Medikamenten-Lehre Friedrichs II.
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts gab der römisch-deutsche Stauferkaiser Friedrich II. (1194–1250) dieses faszinierende medizinische Handbuch in Auftrag. DieMedikamenten-Lehre Friedrichs II. ist ein wunderbares Zeugnis des Stands der hochmittelalterlichen Medizin in Süditalien zu dieser Zeit, aber auch der Förderung von Wissenschaft und Kultur durch den Kaiser. Er war einer der gebildetsten Herrscher des mittelalterlichen Europas und ein großer Mäzen der berühmten Schule von Salerno, einem Zentrum der Medizin. Seine wertvolle Medikamenten-Lehre wurde wie damals üblich aus verschiedenen medizinischen Texten kompiliert, darunter mehrere Schriften des Pseudo-Apuleius. Die darin beschriebenen Krankheiten, Behandlungsmethoden, Arzneimittel und Heilpflanzen werden durch über 500 diversen Miniaturen illustriert und ergänzt. Sie umfassen botanische Pflanzendarstellungen, symbolische Tierbilder und Behandlungs-Szenen, aber auch prachtvolle Autorenbilder medizinischer Autoritäten wie Hippokrates, Plato und Dioskurides.
Medikamenten-Lehre Friedrichs II.
Das umfangreiche Büchlein mit der Medikamenten-Lehre Friedrichs II. entstand wohl um die Mitte des 13. Jahrhunderts in Italien. Der wissenschaftlich außerordentlich interessierte Kaiser gab das Arzneibuch in Auftrag, um damit auf unterhaltsame und zugleich lehrreiche Weise das Wissen um die Heilwirkung von Kräutern und anderen Arzneien und Behandlungsmethoden zugänglich zu machen. Versammelt sind in der Medikamenten-Lehre verschiedene medizinische Texte des Pseudo-Apuleius neben einigen weiteren Werken zur Arzneimittellehre. Reichlich bebildert, schildern sowohl der Text als auch die wunderbaren Miniaturen verschiedene Krankheiten und Heilmethoden neben zahlreichen botanischen Darstellungen von Pflanzen.
Einblick in die ärztliche Behandlung des Mittelalters
Auf wunderbar lebendige Art und Weise werden verschiedene Krankheiten mit ihren Auswirkungen bildlich dargestellt und in Verbindung gesetzt mit den wirksamsten Heilmethoden. Dabei wird nicht nur die Art und Dosierung der Arzneiverabreichung geschildert, sondern zugleich auch die räumliche Umgebung dargestellt, in der die ärztliche Behandlung üblicherweise erfolgte. Die Patienten liegen auf einem Bett, halten ihre Füße in ein Bad oder werden auf andere, oft skurrile Weise behandelt. Die behandelnden Ärzte handhaben die Medikamente und vermitteln so dem Betrachter und Leser die therapeutischen Anwendungen, die Dosierung und Verabreichungsform von Heilkräutern und -Pflanzen. So wird etwa in einer Illustration die Heilung eines Schlangenbisses mit Eisenkraut veranschaulicht.
Botanische Darstellungen und goldglänzende Miniaturseiten
Solche Pflanzen werden auf zahlreichen Seiten der Handschrift detailliert abgebildet, und oft in Verbindung gesetzt mit symbolischen Tierdarstellungen und Mythengestalten.
Neben diesen Miniaturen ohne Hintergrund direkt im Text gibt es in der Handschrift auch ganzseitige Miniaturseiten. So wird auf einer Miniaturseite etwa Hippokrates zwischen Plato und Dioskurides dargestellt. In einem Rahmen mit üppigem Golddekor und ornamentaler Gestaltung der Figuren und Hintergründe, muten diese Bildseiten byzantinisch an. Sie lassen auf eine Entstehung des Codex in Süditalien schließen.
