Oswald von Wolkenstein: Handschrift A

Oswald von Wolkenstein: Handschrift A – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2777 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Wohl Kloster Neustift bei Brixen (Italien) — Um 1425

Eine der Ă€ltesten erhaltenen Liederhandschriften, beauftragt von einem Musiker und Tausendsassa: 100 Lieder und deren Noten mit dem Ă€ltesten authentischen Portrait eines deutschen Dichters ĂŒberhaupt

  1. Eine der Àltesten erhaltenen Liederhandschriften, bestehend aus 100 Liedern und deren Noten

  2. Oswald von Wolkenstein war Weltreisender, Diplomat im Dienste Kaiser Sigismunds I.sowie Dichter, Komponist und SĂ€nger

  3. Sein Portrait auf der Innenseite der Titelseite ist zugleich das Àlteste authentische Portrait eines deutschen Dichters

Oswald von Wolkenstein: Handschrift A

Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Oswald von Wolkenstein: Handschrift A

„Fröhlich, zĂ€rtlich, lieblich und klĂ€rlich, anmutig, still und leise, / in sanfter, sĂŒĂŸer, keuscher, trĂ€ger Weise / erwache, du liebenswertes, schönes Weib
“ Wie er hier seine Ungeduld beim Betrachten einer begehrten, noch schlafenden Frau in eine drĂ€ngende Reihe von Adjektiven zu packen weiß, so hat Oswald von Wolkenstein (1377–1445) auch sein Leben möglichst vollgepackt: Bereits als 10jĂ€hriger verließ er die elterliche Burg Schöneck in SĂŒdtirol, um als Knappe möglichst viel von der Welt zu sehen. Dann wurde er Abenteurer, Handels- und Weltreisender, Politiker und Diplomat in den Diensten Kaiser Sigismunds I. und Dichter, Komponist und SĂ€nger. Handschrift A, die Ă€lteste erhaltene Liederhandschrift, enthĂ€lt mehr als 100 Lieder mit Noten und wurde um 1425 wohl von Oswald persönlich in Auftrag gegeben. Bei dem Bildnis Oswalds im vorderen Einbanddeckel handelt es sich um das Ă€lteste authentische Portrait eines deutschen Dichters ĂŒberhaupt.

Oswald von Wolkenstein: Handschrift A

Das vorliegende Werk ist die erste vollstĂ€ndige farbige Studien-Ausgabe der Ă€ltesten erhaltenen Liederhandschrift, der „Ausgabe erster Hand“ von mehr als 100 Liedern mit Noten, die uns im Codex Vindobonensis 2777 ĂŒberliefert sind. Es handelt sich dabei um die SchlĂŒsselhandschrift jedweder Oswaldforschung. Durch die Faksimile-Ausgabe soll das wertvolle Original nun gleichermaßen bewahrt und erschlossen werden.

Die um 1425 entstandene Handschrift wurde wohl, wie auch der jĂŒngere Innsbrucker Codex B, im Auftrag Oswalds geschrieben. Die Bedeutung der Handschrift liegt nicht allein in der so wichtigen Überlieferung der Texte und Noten, die mit Hilfe dieser Edition erstmals ohne Herangehen an das Original problemlos gelesen werden können, sondern auch in der kĂŒnstlerischen Ausstattung, die zwar einfach aber eindrucksvoll ist.

Besonders wichtig fĂŒr die Geschichte der Tiroler Buchmalerei ist das Portrait des Dichters auf der Innenseite des vorderen Einbanddeckels. Es handelt sich hier um das Ă€lteste authentische Portrait eines deutschen Dichters ĂŒberhaupt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Oswald of Wolkenstein: Manuscript A
Umfang / Format
66 Folios / 36,8 × 26,8 cm
Herkunft
Italien
Datum
Um 1425
Stil
Genre
Sprache
Buchschmuck
1 ganzseitige Miniatur
Inhalt
150 Lieder
Auftraggeber
Oswald von Wolkenstein (1376/77–1445)

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Oswald von Wolkenstein: Handschrift A – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2777 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Graz, 1977
Detailbild

Oswald von Wolkenstein: Handschrift A

Carmina germanica (Nr. 40)

Diese elegante "D"-Initiale leitet eines der von Oswald komponierten Lieder ein. Sie wurde mit kostbarer roter und blauer Tinte und feinen Federstrichen erstellt und wird von roten fĂŒnfzeiligen Notensystemen unter Verwendung einer spĂ€ten Form der Neumen-Notation begleitet. Der Text des Liedes, der von kundiger Hand unter die Neumen geschrieben wurde, ist noch heute gut lesbar und macht eine der Ă€ltesten erhaltenen Liederhandschriften auch fĂŒr Musikinteressierte des Mittelalters leicht zugĂ€nglich.

