Byzantinische Buchmalerei
Nach dem Fall Roms im 5. Jahrhundert bestand das Römische Reich in seiner östlichen Hälfte mit Konstantinopel als neuer Hauptstadt fort. Um zwischen dem klassischen Römischen Reich und seinem mittelalterlichen Nachfolgestaat im Osten zu differenzieren, prägten moderne Historiker für letzteren den Begriff “byzantinisch”.
Die Kunst, Kultur und Technologie der Antike führten die Byzantiner in ungebrochener Tradition fort. So entstand im Laufe der Geschichte des Byzantinischen Reiches eine Kunst, die sich durch ein hohes Maß an Kunstfertigkeit und eine erstaunliche Homogenität über fast 1.000 Jahre hinweg auszeichnet. Sie hat eine starke Symbolik, reduziert die Form zugunsten dynamischer Linien und starker Farben, bevorzugt standardisierte Gesichtstypen mit flachen Zügen und eindringlichen Augen, setzt auf strenge figürlichen Posen und verwendet bevorzugt schimmernde Goldgründe.