Diryâq (Set bestehend aus 15 Tafeln)

Aboca Museum – Sansepolcro, 2008

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Aboca Museum – Sansepolcro, 2008
Limitierung: Nicht limitiert
Kommentar: 1 Band (72 Seiten) von Marie Geneviève Guesdon, Oleg Grabar, Françoise Micheau, Anne Caiozzo und Jaclynne J. Kerner
Sprachen: Arabisch, Englisch, Französisch , Deutsch, Italienisch, Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
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