Präkolumbische Buchmalerei
Die präkolumbische Zeit, die weit vor die Ankunft des Kolumbus und der europäischen Entdeckungsfahrer in 1492 bis in die graue Vorzeit Amerikas zurückreicht, ist eine der bedeutendsten, faszinierendsten und auch geheimnisvollsten Ären der Weltgeschichte.
Die einheimischen Hochkulturen des heutigen Zentral-und Südamerikas, insbesondere die Mayas, hatten eine eigene Schriftkultur entwickelt, die sich von der europäischen ihrer Eroberer stark unterschied: Ihre Handschriften waren oft viele Meter lang, nach dem Leporelloprinzip gefaltet und mit rätselhaften Schriftzeichen versehen. Jedoch wurde der Großteil der Schriftzeugnisse der Azteken, Mayas, Inkas und anderer Völker von allzu beflissenen Geistlichen, die eine völlige Ausrottung des einheimischen Heidentums verfolgten, in die Flammen der Spanischen Inquisition geworfen.
Die wenigen erhaltenen Exemplare dieser wertvollen Bilderhandschriften zählen heute zu den seltensten und begehrtesten historischen Kunstobjekten der Welt. Sie bewahren auf einmalige Weise das Wissen um die Geschichte, Religion, Kultur und das Brauchtum der präkolumbischen Hochkulturen Amerikas.