Theriaka und Alexipharmaka von Nikandros

Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander – M. Moleiro Editor – SupplĂ©ment grec 247 – BibliothĂšque nationale de France (Paris, Frankreich)

Paris (Frankreich) — 10. Jahrhundert

Der Text, auf den schon die LeibĂ€rzte Kaiser Neros und Trajans vertrauten: Antike Medizin und griechische Mythologie in der einzig erhaltenen illuminierten Abschrift der Arbeit des berĂŒhmten Nikandros aus Kolophon

  1. Dies ist die einzige erhaltene illuminierte Abschrift der Arbeit von Nikandros von Kolophon (gest. um 133 v. Chr.), des griechischen Arztes, Dichters und Grammatikers

  2. Bereits die LeibĂ€rzte der römischen Kaiser Nero (37–68) und Trajan (53–117) verließen sich auf dessen Texte

  3. Die Arbeit ist eine Mischung aus medizinischem Wissen und der Mythologie des antiken Griechenlands und kam spĂ€ter in den Besitz des schwedischen Dichters Karl August Nicander (1799–1839)

Theriaka und Alexipharmaka von Nikandros

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Theriaka und Alexipharmaka von Nikandros

Der Codex „Theriaka und Alexipharmaka“ ist eine illuminierte Handschrift, die zwei Lehrgedichte ĂŒber die Medizin und ĂŒber die Behandlung von Vergiftungen des griechischen Arztes Nikandros aus Kolophon vereint. Die Schriften stammen aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr. und sind die einzigen, heute noch vollstĂ€ndig ĂŒberlieferten Werke des Arztes und Dichters. Der Codex ist mit anschaulichen, teils mythologisch angehauchten Miniaturen versehen.

Theriaka und Alexipharmaka

Nikandros aus Kollophon war ein griechischer Arzt, Dichter und Grammatiker. Er lebte im zweiten Jahrhundert v. Chr. und verfasste zahlreiche Lehrgedichte, von denen heute nur noch zwei ĂŒberliefert sind. Eines von beiden ist die Versammlung „Theriaka“, in welcher es um die Behandlung von Stichen und Bissen giftiger Tiere wie Schlangen und Skorpionen geht. Das zweite ĂŒberlieferte Werk sind die „Alexipharmaka“, welche von pflanzlichen und tierischen Giften zur Behandlung verschiedener Krankheiten handelt. Beide Lehrgedichte wurden zu einem umfangreichen und atemberaubend schön gestalteten Codex verbunden, der uns heute Aufschluss ĂŒber das Wissen großer griechischer Gelehrter gibt.

EinprÀgsam und wirkungsvoll

Nikandros hielt seine Erkenntnisse ĂŒber die Substanzen der Natur absichtlich in gereimten Versen fest. Durch die Versform machte er die wissenschaftlichen Fakten einprĂ€gsam, so dass jeder sie leicht auswendig lernen konnte und im Notfall anwenden konnte. Seine Werke sind ĂŒbersichtlich gegliedert. Jedem Krankheitsbild, das er kannte, ist ein Abschnitt gewidmet, in welchem die Symptome und die spezifischen Ursachen und Heilmittel dafĂŒr geschildert werden. Die LeibĂ€rzte der römischen Kaiser Trajan und Nero orientierten sich bei der Behandlung ihrer bedeutenden Patienten an den Erkenntnissen des Nikandros und erweiterten seine pflanzlichen und tierischen Heilformeln durch die Verwendung von Opium und anderen schmerzlindernden und anregenden Substanzen.

Die einzige illustrierte Ausgabe

Ein besonderes Merkmal des Codex Theriaka und Alexipharmaka ist seine anschauliche Illustration. Diese Ausgabe ist das einzige illuminierte Manuskript der Lehrgedichte. 40 der insgesamt 48 Seiten des Werkes enthalten hervorragende Miniaturen aus dem zoologischen und botanischen Bereich. Die Bilder illustrieren die Schilderungen des Lehrgedichtes, sie zeigen die gefĂ€hrlichen giftigen Tiere, vor denen man sich hĂŒten sollte und verdeutlichen die Behandlungen von Krankheiten mithilfe der verschiedenen natĂŒrlichen Substanzen. Dabei spielen einige der Darstellungen mit EinflĂŒssen aus der Mythologie und vermischen so wissenschaftliche Erkenntnisse mit großen griechischen Legenden. Der Codex ist ein wahres Fest der Sinne fĂŒr jeden Buchliebhaber. Heute befindet sich das kostbare Originalwerk in der französischen Nationalbibliothek in Paris.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Theriaka and Alexipharmaka by Nicander
Theriaka y Alexipharmaka de Nicandro
Theriaka e Alexipharmaka, di Nicandro
ThĂȘriaka et Alexipharmaka, de Nicandre
Theriaka e Alexipharmaka, de Nicandro
Theriaca and Alexipharmaca by Nicander
Umfang / Format
96 Seiten / 16,0 × 12,5 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
10. Jahrhundert
Sprache
Buchschmuck
41 Miniaturen
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Karl August Nicander (1799–1839)

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander – M. Moleiro Editor – SupplĂ©ment grec 247 – BibliothĂšque nationale de France (Paris, Frankreich)
M. Moleiro Editor – Barcelona, 1997
Limitierung: 987 Exemplare
Detailbild

Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander

Autorenportrait

Nicander spaziert gelassen mit einem geschulterten Lagobolon (einem Krummholz fĂŒr die Jagd auf Hasen und Schlangen) durch einen idyllischen Garten, der bereits von Schlangen befreit wurde. Zahllose feine Pinselstriche kreieren eine idealisierte Szene, die an spĂ€tantike Werke erinnert. Die Miniatur wurde jedoch im 10. Jahrhundert geschaffen, zu einer Zeit, als das Byzantinische Reich seine Machstellung im Osten festigen und ausweiten konnte, was eine ‚Renaissance‘ antikisierender Stile hervorbrachte.

Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander – M. Moleiro Editor – SupplĂ©ment grec 247 – BibliothĂšque nationale de France (Paris, Frankreich)
Einzelseite

Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander

Orion, Skorpion und eine Viper, die sich hÀutet

Obwohl es sich hier angeblich um einen medizinischen Text zur Behandlung von giftigen Bissen und Stichen handelt, fĂŒhrt er mindestens ebenso deutlich vor Augen, wie sehr die antike Medizin auch von der Mythologie beeinflusst war. Über dem Text sind zwei Sternzeichen abgebildet: ein muskulöser Orion und ein Skorpion, so wie sie am Himmel erscheinen. Unten ist eine Viper gerade dabei, sich zu hĂ€uten - die obere KörperhĂ€lfte ragt aus der alten toten Haut schon heraus.

Im Anschluss an die vorherige Seite beschreibt der Text die Erschaffung des Skorpions durch Artemis, um Orion fĂŒr seine Fleischlust zu bestrafen. Die klassische Komposition der Seite ist bemerkenswert auf Grund ihres Realismus und zeigt die bewusste Entscheidung, eine Verbindung zwischen Orion und Skorpion herzustellen: Die Zeichnung des Lagobolons, eines fĂŒr die Jagd verwendeten KnĂŒppels, wiederholt sich in der KrĂŒmmung von Skorpions Stachel.

Theriaka und Alexipharmaka von Karl August Nicander – M. Moleiro Editor – SupplĂ©ment grec 247 – BibliothĂšque nationale de France (Paris, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Theriaka y Alexipharmaka de Nicandro

M. Moleiro Editor – Barcelona, 1997

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: M. Moleiro Editor – Barcelona, 1997
Limitierung: 987 Exemplare
Einband: Marmorbraunes Leder mit rotem BuchrĂŒcken. Im Lederschuber.
Kommentar: 1 Band (372 Seiten) von Alain Touwaide, Jean Pierre Angremy, Christian Förstel und Grégoire Aslanoff
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Hrabanus Maurus: De universo oder De rerum naturis – Priuli & Verlucca, editori – Cod. Casin. 132 – Archivio dell'Abbazia di Montecassino (Montecassino, Italien)
Hrabanus Maurus: De universo oder De rerum naturis
Abtei von Montecassino (Italien) – 1022–1035

Die erste EnzyklopĂ€die des Mittelalters in einer umfassend illuminierten Abschrift aus dem berĂŒhmten Kloster von Montecassino: Hrabanus Maurus Schrift zu fast allen Aspekten des frĂŒhmittelalterlichen Lebens in 335 Miniaturen

Erfahren Sie mehr
Dioskurides Neapolitanus – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Ms. ex Vindob. gr. 1 – Biblioteca Nazionale "Vittorio Emanuele III" (Neapel, Italien)
Dioskurides Neapolitanus
Byzanz oder SĂŒditalien – Anfang des 7. Jahrhunderts

Ein Klassiker der antiken Pharmakologie mit ĂŒber 400 erstaunlichen Pflanzendarstellungen: Eine herrliche frĂŒhmittelalterliche Abschrift des berĂŒhmten Opus Magnum des Dioskurides in alphabetischer Ordnung

Erfahren Sie mehr
Herbolarium et Materia Medica – AyN Ediciones – ms. 296 – Biblioteca Statale di Lucca (Lucca, Italien)
Herbolarium et Materia Medica
Frankreich – 9. Jahrhundert

Angewandte Wissenschaft im Auftrag Kaiser Karls des Großen: Wegweisende Erkenntnisse ĂŒber die uralte Heilkraft der Pflanzen als erstaunliches Zeugnis der karolingischen Renaissance

Erfahren Sie mehr
Berner Physiologus – Alkuin Verlag – Codex Bongarsianus 318 – Burgerbibliothek (Bern, Schweiz)
Berner Physiologus
Reims (Frankreich) – Ca. 830

Die Bedeutung von Heiligenleben, Botanik und Bergbaukunde fĂŒr die Moral des Menschen: Eine karolingische Abschrift des spĂ€tantiken christlich-didaktischen Textes, illuminiert mit 35 wunderbaren Miniaturen

Erfahren Sie mehr
Altenglisches illustriertes Arzneibuch – Rosenkilde and Bagger – Ms. Cotton Vitellius C III – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Altenglisches illustriertes Arzneibuch
Canterbury (Vereinigtes Königreich) – Drittes Viertel des 9. – erste HĂ€lfte des 17. Jahrhunderts

Pharmakologie in 4 Sprachen aus 9 Jahrhunderten: Ein wertvolles pharmakologisches Kompendium mit Texten in Latein, Altenglisch, Anglonormannisch und Griechisch mit Eintragungen aus dem 9. bis 17. Jahrhundert

Erfahren Sie mehr
Lorscher Arzneibuch – Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft – Msc.Med.1 – Staatsbibliothek Bamberg (Bamberg, Deutschland)
Lorscher Arzneibuch
Lorsch (Deutschland) – Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts

Ein Meilenstein der Medizingeschichte aus der Zeit Karls des Großen: Das Ă€lteste medizinische Buch des abendlĂ€ndischen Mittelalters und das einzige bekannte frĂŒhmittelalterliche Verzeichnis einer kaiserlichen Bibliothek

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag