Pearl Manuskript

Pearl Manuskript – The Folio Society – Cotton Nero A.x – British Library (London, Vereinigtes Königreich)

London oder Cheshire (Vereinigtes Königreich) — Zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts

Vom Autor selbst illuminiert: Vier einzigartige englische Artus-Dichtungen von Weltrang, alleinig erhalten in diesem Manuskript und mit 12 faszinierenden ganzseitigen Miniaturen versehen

  1. Ein Autor, vier Artusdichtungen: Pearl, Cleanness, Patience und Sir Gawain and the Green Knight Ritter

  2. Das einzige Manuskript mit diesen Dichtungen entstand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Südengland

  3. Es ist mit 12 ganzseitigen Miniaturen und 48 Initialen in Rot und Blau geschmückt

Pearl Manuskript

Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Pearl Manuskript

In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstand in Südengland die heute einzige erhaltene Quelle für vier ganz bezaubernde Artusdichtungen. Die Gedichte „Pearl“, „Cleanness“, „Patience“ und „Sir Gawain and the Green Knight“ stammen wohl alle von einem Autor und bezeugen mit ihrer Kreativität die literarische Blüte im England des 14. Jahrhunderts. Von gleicher Hand sind vermutlich auch die zwölf ganzseitigen Miniaturen, die dem jeweiligen Text vorangestellt sind und diesen dem Leser auf eindrückliche Art vor Augen führen. Als Schmuck kommen insgesamt 48 Initialen in Rot und Blau hinzu, die bestimmte Abschnitte der allegorischen Gedichte sichtbar machen.

Das Pearl Manuskript

Das Pearl Manuskript ist eine der wichtigsten Handschriften der englischen Literatur und bezeugt mit seinen Texten die beeindruckende Blüte der literarischen Kreativität gegen Ende des 14. Jahrhunderts. Die vier Gedichte „Pearl“, „Cleanness“, „Patience“ und „Sir Gawain and the Green Knight“ gehören zur Gattung der Artusdichtung und stammen vermutlich von einem Autor. Dieser war wohl auch für die zwölf ganzseitigen Miniaturen zuständig, die dem jeweiligen Gedicht vorangestellt sind. Entstanden in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entging das kostbare Manuskript 1731 nur knapp der Zerstörung, als durch ein Feuer die Bibliothek des Antiquars Robert Cotton (1571–1631) beschädigt wurde und eine große Anzahl an mittelalterlichen Handschriften dem Brand zum Opfer fiel.

Vier allegorische Gedichte

Benannt ist die Sammlung nach dem ersten Gedicht „Pearl“, welches die Geschichte eines trauernden Vaters erzählt, der sich nach dem Einschlafen im Paradies wiederfindet und in einem Dialog über die christliche Lehre steht. Als er von diesem Traum erwacht, ist er von spiritueller Kraft und neuer Zuversicht erfüllt. Das bekannteste Gedicht der vier ist jedoch „Sir Gawain and the Green Knight“. Erst 1839 wurde es zusammen mit anderen Gawain-Romanen herausgegeben und veröffentlicht. Wenig später folgten dann die anderen drei Texte.

Eine Spannende Ritterromanze

Die mittelenglische Ritterromanze „Sir Gawain and the Green Knight“ erzählt die** Geschichte von Sir Gawain, der die Herausforderung des grünen Ritters annimmt, ihn zu enthaupten**. Dies geschieht jedoch unter der Bedingung, dass er selbst ein Jahr und einen Tag danach dasselbe Schicksal erleiden wird. Nach der Enthauptung des Ritters beginnt für Sir Gawain die Reise zu dem Ort, an dem sein Schicksal eintreten wird. Sein Mut ist es, der ihn zum ultimativen Beispiel des Ritterlichen Codexes macht.

