Der Breslauer Psalter
Der Breslauer Psalter fasziniert seinen Betrachter mit großem Ausstattungsreichtum und mit dem Aufeinandertreffen verschiedener Einflüsse der europäischen Buchmalerei. Die prächtige Handschrift entstand zwischen 1255 und 1267 in Westpolen und versammelt auf 294 Seiten unglaubliche 27 ganzseitige Miniaturen, 168 Randminiaturen, 36 Kalendermedaillons, 10 Initialzierseiten sowie zahlreiche Ornamente und figürliche Szenen auf den Blatträndern. Während Schreiber aus Deutschland für den Text der 150 Psalmen und alttestamentarischen Lobgesänge zuständig waren, übernahm der aus Padua stammende Buchmaler Giovanni da Gaibana die Leitung der Maler. Unter ihm arbeitete ein ganzes Team aus schlesischen Künstlern, die nach seinen Vorgaben die große Fülle an Darstellungen zauberten. Nur so konnten fantasievolle Architekturen mit östlichen Kuppeldächern und einem abendländischem Formenrepertoire entstehen.
Der Breslauer Psalter
In dem einzigartigen Breslauer Psalter kommen verschiedene Einflüsse der europäischen Buchmalerei auf beeindruckende Art und Weise zusammen. Die zwischen 1255 und 1267 in Breslau entstandene Handschrift mit 150 Psalmen und Lobgesängen aus dem Alten Testament wurde von mindestens sieben schlesischen Künstlern ausgestattet, die unter der Leitung des Italieners Giovanni da Gaibana arbeiteten. Zusammen zauberten sie 27 ganzseitige Miniaturen, 168 Randminiaturen, 36 Kalendermedaillons, 10 Initialzierseiten sowie zahlreiche Ornamente und figürliche Szenen auf den Blatträndern.
Beispiel für europäische Buchkunst
Der Breslauer Psalter ist ein hervorragendes Beispiel für den kulturellen Austausch zwischen Ost und West, Nord und Süd. Während Schreiber aus Deutschland für die Psalmen und Lobgesänge zuständig waren, führte der aus Padua stammende Buchmaler Giovanni da Gaibana als Hauptmeister die Miniaturen aus. Unter seiner Leitung arbeitete außerdem ein ganzes Team von schlesischen Malern, die ihn bei der großen Zahl an Darstellungen unterstützten. Nur durch diese Zusammenarbeit konnte eine Bildwelt entstehen, die schimmernde Goldhintergründe und östliche Kuppeldächer mit dem abendländischen Formenrepertoire verbindet.
Großer Ausstattungsreichtum
Jeder der Psalmen und Lobgesänge ist mit einem eigenen Bild versehen, was dazu führt, dass gelegentlich bis zu drei Darstellungen auf einer Seite Platz finden müssen. Diese hohe Dichte an Miniaturen ist umso erstaunlicher, wenn man sie genauer betrachtet und die umfangreiche Bildsprache und die große Vielfalt der Motive entdeckt. So befinden sich die Figuren nicht vor einem schlichten Goldgrund sondern vor fantasievollen Architekturen mit Spitzbögen, gotischen Drei- und Vierpässen und zarten Säulen. Besonders individuell ist zudem die Gestaltung der Gesichter und der verschiedenen Körperhaltungen. Aus dem Zusammenspiel von Gestik und Mimik lassen sich Emotionen wie Trauer und Mitgefühl deutlich erkennen.
Böhmische Herzogin als Auftraggeberin
Durch die Betonung der böhmischen Heiligen im Kalender des Psalters und die weiblichen Gebetsformeln, kann angenommen werden, dass Anna von Böhmen (1204–1268) die Auftraggeberin der herrlichen Handschrift ist. Sie ist die Witwe von Heinrich II., Herzog von Schlesien (1196/1207–1241) und gründete 1242 zusammen mit ihrem Sohn Boleslaw II. das Kloster Grüssau.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Breslau Psalter
- Umfang / Format
- 294 Seiten / 32,6 × 22,7 cm
- Herkunft
- Polen
- Datum
- 1255–1267
- Stil
- Genre
- Sprache
- Schrift
- Gotische Textualis
- Buchschmuck
- 28 ganzseitige Miniaturen, 168 kleinere Randminiaturen, 36 Kalendermedaillons, 10 großformatige historisierte Zierinitialen
- Inhalt
- Psalmen (Gallikanisch); Gesänge; Litaneien; Kurzgebete
- Auftraggeber
- Anna von Böhmen (1204–1268), Witwe Herzog Heinrichs II. von Schlesien
- Künstler / Schule
- Meister des Giovanni da Gaibana
Italienisch-byzantinische Schule
Der Breslauer Psalter
Drolerien am Rande
Die Ränder der Textseiten dieses Manuskripts sind mit unterhaltsamen Tieren, Menschen und Tier-Mensch-Mischwesen von extrem hoher Qualität bevölkert. Eine seltsame Kreatur nähert sich von links, sie ist armlos, mit einem blauen Körper, der einem Pferderücken ähnelt, und einem schwarzen menschlichen Gesicht mit Kapuze. Ein kahlköpfiger Mann mit makaberem Gesichtsausdruck ist im Begriff, einen großen Schläger in der Art eines Baseballschlägers zu schwingen. Auf der rechten Seite scheint ein junger Mann den Konflikt mit dem Kopf in der Hand zu beobachten.
Der Breslauer Psalter
Geburtsszene
Hier sind realistische Szenen, die mit der Geburt Christi in Verbindung stehen, kreisförmig um die in der Mitte ruhende Jungfrau Maria angeordnet, deren Bedeutung durch ihre Größe betont wird und die gerade liebevoll ihr Neugeborenes streichelt. Die Hügel um sie herum sind voller Hirten, ein erschöpfter Joseph stützt seinen Kopf auf seiner Hand auf und das Christkind wird zum ersten Mal gebadet, während interessierte Engel alles von oben aus beobachten.
Der als Hand B bezeichnete Meister, der diese prächtige Miniatur schuf, kombinierte traditionelle Elemente der byzantinischen Ikonographie mit dem zeitgenössischen deutschen Zackenstil und Einflüsse des Gaibana-Meisters. So sehen wir etwa eine starke Stilisierung beim Faltenwurf und bei den Darstellungen der Hügel sowie standardisierte, abgeflachte Gesichtszüge, ausdrucksstarke Gesten und einen glänzenden Blattgoldhintergrund.
#1 Der Breslauer Psalter
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