Gelasianisches Sakramentar

Gelasianisches Sakramentar – Biblioteca Apostolica Vaticana – Reg. lat. 316 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatican Stadt, Vatican Stadt)

Fr — 700–800

Eine wunderschöne merowingische Handschrift, die die Kunst der SpÀtantike und der Völkerwanderungszeit vereint: Die Àlteste und vollstÀndigste erhaltene Handschrift des römischen Sakramentars und das zweitÀlteste erhaltene christliche liturgische Buch

  1. Eine Mischung aus dem gallikanischen und dem römischen Ritus fĂŒr die DurchfĂŒhrung der Messe, geboren um 750 in der NĂ€he von Paris

  2. Die Handschrift wurde fĂ€lschlicherweise Papst Gelasius I (reg. 492–496) zugeschrieben und trĂ€gt noch immer seinen Namen

  3. Zu ihren frĂŒheren Besitzern gehören der heilige Bonifatius (ca 657–754) und Königin Christina von Schweden (1626–89)

Gelasianisches Sakramentar

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Gelasianisches Sakramentar

Das Liber Sacramentorum Romanae Aeclesiae Ordinis Anni Circuli ist das Ă€lteste und vollstĂ€ndigste erhaltene Manuskript des römischen Sakramentars und das zweitĂ€lteste erhaltene christliche liturgische Buch ĂŒberhaupt. Es wurde fĂ€lschlicherweise Papst Gelasius zugeschrieben, auch wenn es möglicherweise einige seiner Gebete und Vorreden enthĂ€lt, vielleicht vermittelt durch das Leonische Sakramentar. Es wird heute angenommen, dass der Originaltext irgendwann in der Mitte des 7. Jahrhunderts verfasst wurde, da er Änderungen am Messkanon enthĂ€lt, die von Papst Gregor dem Großen, nicht aber von Sergius I. oder Gregor II. eingefĂŒhrt wurden. Sein Inhalt ist eine Mischung aus dem offiziellen römischen Messbuch aus dem 6. Jahrhundert und einigen gallikanischen Traditionen aus dem frĂŒhen 8. Jahrhundert. Diese Handschrift aus der Zeit um 750 ist ein schönes Beispiel fĂŒr die merowingische Buchmalerei und Kalligraphie, die kĂŒnstlerische Konventionen aus der SpĂ€tantike mit EinflĂŒssen der "barbarischen" Kunst der Völkerwanderungszeit verbindet. Es handelt sich um einen historischen Codex, der vermutlich vom heiligen Bonifatius wĂ€hrend seiner Mission auf dem europĂ€ischen Kontinent benutzt wurde und Teil der persönlichen Bibliothek von Königin Christina von Schweden war, als er nach ihrem Tod 1689 vom Vatikan erworben wurde.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Sacramentarium Gelasianum
Liber sacramentorum Romanae ecclesiae
Altgelasianum
Gelasian Sacramentary
Umfang / Format
490 Seiten / 26,0 × 17,0 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
700–800
Sprache
Inhalt
Sacramentarium Gelasianum und die Àlteste Abschrift des Àltesten römischen Missale
Vorbesitzer
Bibliothek von Königin Christina von Schweden (MS Reginensis 316)

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Gelasianisches Sakramentar – Biblioteca Apostolica Vaticana – Reg. lat. 316 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatican Stadt, Vatican Stadt)
Biblioteca Apostolica Vaticana (Vaticanstadt, Vaticanstadt) – Vatikan Stadt, 1975
Faksimile-Editionen

#1 Sacramentarium Gelasianum e Codice Vaticano Reginensi latino 316

Details zur Faksimile-Edition:

Einband: Schuber
Kommentar: 1 Band (46 pages) von Luigi Michelini Tocci und Burkhard Neunheuser
Sprache: Italienisch
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Codex Millenarius – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cim. 1 – Stift KremsmĂŒnster (KremsmĂŒnster, Österreich)
Codex Millenarius
Stift KremsmĂŒnster oder Kloster Mondsee (Österreich) – Um 800

Mehr als 1000 Jahre im Gebrauch: Bemerkenwerte Illuminationen und kalligrafische Vollendung im berĂŒhmten Karolinger-Evangeliar aus KremsmĂŒnster, dem einzig erhaltenen Zeugnis einer bayerisch-österreichischen Vulgata-Variante

Erfahren Sie mehr
WĂŒrzburger Lektionar – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – M. p. th. f. 62 – UniversitĂ€tsbibliothek (WĂŒrzburg, Deutschland)
WĂŒrzburger Lektionar
8. Jahrhundert

Ein ebenso rĂ€tselhaftes wie bedeutsames Zeugnis der frĂŒhen Kirchengeschichte: Eine geheimnisvolle frĂŒhmittelalterliche Handschrift mit einem uralten römischen Kirchenkalender und ungewisser Nutzung

Erfahren Sie mehr
Buch von Lindisfarne – Faksimile Verlag – Cotton MS Nero D. iv – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Buch von Lindisfarne
Abtei von Lindisfarne, Holy Island (Vereinigtes Königreich) – Um 700

Buchkunst fĂŒr die Ewigkeit, geschmĂŒckt mit leuchtenden Teppichseiten und verschlungenen Flechtbandinitialen: Die Geburt der insularen Buchmalerei und stilprĂ€gendes Meisterwerk fĂŒr Jahrhunderte

Erfahren Sie mehr
Codex Amiatinus – La Meta Editore – Ms. Laurenziano Amiatino 1 – Biblioteca Medicea Laurenziana (Florenz, Italien)
Codex Amiatinus
Abtei von Jarrow, Jarrow (Vereinigtes Königreich) – 700–715

Wohl im Nordumbrien entstanden und mit dem vollstÀndigen Vulgata-Text des Heiligen Hieronymus versehen: Eine der Àltesten und damit wichtigsten Bibeln der Welt

Erfahren Sie mehr
Vespasian-Psalter – Rosenkilde and Bagger – Cotton MS Vespasian A I – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Vespasian-Psalter
Wohl Canterbury (Vereinigtes Königreich) – 725–750

Mit frĂŒhen Glossen des 9. Jahrhunderts in englischer Sprache: Ein farbenfroher Psalter mit historisierten Initialen aus dem Besitz des Bibliophilen Sir Robert Cotton

Erfahren Sie mehr
Benediktsregel – Rosenkilde and Bagger – MS Hatton 48 – Bodleian Library (Oxford, Vereinigtes Königreich)
Benediktsregel
Canterbury oder West Midlands (Vereinigtes Königreich) – Ca. 700

Ein SchriftstĂŒck mit PrĂ€gewirkung fĂŒr das gesamte Mittelalter, ĂŒberall in Europa: Ältestes erhaltenes Exemplar der Regel des heiligen Benedikt, hergestellt um 700 in England

Erfahren Sie mehr
Filterauswahl
Verlag