Codex Fejérváry-Mayer

Codex Fejérváry-Mayer – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – 12014 M – Museum of the City (Liverpool, Vereinigtes Königreich)

Veracruz (Mexico)

Ein präkolumbisches Meisterwerk mit einzigartigem Malstil: Das wertvolle Zeugnis einer verlorenen Welt, heute Teil der berühmten Borgia-Gruppe von Azteken-Handschriften

  1. Mit präzisem graphischen Malstil eine Besonderheit in der Codex-Borgia-Gruppe

  2. Die Besitzgeschichte des Manuskripts ist geheimnisumwittert, erst das 19. Jahrhundert ist gut dokumentiert

  3. Bietet einen beeindruckenden Einblick in eine verlorene Welt

Codex Fejérváry-Mayer

12014 M Museum of the City (Liverpool, Vereinigtes Königreich)
Ausgabe bei uns verfügbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Codex Fejérváry-Mayer

„Feinheit und die Sorgfalt in der Ausführung der Zeichnung und der Farbengebung“ rühmt Prof. Eduard Seler, ein Altmexikanist aus Berlin, im Jahr 1901 an diesem besonderen Codex der Borgia-Gruppe. Seler selbst war es, der diese Gruppe der wenigen erhaltenen vorspanischen Dokumente aus Mexiko identifiziert hatte. Der Codex Fejérváry Mayer ist auf einer Art Pergament gefertigt, das allerdings aus Hirschhaut hergestellt wurde. Es handelt sich um einen Streifen mit einer Gesamtlänge von 385 cm, der ziehharmonikaartig in 22 quadratische Kacheln unterteilt ist. Die eine Seite stellt die Nachtseite dar, da auf ihr die Hüter der Nacht zu sehen sind, wie etwa der Gott des Totenreiches Mictlan Tecutli. Die Besitzgeschichte des Manuskripts ist liegt stellenweise ebenfalls im Dunkeln: Erst im 19. Jahrhundert sind der englische Antiquar Joseph Mayer und der ungarische Sammler und Gelehrte Gabriel Fejérváry als namensgebende Besitzer identifiziert.

Der Codex Fejérváry-Mayer ist ein Faltbuch aus weichem Hirschleder, dessen 23 Blätter, deren Stuckgrundierung dem Buchmaler als Unterlage diente, voll genutzt worden und exzellent erhalten geblieben sind. Aus seiner Geschichte ist nur der Weg von Ungarn nach England im 19. Jh. bekannt. In seinem quadratischen Format ähnelt der Codex Fejérváry-Mayer weitgehend den Codices Laud und Cospi; der Zusammenhang unter den genannten drei Bilderhandschriften wird noch verstärkt durch das gemeinsame Vorkommen des Zählbalkens für die „Fünf“. Insoweit hebt sich eine Untergruppe innerhalb der sog. Codex-Borgia-Gruppe ab.

Die Ästhetik altmexikanischer Bilderhandschriften öffnet sich dem modernen Betrachter erst bei ausreichendem Reproduktionsniveau. Präzision der Linienführung und farbliche Brillanz demonstrieren dort einen graphischen Stil von hoher Strenge, der allenfalls noch im Codex Laud Vergleichbares geschaffen hat.

Der Codex Fejérváry-Mayer ist ein Faltbuch aus weichem Hirschleder, dessen 23 Blätter, deren Stuckgrundierung dem Buchmaler als Unterlage diente, voll genutzt worden und exzellent erhalten geblieben sind. Aus seiner Geschichte ist nur der Weg von Ungarn nach England im 19. Jh. bekannt. In seinem quadratischen Format ähnelt der Codex Fejérváry-Mayer weitgehend den Codices Laud und Cospi; der Zusammenhang unter den genannten drei Bilderhandschriften wird noch verstärkt durch das gemeinsame Vorkommen des Zählbalkens für die "Fünf". Insoweit hebt sich eine Untergruppe innerhalb der sog. Codex-Borgia-Gruppe ab.

Kodikologie

Umfang / Format
46 Seiten / 17,5 × 17,5 cm
Herkunft
Mexiko
Epoche
Buchschmuck
44 ganzseitige Miniaturen
Inhalt
Heiliger Aztekenkalender
Vorbesitzer
Gabriel Fejérváry (1780–1851)
Joseph Mayer (1803–1886)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Codex Fejérváry-Mayer – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – 12014 M – Museum of the City (Liverpool, Vereinigtes Königreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1971
Detailbild

Codex Fejérváry-Mayer

Huītzilōpōchtli

Huītzilōpōchtli, wegen seiner Hautfarbe auch als Blauer Tezcatlipoca bekannt, ist eine Gottheit des Steins, des Krieges, der Sonne und der Menschenopfer und der Schutzpatron der Stadt Tenochtitlan, der Heimat der Mexikaner, der Herrscher des Aztekenreiches. Sie opferten ihm Gefangene und Sklaven, damit er sie mit seiner Waffe, der Feuerschlange, vor der unendlichen Nacht beschützt. Sein Name leitet sich von dem Wort für "Kolibri" ab; Krieger und Frauen, die bei der Geburt starben, wurden nach dem Tod in Kolibris verwandelt und gingen zu ihm.

