Neues Testament
Diese Handschrift ist eines der am reichsten verzierten Exemplare des Neuen Testaments, die im Mittelalter entstanden sind. Sie stammt aus Italien, wo sie in den 1230er oder 1240er Jahren geschaffen wurde, und besteht aus einem Kalender und dem vollständigen Text des Neuen Testaments. Es ist eines der schönsten Manuskripte der Vatikanischen Bibliothek und ist mit über 100 prächtigen Illuminationen ausgestattet, darunter vier ganzseitige Miniaturen, 26 große, teilweise historisierte Initialen und Hunderte von kleineren Initialen in roter und blauer Tinte. Einflüsse verschiedener künstlerischer Stile, vor allem aus der byzantinischen Buchkunst, sind im künstlerischen Programm zu erkennen. Nach wie vor ist jedoch umstritten, wo, von wem und für wen das Manuskript angefertigt wurde, doch gilt es als herausragendes Paradebeispiel für die italienische Buchmalerei der Gotik.
Neues Testament
Das Neue Testament der Bibel bildet zusammen mit dem Alten Testament das Wort Gottes und die Grundlage des christlichen Glaubens. Im Neuen Testament wird Jesus Christus als Sohn Gottes und als der Messias erklärt, der zur Rettung Israels und des gesamten Kosmos gekommen ist. Die Schriften des Neuen Testaments wurden zunächst auf Griechisch und später auf Latein festgehalten. Eine herausragende, illuminierte lateinische Handschrift des Neuen Testaments, die im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts in Italien entstand, befindet sich heute in der Vatikanischen Bibliothek. Es ist das größte und am aufwändigsten ausgestattete Manuskript einer ganzen Reihe von Neuen Testamenten, die ab den 1230er Jahren in Italien entstanden.
Während viele auf den starken byzantinischen Einfluss in der Handschrift hinweisen, um für ihren Ursprung in Süditalien zu argumentieren, behaupten andere, dass sie aus Verona stammt, da der Kalender mit den liturgischen Feiern der Stadt in Einklang steht und die Schrift von mindestens zwei Schreibern in einer leicht gerundeten Form der gotischen Textualis geschrieben wurde, die aus Frankreich importiert wurde und zu dieser Zeit im Veneto üblich war.
Unabhängig von seiner genauen Herkunft ragt der Codex aus den Schätzen der Vatikanischen Bibliothek heraus und versetzt den Betrachter auch heute noch in Erstaunen. Die geheimnisvolle Herkunft des Manuskripts und die Umstände, unter denen es wahrscheinlich entstanden ist, erhöhen seine Anziehungskraft für Forscher und Bibliophile gleichermaßen.
Überbordender Gestaltungsreichtum
Die vermutlich in den 1230er oder 1240er Jahren entstandene Abschrift des Neuen Testaments in der Vatikanischen Bibliothek ist im Stil der italienischen Gotik aufwändig verziert. Der lateinische Text wurde mit über 100 lebendigen Miniaturen versehen. Die farbenprächtigen, mit Gold und Silber verzierten Bilder veranschaulichen die dramatischen Ereignisse im Leben Jesu Christi und ergänzen den handschriftlichen Text in hervorragender Weise. Nahezu jede Seite der Handschrift ist verziert: Wenn eine Seite keine Miniatur trägt, werden die Textpassagen durch reich verzierte Akanthusblattinitialen auf Gold- und Silbergrund sowie durch kleinere Initialen in blauer und roter Tinte veredelt.
Einige der 26 großen Zierinitialen sind mit Drachen und menschlichen Figuren historisiert, von denen einige die Initialen wie Leitern erklimmen. Die Miniaturen zu den Evangelien und zur Apostelgeschichte sind in den Text eingebettet, während das Buch der Offenbarung durch einen Miniaturenzyklus in den Seitenrändern kunstvoll ergänzt wird. Hinzu kommen vier ganzseitige Miniaturen, von denen zwei die Kreuzigung vor goldenem und silbernem Grund darstellen und die beiden anderen den Gnadenstuhl sowie die Madonna mit Kind. Dieses prächtige künstlerische Programm und die teuren Materialien, die zu seiner Herstellung verwendet wurden, machen den Codex unschätzbar wertvoll.
Eine vollständige Abschrift des Neuen Testaments
Einiges an dem Manuskript ist ungewöhnlich und wirft Fragen auf: Obwohl es mit einem Kalender ausgestattet ist, der die religiösen Feste auflistet, gibt es keine bekannte liturgische Verwendung für ein vollständiges Exemplar des Neuen Testaments, da gerade die Vollständigkeit den Priester zwingen würde, die Seiten durchzublättern, um die gewünschte Bibelstelle zu finden. Einen Hinweis auf den Zweck der Handschrift bietet jedoch die letzte Miniatur des Manuskripts – eine ganzseitige Darstellung einer männlichen Figur, die einer thronenden Madonna mit Kind kniend huldigt. Das spricht dafür, dass die Handschrift nicht für den liturgischen Gebrauch vor einer Gemeinde gedacht war, sondern in einer städtischen Werkstatt für den privaten Gebrauch durch einen Laien angefertigt wurde. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass das Skriptorium der Kathedrale von Verona im späten 12. und im größten Teil des 13. Jahrhunderts in Schwierigkeiten steckte und unproduktiv war, so dass ein Vakuum entstand, das von Laienwerkstätten gefüllt wurde.
Ein rätselhafter Patron
Die kniende Figur ist weder durch einen Namen noch durch ein Wappen ausgezeichnet, aber ihre bescheidene Kleidung aus einer kurzen dunklen Tunika und Strümpfen deutet darauf hin, dass es sich um ein Mitglied einer Laienbußbruderschaft handeln könnte. Diese Organisationen waren zu dieser Zeit in Norditalien sehr beliebt und ihre Mitglieder trugen asketische Gewänder. In dieser Zeit kam es zu einem Wandel in den Laienbruderschaften, die bis dato als unabhängige Vereinigungen auftraten. Nun standen sie zunehmend unter der Aufsicht von Dominikanern und Franziskanern, die auch als Berater fungierten. Sie beschäftigten sich vor allem mit der Bekämpfung der Ketzerei, weshalb ihre Mitglieder über eine umfassende Kenntnis des Neuen Testaments verfügen mussten. So wurden im Jahr 1233 sechzig Ketzer aus den prominentesten Familien Veronas auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der anonyme Patron, der zu Füßen der Jungfrau Maria kniet, könnte ein Zeuge dieser feurigen "Säuberung" gewesen sein.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- New Testament
- Umfang / Format
- 348 Seiten / 20,0 × 15,0 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- Erste Hälfte des 13. Jahrhunderts
- Epoche
- Stil
- Genre
- Sprache
- Schrift
- Gotische Minuskel
- Buchschmuck
- Nahezu 100 Miniaturen
Neues Testament
Der Gang Jesu auf dem Wasser
Dass Jesus auf dem See Genezareth wie auf einer Wiese wandelte, ist eine der wichtigsten und bedeutungsvollsten Episoden in den Evangelien. Diese außergewöhnliche Demonstration von Jesu Macht über die Natur festigte den Glauben der zwölf Apostel. „Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt. Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten sich. Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (Joh 6,18-20)
Neues Testament
Die Kreuzigung
Hier handelt es sich um eine italienische Miniatur aus der Gotik, die einen starken byzantinischen Einfluss zu erkennen gibt und sich auf die Wirkung der Gesten und der Ikonographie verlässt, um ihre statisch-feierliche Grundkomposition auszugleichen. Der Hintergrund der Miniatur besteht aus abwechselnden Feldern aus poliertem Silber und Gold. Darüber hinaus wechselt die Farbe des Heiligenscheins der Engel je nach Hintergrund, während die von Maria und Johannes farbig und gemustert sind.
Diese häufig dargestellte Szene wird hier so inszeniert, dass es aussieht, als würden der Rahmen und andere Figuren hinter dem gekreuzigten Christus eigens hochgehalten. Das Kreuz selbst und speziell der Hügel von Golgata stehen außerhalb des grünen und roten Rahmens und erzeugen dadurch ein ungewöhnliches Gefühl von Perspektive, das den Blick über die Seite schweifen lässt.
#1 Neues Testament
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