Die insgesamt 510 Miniaturen auf 460 Seiten geben einen wunderbaren und eindringlichen Überblick über den Stand der Medizin und Heilkunst und -Wissen des 13. Jahrhunderts.
Ein kaiserliches Arzneibuch
Das Arzneibuch Friedrichs II. vermischt in seinem Inhalt mythische und volkstümliche mit wissenschaftlichen Kenntnissen. Das Wissen des Buches ist zusammengestellt aus einer spätantiken Sammlung, die im Mittelalter in ganz Europa verbreitet war und große Wirkung erfuhr. Darin sind Texte aus dem Herbarium des Pseudo-Apuleius, dem „Medicinis ex libris feminis et masculinis“ des Pseudo-Dioskurides und anderen Werken versammelt.
Friedrich II. (1194–1250), der römisch-deutsche Stauferkaiser, war der Auftraggeber der Handschrift. Sein Hof galt als Zentrum der Wissenschaft und Kultur, und auch der Kaiser selbst war als begeisterter Wissenschaftler berühmt. Friedrich II. war der gebildetste Herrscher seiner Zeit. Auch die Medizin als angewandte Wissenschaft interessierte ihn brennend. So war er als Förderer der berühmten Schule von Salerno tätig, wo zahlreiche Arzneimittellehrbücher entstanden. Außerdem regelte Friedrich in einem wegweisenden Gesetz die Trennung von Arzt- und Apothekerberuf. Das prachtvoll gestaltete Medikamenten-Lehrbuch passt somit einwandfrei in das Interessengebiet des berühmten und einflussreichen Kaisers.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Arneibuch Friedrichs II.
Codex of Medicine of Frederick II
Códice sobre Medicamentos de Federico II
Codex sur les Médicaments de Frédéric II
Codice sui Medicinali di Federico II
Códice sobre Medicamentos de Federico II
Medical Miscellany - Umfang / Format
- 460 Seiten / 17,6 × 11,5 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- 13. Jahrhundert
- Buchschmuck
- 510 Miniaturen im mittel-byzantinischen Stil
- Auftraggeber
- Kaiser Friedrich II. (1194 – 1250)
Medikamenten-Lehre Friedrichs II.
Plato
Gekleidet in Grün und Purpur vor blauem Hintergrund und umgeben von einer schimmernden goldenen Architektur, ist Platon durch den Text des Codex, den er in der Hand hält, identifiziert. Der athenische Philosoph aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ist in der Handschrift zusammen mit seinem Zeitgenossen Hippokrates, dem "Vater der Medizin", und Dioskurides abgebildet, dem griechischen Arzt in der römischen Armee, der auf Hippokrates' Werk aufbaute und in den Jahren 50–70 n. Chr. den maßgeblichen Text zur Pharmakologie für die nächsten 1.500 Jahre schrieb.
Medikamenten-Lehre Friedrichs II.
Behandlung von Gürtelrose
Gürtelrose ist eine Viruserkrankung, die schmerzhafte Hautausschläge und Blasen auf der Haut verursacht und wochenlang anhalten kann. Sie hängt nicht nur mit den Windpocken von Kindern zusammen, sondern ist zugleich eine Reaktivierung dieser Viren. Solch fortschrittliches Wissen über den eigentlichen Grund des Leidens war mittelalterlichen Ärzten natürlich noch unbekannt, weshalb sie sich auf die Behandlung der Symptome konzentrieren mussten.
Genau wie moderne Patienten war eine mittelalterliche Person mit Gürtelrose in erster Linie darum bemüht, die schmerzhaften Hautausschläge und Blasen zu lindern, da ein Impfstoff noch viele Jahrhunderte auf sich warten ließ. Kamille, Oregano und andere Pflanzen wurden verwendet, um einen beruhigenden Balsam herzustellen, der hier von einem knienden Arzt in einer grünen Tunika auf die rotfleckigen Beine eines Patienten aufgetragen wird.
#1 Códice sobre Medicamentos de Federico II
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