Codex Fejérváry-Mayer – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – 12014 M – Museum of the City (Liverpool, Vereinigtes Königreich)
Einzelseite

Codex Fejérváry-Mayer

Die fünf Regionen der Welt und ihre Gottheiten

Die erste Seite dieses aztekischen Kalendermanuskripts ist Xiuhtecuhtli gewidmet, dem Gott des Feuers, des Tages, der Hitze und der Vulkane, dessen Name mit "Herr des Türkisen" oder "Herr des Feuers" übersetzt werden kann. Er galt dabei als der Vater der Götter und wohnte nämlich im türkisfarbenen Gehäuse im Zentrum der Erde.

Die vier Himmelsrichtungen dieser spirituellen Karte werden durch Bäume dargestellt, die von den "Trägern der Jahre" flankiert werden: Der Osten wird oben durch einen Rasierpinselbaum dargestellt, der für Brennholz, Kunsthandwerk und zur Herstellung eines stark berauschenden Getränks verwendet wird; ein Kakaobaum steht für den Süden; ein Kapokbaum für den Norden, dessen Rinde als Diuretikum, Aphrodisiakum und zur Behandlung von Kopfschmerzen verwendet werden kann; der so genannte "Kolibri-Baum" repräsentiert den Westen am unteren Rand.

Codex Fejérváry-Mayer – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – 12014 M – Museum of the City (Liverpool, Vereinigtes Königreich)
Faksimile-Editionen

#1 Codex Fejérváry-Mayer

Details zur Faksimile-Edition:

Einband: Faltbuch in Halbleder-Kassette mit Kommentar
Kommentar: 1 Band (48 Seiten) von Cottie A. Burlund
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Codex Borbonicus – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Y120 – Bibliothèque de l´Assemblée Nationale (Paris, Frankreich)
Codex Borbonicus
Mexiko – 16. Jahrhundert

Entstanden am Vorabend der spanischen Eroberungen: Ein aztekischer Wahrsagekalender und unschätzbares Zeugnis der Sprache, Religion und Kultur Mexikos vor Ankunft der Europäer

Erfahren Sie mehr
Borgia-Codex – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vat. mess. 1 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)
Borgia-Codex
Wohl geschrieben im Gebiet von Puebla-Tlaxcala-Cholula (Mexiko) – 15. Jahrhundert

Bemalte und gefaltete Blätter mit einer Gesamtlänge von fast 11 Metern: Ein bilderreiches Zeugnis der scheinbar fremden Welt des alten Mexiko vor Ankunft der Conquistadores

Erfahren Sie mehr
Codex Ixtlilxochitl – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Ms. Mex. 65-71 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Codex Ixtlilxochitl
Mittelamerika – Ende des 16. Jahrhunderts oder Anfang des 17. Jahrhunderts

Eine Gottheit für jeden der 18 Monate des aztekischen Sonnenkalenders: Eine detaillierte spanische Beschreibung der sagenumwobenen Rituale und der Kultur der Azteken mit 27 Illuminationen verschiedener Hände

Erfahren Sie mehr
Codex Laud – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Ms. Laud Misc. 678 – Bodleian Library (Oxford, Vereinigtes Königreich)
Codex Laud
Mexiko – 16. Jahrhundert

Von unschätzbarem historischem Wert zum Verständnis einer uns fremdartig erscheinenden Hochkultur: Detaillierte Darstellungen der mystischen Götter des sagenumwobenen Aztekenreichs

Erfahren Sie mehr
Tudela-Codex – Testimonio Compañía Editorial – 70400 – Museo de América (Madrid, Spanien)
Tudela-Codex
Mexiko – Mitte des 16. Jahrhunderts

Einblicke in eine längst verlorene Welt: Ein einmaliges Zeugnis der Religion, Kleidung, Rituale und Sprache der Azteken und eine der wichtigsten kulturhistorischen Quellen für die Zeit vor der Kolonialsierung ihres Reichs

Erfahren Sie mehr
Codex Veitia – Testimonio Compañía Editorial – Biblioteca del Palacio Real (Madrid, Spanien)
Codex Veitia
Mexico City – 1755

Die Kalender, Zählweisen und Feste einer vergangenen Kultur: Ein seltenes und wunderbar illuminiertes Zeugnis für die verschwindende Kultur der Azteken

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag