Carmina Burana + Fragmenta Burana
Die Handschrift der Carmina Burana ist ein einmaliges Zeugnis der Literatur und Musik des Mittelalters. In einem spektakulären Fund entdeckte Johann Christoph von Aretin diese Handschrift im Zuge der Säkularisation im Kloster Benediktbeuern. Das Manuskript, im 13. Jahrhundert begonnen und bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts weitergeführt, enthält einen wahren Schatz: 318 Texte, die zum Großteil nur hier überliefert sind, Lyrik, Lieder- und Dramen-Texte von den bedeutendsten Dichtern ihrer Zeit! Als weitere Besonderheit sind die Texte dieser berühmten Liederhandschrift mit wunderbaren Miniaturen illustriert. Die berühmten Beurer Lieder, eine rundherum außergewöhnliche Handschrift!
Carmina Burana
Die Handschrift der Carmina Burana ist ein einmaliges Zeugnis der Literatur und Musik des Mittelalters. In einem spektakulären Fund entdeckte Johann Christoph von Aretin diese Handschrift im Zuge der Säkularisation im Kloster Benediktbeuern. Das Manuskript, im 13. Jahrhundert begonnen und bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts weitergeführt, enthält einen wahren Schatz: 318 Texte, die zum Großteil nur hier überliefert sind, Lyrik, Lieder- und Dramen-Texte von den bedeutendsten Dichtern ihrer Zeit! Als weitere Besonderheit sind die Texte dieser berühmten Liederhandschrift mit wunderbaren Miniaturen illustriert. Die berühmten Beurer Lieder, eine rundherum außergewöhnliche Handschrift!
Die berühmten Beurer Lieder
Wohl jeder hat sogleich die monumentalen Klänge im Ohr, mit denen Carl Orff die Carmina Burana 1935/36 neu vertonte. Die Beurer Lieder, besser bekannt unter der latinisierten Bezeichnung Carmina Burana, zählen heute zum kulturellen Erbe der Menschheit. Doch waren sie bis ins frühe 19. Jahrhundert verschollen. Erst im Zuge der Säkularisation kam die einzigartige Handschrift wieder ans Licht: durch die Entdeckung durch Johann Christoph von Aretin in der Klosterbibliothek Benediktbeuern im Jahre 1803.
Eine Liederhandschrift aus dem Alpenraum
Das oberbayerische Kloster Benediktbeuern ist jedoch nicht der Entstehungsort der Liederhandschrift. Vermutlich stammen die Carmina Burana aus Kärnten, der Steiermark oder dem heutigen Südtirol. Die Handschrift wurde um 1230 begonnen, jedoch dann bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts immer wieder erweitert. Einzigartig sind neben dem literarisch-musikalisch so bedeutenden Inhalt auch die Illustrationen, die den Text begleiten. Dieser wunderbare Bilderschmuck ist äußerst ungewöhnlich für eine Liederhandschrift. Größere und kleinere, teilweise sogar ganzseitige Darstellungen zeigen etwa verschiedene Brettspiele (Backgammon, Schach und andere), aber auch historische und biblische Begebenheiten. Bekannt ist außerdem die herrliche Miniatur des Schicksalsrades in einer kreuzförmigen Darstellung.
Einzigartige Zeugnisse der Musik und Literatur des Mittelalters
Doch der eigentliche Schatz der Handschrift liegt in seinem textlichen Inhalt, der ihr auch den Namen verlieh: die Beurer Lieder. Diese „einzigartige Anthologie von Lied- und Dramentexten des 11. und 12. Jahrhunderts“ enthält die bedeutendste Sammlung mittelalterlicher Vagantenlyrik. Neben lateinischer weltlicher Lyrik ist auch die mittelhochdeutsche Lyrik des frühen 13. Jahrhunderts vertreten, in moralisch-satirischen Dichtungen, Liebesliedern, Trink- und Spielliedern und geistliche Spielen. Die insgesamt 318 Texte, die zum Großteil nur hier überliefert sind, sind zwar anonym überliefert, konnten jedoch einigen berühmten Dichtern zugeschrieben werden. Neben Walther von der Vogelweide, Otto von Botenlauben und Neidhardt sind einige weitere große Namen vertreten.
Ein Schatz der Bayerischen Staatsbibliothek
Die Carmina Burana sind nur in einer einzigen Handschrift überliefert. Außerdem ist ein Fragment erhalten. Beide Manuskripte werden heute unter der Signatur Clm 4660 und Clm 4660a in der Bayerischen Staatsbibliothek in München aufbewahrt. Die berühmte Handschrift der Beurer Lieder lässt bis heute ihren Betrachter und Leser abtauchen in die Welt des Mittelalters und seiner größten Poeten.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Carmina Burana aus Benediktbeuren
Codex Buranus mit Fragment - Umfang / Format
- 224 Seiten / 25,0 × 17,0 cm
- Herkunft
- Österreich
- Datum
- Um 1230 bis 14. Jahrhundert
- Stil
- Genre
- Schrift
- Frühe deutsche Gotische Schrift
- Buchschmuck
- gerahmte Miniaturen
zahlreiche Lombarden
viele mit markanten Gesichtern verzierte Buchstabenkörper
Federzeichnungen - Künstler / Schule
- Walther von der Vogelweide (1170–1230), Otto von Botenlauben or Botenlouben (1177–1245) und andere (Autoren)
- Vorbesitzer
- Kloster Benediktbeuern
Carmina Burana + Fragmenta Burana
Schachspieler
Zwei Adelige sitzen in Sesseln und spielen eine Partie Schach, während ein souveräner Diener auf den Zehenspitzen dem gelb gekleideten Spieler auf der linken Seite einen Kelch voll Wein bringt. Sein Gewand ist rot umrandet, was den Faltenwurf betont. Es ist noch früh im Spiel, und der grün gekleidete Spieler auf der rechten Seite scheint seinen Turm zu bewegen. Er trägt eine Mütze, die unter dem Kinn zusammengebunden ist, während die beiden Figuren auf der linken Seite mit wallendem braunem Haar dargestellt sind.
Carmina Burana + Fragmenta Burana
Glücksrad
Das Rad als Symbol für das Glück war ein verbreitetes Thema in der Philosophie der Antike und des Mittelalters, da es für die launische Natur des Schicksals stand. Es ist das Vorrecht der Göttin Fortuna, das Rad zum Wohle der einen und zum Nachteil der anderen nach dem Zufallsprinzip zu drehen. Die Figuren in dieser Darstellung tragen die Aufschrift (im Uhrzeigersinn von oben) Regno, Regnavi, Sum sine regno, Regnabo „Ich herrsche, ich habe geherrscht, meine Herrschaft ist beendet, ich werde herrschen“.
Fortuna ist in der Mitte mit zwei unbeschriebenen Schriftrollen dargestellt, die symbolisch für die noch nicht geschriebenen Ereignisse der Zukunft stehen, vor einem Wagenrad mit acht Speichen. Die Gottheit, die immer als Frau dargestellt wurde, war eine weit verbreitete mittelalterliche Allegorie für die Zeitlichkeit irdischer Dinge, womit oft auch der Untergang der gerade Mächtigen gemeint war.
#1 Carmina Burana
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