Die Frage nach dem Autor

Das Pearl Manuskipt stellt für alle vier Gedichte die einzige Quelle dar und ist schon deshalb von besonderer Bedeutung für die Forschung. Wer der Autor dieser märchenhaften Artusdichtungen ist, bleibt jedoch ein Rätsel. Aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten, wie die Verwendung von Alliterationen, abstrakten Ideen und eine strenge christliche Glaubensausrichtung, veranlassten zu der Annahme, dass alle vier Gedichte von einem Autor stammen. Diesem gab man den Notnamen Pearl-Poet oder auch Gawain-Poet.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Pearl Manuscript
Umfang / Format
184 Seiten / 17,1 × 12,0 cm
Datum
Zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts
Stil
Sprache
Schrift
Variante der gotischen Textualis Rotunda mit Zügen der Anglicana
Buchschmuck
12 ganzseitige Miniaturen; 48 Fleuronné-Initialen in Blau und Rot
Inhalt
4 allegorische Gedichte: Pearl (ff. 41r-59v), Cleanness (ff. 60r-86r), Patience (ff. 86r-94r), und Sir Gawain and the Green Knight (ff. 94v-130r)
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Henry Savile of Bank in Yorkshire
Robert Cotton (1571–1631)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Pearl Manuskript – The Folio Society – Cotton Nero A.x – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
The Folio Society – London, 2015
Limitierung: 980 Exemplare
Detailbild

Pearl Manuskript

Die Versuchung des Sir Gawain durch Lady Bertilak

In dem Gedicht Sir Gawain and the Green Knight spielt Lady Bertilak die Rolle der Verführerin, als sie den Auftrag erhält, Sir Gawain zu verführen, um seine Reinheit zu prüfen. Sie streichelt dem schlafenden Gawain über den Bart und kommt dreimal hintereinander im Morgengrauen in sein Schlafgemach, wobei sie jedes Mal verführerischer aussieht und ihn mit verschiedenen Gegenständen verführt, von denen sie behauptet, sie würden ihn schützen. Gawain gibt schließlich nach und nimmt einen grünen Gürtel mit schützenden Eigenschaften an, den er in seinem Kampf gegen den Grünen Ritter verwenden wird.

Pearl Manuskript – The Folio Society – Cotton Nero A.x – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Einzelseite

Pearl Manuskript

Der Träumer und die Pearl-Maiden

Das Gedicht Pearl, das als eines der bedeutendsten mittelenglischen Werke gilt, die heute noch erhalten sind, handelt von einem Vater, der den Verlust seiner "Pearl" betrauert. Er fällt in seinem Garten in einen Schlaf und begegnet einer schönen göttlichen Frau, der Pearl-Maiden, die er auf der anderen Seite eines Baches stehen sieht. Aber als der Träumer versucht, ihn zu überqueren, wacht er auf.

Der Träumer ist in eine rote Houppelande gekleidet, ein langes, lockeres Gewand mit ausgestellten Ärmeln, das im späten 14. und 15. Jahrhundert modern war. Auf der anderen Seite eines mit Fischen gefüllten Baches steht Pearl-Maiden, gekrönt und weiß gekleidet. Die Zahl 38 ist durchgestrichen und durch eine 42 ersetzt worden, was darauf hindeutet, dass die Faltung irgendwann korrigiert wurde.

Pearl Manuskript – The Folio Society – Cotton Nero A.x – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Faksimile-Editionen

#1 The Pearl Manuscript

The Folio Society – London, 2015

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: The Folio Society – London, 2015
Limitierung: 980 Exemplare
Kommentar: 1 Band von Malcolm Andrew, Ronald Waldron und Bernard O'Donoghue
Sprache: Englisch

Der Kommentarband enthält eine umfassende Einführung zum Manuskript, seinem Inhalt, seiner Herkunft und Geschichte. Außerdem bietet er eine genaue Transkription der mittelenglischen Originaltexte sowie eine moderne Übersetzung. Die Studie wurde erstmalig 1978 von den beiden Mediävisten Malcolm Andrew und Ronald Waldron veröffentlicht und erschien 2007 in der fünften überarbeiteten Auflage, die dieser Faksimile-Edition beigegeben und immer noch das Standardwerk zum Pearl Manuskript ist. Das Vorwort wurde von dem Dichter und Mediävisten Bernard O'Donoghue verfasst.
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar!
Preis Kategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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