Vespasian-Psalter

Vespasian-Psalter – Rosenkilde and Bagger – Cotton MS Vespasian A I – British Library (London, Vereinigtes Königreich)

Wohl Canterbury (Vereinigtes Königreich) — 725–750

Mit frĂŒhen Glossen des 9. Jahrhunderts in englischer Sprache: Ein farbenfroher Psalter mit historisierten Initialen aus dem Besitz des Bibliophilen Sir Robert Cotton

  1. Man hat dem lateinischen Text der Psalmen in der Mitte des 9. Jahrhunderts englische Glossen hinzugefĂŒgt

  2. Fast 200 Initialen, darunter mehrere historisierte Initialen von König David, verschönern die Handschrift

  3. Sie war der begehrte Besitz von Bibliophilen wie Sir Robert Cotton (1570/1-1631)

Vespasian-Psalter

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Vespasian-Psalter

Der Vespasian-Psalter ist ein kostbares Exemplar angelsĂ€chsischer Manuskriptkultur, das zunĂ€chst in der Mitte des 8. Jahrhunderts entstand und ein Jahrhundert spĂ€ter mit altenglischen Glossen versehen wurde. Dies macht es zum Ă€ltesten erhaltenen biblischen Text in englischer Sprache. Nach weiteren Überarbeitungen in Canterbury im 11. Jahrhundert ging die Handschrift in den Besitz verschiedener berĂŒhmter Bibliophiler ĂŒber, bevor sie 1753 ein wertvoller Teil der British Library wurde. Fast 200 farbenfrohe Initialen, darunter einige historisierte Initialen, zieren das Manuskript zusĂ€tzlich zu einer ganzseitigen Miniatur von König David, die auch als Autorenportrait dient. Dies ist wahrlich eine der Ă€ltesten und historisch bedeutendsten Handschriften auf den britischen Inseln.

Vespasian-Psalter

Der Vespasian-Psalter ist die frĂŒhe Kopie einer lateinischen Überarbeitung der Psalmen, die mit dem heiligen Hieronymus (gest. 420) in Verbindung gebracht wird. Der Psalter ist stark verziert und enthĂ€lt mehrere historisierte Initialen, die David und seinen Freund Jonathan darstellen, darunter David als Hirte, der ein Lamm vor einem Löwen rettet, sowie fast zweihundert farbige Initialen. Die Handschrift enthĂ€lt auch eine reich kolorierte ganzseitige Miniatur von König David als Autor der Psalmen, begleitet von einer Gruppe von Musikern, TĂ€nzern und Schriftgelehrten. Der Text stammt aus SĂŒdengland in der Mitte des 8. Jahrhunderts und wurde im 9. und 11. Jahrhundert hinzugefĂŒgt. Der Psalter ist wahrscheinlich das Ă€lteste Manuskript einer Gruppe von Handschriften aus SĂŒdengland, die als Tiberius-Gruppe bekannt sind.

Entwicklung der Handschrift

Diese Handschrift wurde in SĂŒdengland im zweiten Viertel oder Drittel des 8. Jahrhunderts angefertigt und der Hauptschreiber scheint auch als Illuminator gedient zu haben. Obwohl er sich auf Vorbilder aus dem Mittelmeerraum stĂŒtzt, arbeitet der KĂŒnstler im insularen Stil. In der Mitte des 9. Jahrhunderts wurde eine altenglische Übersetzung zwischen den Zeilen des lateinischen Textes der Psalmen hinzugefĂŒgt, was ihn zum frĂŒhesten erhaltenen biblischen Text in englischer Sprache macht. Im 11. Jahrhundert befand sich das Manuskript in der erzbischöflichen Stadt Canterbury, wo ein als Eadwig Basan bekannter Schreiber dem Buch noch einige Elemente hinzufĂŒgte.

Verbindung zu Vespasian

Der Psalter blieb bis 1553 in Canterbury, als er von Sir William Cecil (1520-198) erworben wurde, der ihn 1556 an den berĂŒhmten Bibliophilen und Erzbischof von Canterbury Matthew Parker (1504-75) verlieh. Das Manuskript gelangte 1599 in den Besitz eines anderen berĂŒhmten Bibliophilen, Sir Robert Cottons (1570/1-1631), der mit seinem Namen auf f. 12r unterschrieb. WĂ€hrend dieser Zeit in der Cotton Library wurde der Codex neu gebunden und mit einem Inhaltsverzeichnis versehen. Hier erhielt der Vespasian-Psalter auch seinen Namen: Sir Robert Cotton hatte seine Bibliothek organisiert, indem er die Handschriften nach Regal, Regalboden und Position ordnete. Jedes BĂŒcherregal wurde dabei von der BĂŒste einer berĂŒhmten historischen Figur gekrönt und der Psalter hatte die privilegierte erste Position im ersten Regal inne, das eben von einer BĂŒste des römischen Kaisers Vespasian (9-79 n. Chr.) dominiert wurde. Im Jahr 1702 schenkte Cottons Enkel die Handschrift zusammen mit dem Rest der Cotton Library dem Vereinigten Königreich und sie wurde dadurch Staatseigentum. Die Sammlung wurde 1753 an das neu gegrĂŒndete British Museum ĂŒbertragen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Vespasian Psalter
Umfang / Format
320 Seiten / 24,0 × 19,0 cm
Datum
725–750
Stil
Schrift
Insulare Unzialis Englische Minuskel Karolingische Minuskel
Buchschmuck
1 ganzseitige Miniatur; 9 große Zierinitialen; ĂŒber 180 kleinere, farbige Initialen; teilweise Gold- und Silberschrift
Inhalt
Römische Psalmen und Hymnen des hl. Ambrosius
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Robert Bruce Cotton
Thomas Cotton
John Cotton

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Vespasian-Psalter – Rosenkilde and Bagger – Cotton MS Vespasian A I – British Library (London, Vereinigtes Königreich)
Rosenkilde and Bagger – Kopenhagen, 1967
Faksimile-Editionen

#1 The Vespasian Psalter

Rosenkilde and Bagger – Kopenhagen, 1967

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Rosenkilde and Bagger – Kopenhagen, 1967
Kommentar: 1 Band von David H. Wright und Alistair Campbell
Sprache: Englisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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Preis Kategorie: €€
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