Oswald von Wolkenstein: Handschrift A – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2777 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Einzelseite

Oswald von Wolkenstein: Handschrift A

Autorenportrait

Diese ganzseitige Miniatur, die auf die Innenseite des vorderen Einbandes des Manuskripts gemalt wurde, ist das Àlteste erhaltene Portrait eines deutschen Dichters und entstand etwa um 1425. Es zeigt den Dichter, Komponisten und Diplomaten Oswald von Wolkenstein, der durch Europa und bis zum Königreich Georgien im Kaukasus reiste und mindestens drei Ritterorden angehörte.

Oswald ist vor blauem Hintergrund dargestellt, flankiert von seinen Wappen und gekleidet im Stil eines typischen Aristokraten des frĂŒhen 15. Jahrhunderts: Er trĂ€gt eine PelzmĂŒtze und eine schwarze, pelzgefĂŒtterte Tunika, die in der Taille mit einem GĂŒrtel befestigt ist, und darunter eine schwarz-weiße Strumpfhose. Mit der rechten Hand hĂ€lt er ein Notenblatt mit einer großen roten Initiale hoch.

Oswald von Wolkenstein: Handschrift A – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 2777 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Faksimile-Editionen

#1 Oswald von Wolkenstein: Handschrift A

Details zur Faksimile-Edition:

Einband: Leineneinband
Kommentar: 1 Band von Francesco Delbono
Sprache: Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Chansonnier de Jean de Montchenu – Vicent Garcia Editores – Ms. Rothschild 2973 – Bibliothùque nationale de France (Paris, Frankreich)
Chansonnier de Jean de Montchenu
Savoyen (Frankreich) – Um 1460

Einst im Besitz der Familie Rothschild und einzigartig in seiner Form: Ein herzförmiges Gesangbuch mit 44 Liedern fĂŒr Bischof Montchenu, einem Romantiker am französischen Königshof

Erfahren Sie mehr
Carmina Burana + Fragmenta Burana – Prestel Verlag – Clm 4660 + Clm 4660a – Bayerische Staatsbibliothek (MĂŒnchen, Deutschland)
Carmina Burana + Fragmenta Burana
KĂ€rnten, Steiermark (Österreich) oder SĂŒdtirol (Italien) – Um 1230 bis 14. Jahrhundert

Ein einmaliges Meistwerk der Musik und der Lyrik des Mittelalters: Uralte Lieder aus Benediktbeuern, in den 1930er Jahren von Carl Orff als szenische Kantate ins Rampenlicht gerĂŒckt

Erfahren Sie mehr
Codex Manesse – Insel Verlag – Cod. Pal. germ. 848 – UniversitĂ€tsbibliothek (Heidelberg, Deutschland)
Codex Manesse
ZĂŒrich / Raum Bodensee (Schweiz) – Nach 1310 bis um 1340

Ein einzigartiger Schatz deutscher Literatur, mittelalterlicher Geschichte und gotischer Buchmalerei: Die berĂŒhmte Große Heidelberger Liederhandschrift mit nahezu 6.000 Strophen Minnelyrik und 137 ganzseitigen Miniaturen

Erfahren Sie mehr
Weingartner Liederhandschrift – MĂŒller & Schindler – HB XIII 1 – WĂŒrttembergische Landesbibliothek (Stuttgart, Deutschland)
Weingartner Liederhandschrift
Konstanz (Deutschland) – Anfang des 14. Jahrhunderts

Liebeslyrik von 31 mittelalterlichen Dichtern um Walther von der Vogelweide: Eine der wichtigsten deutschen, mit 25 Autorenportraits geschmĂŒckten Quellen des Minnesangs

Erfahren Sie mehr
Kleine Heidelberger Liederhandschrift – Reichert Verlag – Cod. Pal. germ. 357 – UniversitĂ€tsbibliothek (Heidelberg, Deutschland)
Kleine Heidelberger Liederhandschrift
Wohl Straßburg (Frankreich) – 1270–1280

Musikalische Einblicke in die hochmittelalterliche Hofkultur Deutschlands: Die sowohl Àlteste als auch kleinste von nur drei erhaltenen Minnesang-Handschriften, heute aufbewahrt in Heidelberg

Erfahren Sie mehr
Hortus Deliciarum – Hortus Deliciarum – Originalmanuskript verloren
Hortus Deliciarum
Kloster Hohenburg, Elsass (Frankreich) – Letztes Viertel des 12. Jahrhunderts

Ein in gleich zweierlei Weise besonderes Manuskript aus dem 12. Jahrhundert: Die erste von einer Frau verfasste, reich bebilderte EnzyklopĂ€die sowie eine frĂŒhe Quelle fĂŒr mehrstimmige Musik

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag