Isidor-Sammelband
Der Isidor-Sammelband ist ein karolingisches Manuskript aus Laon, das zwei Werke des einflussreichen Gelehrten Isidor von Sevilla (560–636 n. Chr.) mit christlichen liturgischen Texten kombiniert. Die heute in der Médiathèque Suzanne-Martinet bewahrte, faszinierende Anthologie wurde über einen Zeitraum von fast einem Jahrhundert kompiliert und versammelt antikes Wissen und die Lehren der Kirchenväter über Zeitberechnung und -einteilung, Astronomie sowie Meteorologie, aber auch über den Teufel und ein gottgefälliges Leben. Bekannt ist das Werk vor allem für Isidors als "Buch der Räder" bekannten Text De natura rerum, der mit zahlreichen markanten Kreisdiagrammen illuminiert ist. Mit seinen insgesamt über 60 illustrierenden kolorierten Diagrammen und Miniaturen von Sternbildern ist der Isidor-Sammelband ein wunderbares frühmittelalterliches Zeugnis für den menschlichen Drang, die Welt und Gottes Plan darin zu ergründen.
Isidor-Sammelband
Isidor von Sevilla (560–636 n. Chr.), auch Isidorus Hispalensis, bekleidete nicht nur das Amt des Bischofs von Sevilla, sondern war einer der produktivsten und meistrezipierten Autoren des Mittelalters. In seinen zahlreichen lateinischen Werken verarbeitete er verschiedenste antike und christliche Schriften und beschäftigte sich mit diversen Themengebieten.
Die Anthologie aus der Médiathèque Suzanne-Martinet gibt einen wunderbar illuminierten Einblick in die Gedankenwelt des einflussreichen Universalgelehrten an der Schwelle von der Antike zum Mittelalter. Der faszinierende Sammelband wurde von vier Schreibern zwischen dem zweiten Viertel und dem Ende des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich in Laon kompiliert und beginnt mit Isidors De natura rerum, dt. „Über die Natur der Dinge“, worauf einige Auszüge aus seinen Sententiae und verschiedene liturgische Texte folgen.
Das „Buch der Räder“
De natura rerum ist eines der wichtigsten naturkundlichen Werke Isidors von Sevillas und wurde von dem Bischof Anfang des 7. Jahrhunderts verfasst. Darin behandelt er Themen wie Zeitrechnung, -einteilung und Komputistik, die Erde und die Himmelskörper sowie Wetterphänomene. Aufgrund der vielen Kreisdiagramme, die dieses Wissen illustrieren, wurde das Werk im Mittelalter als „Buch der Räder“ bekannt. Wie zu dieser Zeit üblich sammelte Isidor seine Informationen aus bereits veröffentlichten Schriften, in diesem Fall hauptsächlich von lateinischen, aber auch griechischen, Autoren und den Kirchenvätern. Damit kombinierte er antikes Wissen mit christlicher Theologie und wurde selbst zu einer Autorität für spätere mittelalterliche Autoren.
Die Sentenzen des „letzten Gelehrten der Antike“
Die Schriften der Kirchenväter dienten Isidor auch für seine Sententiae als Grundlage, genauer gesagt bediente er sich der Werke von zweien von ihnen: Gregor und Augustinus. In diesem Werk kompilierte der Gelehrte mehrere theologische Texte, die gemeinsam eine Art Handbuch für den Klerus darstellen, in dem es zum Beispiel um die Schöpfung, das Urteil Gottes, die Natur des Teufels, aber auch die Aufgaben des Klerus und gottgefälliges Verhalten geht.
Die Welt in bunten Diagrammen
Ein integraler Bestandteil des Sammelbands sind die über 60 Diagramme und Miniaturen. Diese sind erstaunlich farbenfroh und im Falle der komputistischen und astronomischen Diagramme höchst präzise illuminiert. Dabei dienen die Farben nicht nur der Ästhetik und Lesbarkeit, sondern reflektieren in einigen Fällen auch ganz klar den Inhalt des jeweiligen Diagramms. Somit ist die Farbauswahl keineswegs zufällig und war äußerst durchdacht.
Am dichtesten illuminiert ist mit 41 Miniaturen auf nur neun Seiten der Teil des Manuskripts über die Konstellationen. Hier wird fast jede kurze Erläuterung eines Sternbilds von einer kleinen Darstellung begleitet. Dabei werden die einzelnen Sterne, die die Konstellationen bilden, durch orangefarbene Punkte angezeigt.
Eine rätselhafte Geschichte
Die genauen Umstände der Entstehung der frühmittelalterlichen Handschrift sind nicht überliefert. So kann der Entstehungsort Laon auch nur vermutet werden. Forscher sind sich jedoch relativ einig, dass das Manuskript im Norden des heutigen Frankreichs geschaffen wurde. Auch über die mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte ist wenig bekannt. Der Codex tauchte erst Mitte des 17. Jahrhunderts in der Bibliothek der Kathedrale Notre-Dame de Laon auf. Nach der Französischen Revolution kam er in die Bibliothèque communale von Laon, die heute unter dem Namen Médiathèque Suzanne-Martinet bekannt ist.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Laon Computistical Miscellany
- Umfang / Format
- 188 Seiten / 29,5 × 18,5 cm
- Herkunft
- Frankreich
- Datum
- 9. Jahrhundert
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Karolingische Minuskel Unzialis
- Buchschmuck
- Über 60 Miniaturen und Diagramme
- Inhalt
- Astronomischer und komputistischer Sammelband mit Isidor von Sevillas "De natura rerum", Exzerpten aus aus Buch III seiner "Sententiae" sowie einigen liturgischen Texten
- Vorbesitzer
- Bibliothek der Kathedrale Notre-Dame de Laon
Isidor-Sammelband
Das Schiff Argo
Dieses von Ptolemäus zuerst beschriebene und heute veraltete Sternbild zeigt die das Schiff Argo, lt. navis argo. Die Darstellung basiert auf der alten Argonautensage aus der griechischen Mythologie, die von der Suche Iasons nach dem Goldenen Vlies handelt. Er und seine Begleiter treten die Reise auf dem sagenhaft schnellen Schiff Argo an, nach dem sie Argonauten genannt wurden.
Typisch für die Darstellung des Sternbilds sind der gebogene Bug des Schiffes und seine zwei auffälligen Ruder.
Isidor-Sammelband
Die vier Jahreszeiten
Dieses farbenfrohe Diagramm zeigt ein Rad aus zwölf Monaten, aus dessen Mittelteil vier schematisch dargestellte weibliche Figuren entspringen, die die Jahreszeiten repräsentieren. Mit ihren ausgebreiteten Armen nehmen sie jeweils drei Sektionen des Kreisdiagramms ein, die je drei Monaten entsprechen.
Die Figuren und „Speichen“ des radähnlichen Diagramms sind auffällig farbenfroh koloriert. Dabei fällt auf, dass die Personifikationen des Frühlings und des Herbstes zweifarbig gestaltet wurden: links blau und rechts orange. Diese Farbwahl reflektiert die Tag-und-Nacht-Gleichen im März und September und den Übergang von der in warmen Farbtönen gehaltenen Sommerzeit auf der rechten Hälfte des Diagramms zur in kühlen Farben kolorierten Winterzeit in der linken Hälfte. So sind auch die Personifikationen des Sommers und des Winters entsprechend ihrer Jahreszeit gefärbt: hellorange und eisblau.
#1 Isidorus Hispalensis
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
Verlagspreis (neu) 2.390 €
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