Psalter Friedrichs II.

Psalter Friedrichs II. – Vallecchi – Ricc. 323 – Biblioteca Riccardiana (Florenz, Italien)

Wohl Israel — 1235–1237

Eine Schmuckhandschrift zusammen mit Gold, Juwelen und kostbarer Seide: Ein prächtiges Hochzeitsgeschenk von Staufer-Kaiser Friedrich II. für seine Frau Isabella von England

  1. Der Staufer Friedrich II. (1194–1250) wurde wegen seiner Wissbegier und seines Kunstsinnes als "Stupor Mundi" , Staunen der Welt, bezeichnet

  2. Dieser Psalter wurde vom Kaiser des römisch-deutschen Reichs als Hochzeitsgeschenk für seine Frau Isabella von England (1214–1241) in Auftrag gegeben

  3. Er war Teil einer prächtigen Mitgift, die Schatullen aus Gold, Juwelen, Halsketten, Geschirr und wertvolles Mobiliar enthielt

Psalter Friedrichs II.

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Psalter Friedrichs II.

Dieser kostbare Psalter ist eine der zahlreichen prachtvollen Handschrift, die von Kaiser Friedrich II., einem der größten Förderer von Kunst, Kultur und Bildung im gesamten Mittelalter, in Auftrag gegeben wurde. Als Hochzeitsgeschenk für seine vierte Gemahlin, Prinzessin Isabella von England, gedacht, entstand zwischen 1235 und 1237 ein herausragender Codex, der wohl in einem Skriptorium auf dem Gebiet des Königreichs Jerusalem geschaffen wurde. Der byzantinisch geprägte Stil des reich geschmückten Manuskripts fällt sofort ins Auge und die Menge an Blattgold und teuren Pigmenten zeugt vom Reichtum und der Kultiviertheit seines kaiserlichen Auftraggebers. Das wertvolle Manuskript gelangte spätestens im 14. Jahrhundert in das Dominikanerinnenkloster Sankt Silvester in Pisa, woraufhin es über mehrere Privatsammlungen schließlich nach Florenz kam, wo es heute in der Biblioteca Riccardiana aufbewahrt wird.

Psalter Friedrichs II.

Die außergewöhnliche Sammlung mittelalterlicher Codices, die in der Biblioteca Riccardiana von Florenz aufbewahrt wird, umfasst eine Pergamenthandschrift, die unter der Nummer 323 inventarisiert wurde und besser bekannt ist als der Psalter Friedrichs II. Das Libro dei Salmi di Federico II ist ein kleines Juwel, das etwa zwischen 1235 und 1237 wahrscheinlich in einem Skriptorium im Königreich Jerusamlem, einem von vier Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land, entstand. Es war ein Auftrag des Staufer-Kaisers als Hochzeitsgeschenk für seine vierte Gemahlin Isabella von England, die Tochter von König Johann "Lackland" und Schwester Heinrichs III. Plantagenet, die er am 20. Juli 1235 in Worms heiratete. Die Vorbereitungen für die Hochzeit waren prächtig; die gewaltige Mitgift bestand aus Goldschatullen, Juwelen, Halsketten, Tafelgeschirr und Mobiliar und schloss höchstwahrscheinlich auch den Psalter ein, der die Kaiserin künftig bei ihren täglichen Gebeten begleiten sollte.

Ein kaiserlicher Auftrag

Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Friedrich II. (1194-1250), war einer der gebildetsten Herrscher der mittelalterlichen Geschichte und sein Hof zog die größten Künstler und Gelehrten des 13. Jahrhunderts an. Dieser kostbare Codex, der eines kaiserlichen Auftraggebers sehr würdig ist, fällt durch den farbigen Reichtum seiner Miniaturen, den mosaikähnlichen Goldgrund, die Leuchtkraft der Farben und eine fast emaillierte Oberfläche auf. Bei der Reproduktion wurde versucht, diese Brillanz wiederzugeben, indem eine spezielle Drucktechnik mit stochastischer Druckraster zur Anwendung kam, die es ermöglicht, einen kontinuierlichen Farbton zu erhalten und Farben und Details in fotografischer Qualität wiederzugeben. Das sukzessive Auftragen von Goldstaub hat es ermöglicht, die fast kreideähnlichen Eigenschaften des mit dem Pinsel auf die Codex-Blätter aufgetragenen Goldes so getreu wie möglich wiederzugeben. Das natürliche Pergament, mit dem die Buchdeckel ausgekleidet sind, gibt den mittelalterlichen Geschmack des leider verloren gegangenen Originaleinbandes wieder, der ums Jahr 1800 ersetzt wurde und noch heute den Band schützt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Buch der Psalmen von Friedrichs II.
Psalter of Frederick II
Libro dei Salmi di Federico II
Salterio di Federico II
Book of Psalms of Frederick II
Psalterium et cantica Ecclesiae
Riccardiana Psalter
Umfang / Format
175 Folien / 22,5 × 16,0 cm
Herkunft
Datum
1235–1237
Sprache
Schrift
Gotische Textualis Rotunda
Buchschmuck
1 ganzseitige historisierte Initiale, 8 große Miniaturen aus dem Leben Christi, ca. 50 illustrierte Initialen in Rot, Blau, Grün und Brauntönen
Inhalt
Buch der Psalmen und andere Passagen aus dem Alten und Neuen Testament
Auftraggeber
Römischer Kaiser Friedrich II. (1194–1250)
Vorbesitzer
Kaiserin Isabella von England (1214–41), Frau von Friedrich II.

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Psalter Friedrichs II. – Vallecchi – Ricc. 323 – Biblioteca Riccardiana (Florenz, Italien)
Vallecchi – Florenz, 2006
Limitierung: 500 Exemplare
Detailbild

Psalter Friedrichs II.

Incipit des Psalms 81

Um eine kontrastreiche und goldschimmernde Miniatur herum angelegt, erscheint das Incipit des Psalms in roten und goldenen Lettern. Der Zweite Vers ist durch Majuskelschrift in Gold auf dunklem Grund aus blauen und roten Balken besonders hervorgehoben: EXVLTATE DEO ADIVTORI NOSTRO („Jubelt Gott zu, er ist unsere Hilfe“) – Der Beginn eines feierlichen Lieds, das Gottes Stärke und Allmacht ausdrückt.

Psalter Friedrichs II. – Vallecchi – Ricc. 323 – Biblioteca Riccardiana (Florenz, Italien)
Einzelseite

Psalter Friedrichs II.

Beatus-Vir-Initiale

Beatus vir oder „Selig ist der Mann…“ – so beginnt das Buch der Psalmen in der lateinischen Bibelübersetzung, der Vulgata. Eine besonders gestaltete Incipit-Seite gehört fast zum Standard vieler mittelalterlicher Manuskripte, aber dieses Exemplar ist wohl das schönste und wahrhaft eines Kaisers würdig. Die historisierte Initiale enthält die Ereignisse der Geburt Christi sowie Propheten und andere relevante Figuren aus dem Alten Testament wie etwa König David.

Die B-Initiale besteht aus zwei roten Drachen mit dunkelgrünen Flügeln, die zusätzlich mit blauem Flechtwerk verziert sind. Obwohl die Figuren den Realismus und die Plastizität der italienischen Illumination des 13. Jahrhunderts erkennen lassen, ist diese Seite wie auch der Rest des Manuskripts eindeutig byzantinisch. Dies zeigt sich besonders in den dunklen, undurchsichtigen Farben und dem polierten Goldgrund.

Psalter Friedrichs II. – Vallecchi – Ricc. 323 – Biblioteca Riccardiana (Florenz, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Libro dei Salmi di Federico II

Vallecchi – Florenz, 2006

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vallecchi – Florenz, 2006
Limitierung: 500 Exemplare
Einband: Einbände mit natürlichem Pergamentbezug nach dem Vorbild des heute verlorenen mittelalterlichen Originaleinbands
Kommentar: 1 Band von Franco Cardini und Giovanna Lazzi
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband. Das sukzessive Auftragen von Goldstaub hat es ermöglicht, die fast kreidigen Eigenschaften des mit einem Pinsel auf die Codexblätter aufgetragenen Goldes so getreu wie möglich zu reproduzieren.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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