Astronomicum Caesareum
Das Astronomicum Caesareum von Peter Apian (1495–1552) ist ein wahrlich prachtvoll ausgeschmücktes wissenschaftliches Werk, das den Stand der astronomischen Kenntnisse in der Mitte des 16. Jahrhunderts wunderbar repräsentiert. Apian war ein führender deutscher Humanist und war als typischer Universalgelehrter der Renaissance nicht nur als Astronom, sondern zugleich als Mathematiker, Kartograph, Professor und Drucker tätig. Sein 1540 veröffentlichtes Werk gilt als der letzte große Entwurf der ptolemäischen Astronomie vor der Kopernikanischen Wende und bezeugt den Stand des Faches unmittelbar vor der Veröffentlichung der heliozentrischen Theorie, die Nikolaus Kopernikus (1473–1543) nur drei Jahre später vorstellen sollte. 58 handkolorierte Holzschnitte der beiden Meister Michael Ostendorfer (1490/94–1559) und Hans Brosamer (1494–1554) illustrieren den Text auf kunstvolle Weise und werden zusätzlich von 21 faszinierenden rotierenden Papierscheiben zur Berechnung der Positionen der Himmelskörper ergänzt.
Astronomicum Caesareum
Latinisiert auch bekannt als Petrus Apianus, war Peter Apian (1495-1552) ein prominenter deutscher Humanist, Mathematiker, Astronom und Kartograph. Auch wenn er der Autor verschiedener anderer Werke war, gilt sein Astronomicum Caesareum vielen als "vielleicht das schönste wissenschaftliche Buch, das je gedruckt wurde" (R. Brashear, D. Lewis und O. Gingerich 2001). Das Werk erschien 1540 und damit nur drei Jahre vor De revolutionibus orbium coelestium, der bahnbrechenden Abhandlung über das heliozentrisches Weltbild von Nikolaus Kopernikus (1473-1543). Das Buch war damit wissenschaftlich sehr schnell überholt. Nicht wenige Astronomen der nachfolgenden Generationen - darunter auch Johannes Kepler (1571-1630) - äußerten sich daher recht spöttisch über das Buch. Erst im 20. Jahrhundert erregte dieses letzte große Werk der ptolemäischen Astronomie die Aufmerksamkeit von Forschern ebenso wie die von bibliophilen Sammlern.
Ein wahrer Mann der Renaissance
Wahrscheinlich als Sohn eines erfolgreichen Schuhmachers in Leisnig an der Mulde in Sachsen geboren, studierte Peter Bienewitz an den Universitäten Leipzig und Wien. Da der kaiserliche Hof ein starkes Interesse an Astrologie und Astronomie hatte, war die Universität Wien schon lange ein Zentrum für das Studium der Astronomie sowie der Geographie und Mathematik. Von Wien aus ging Apian 1523 nach Regensburg und dann nach Landshut, um schließlich von 1526 bis zu seinem Tod 1552 Mathematik an der Universität Ingolstadt zu lehren. Angewandte Mathematik - Astronomie und Geodäsie - waren dort allerdings keine besonders beliebten Fächer und so besuchten vor allem Medizinstudenten Apians Astronomievorlesungen. Ärzte benötigten damals astronomische Grundkenntnisse, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Aderlass, um den idealen Zeitpunkt für ihre Eingriffe bestimmen zu können.
Einer der ersten Self-Verleger
**Gleichzeitig betrieb er zusammen mit seinem Bruder Georg eine Druckerei in Ingolstadt. Dort druckten sie neben Peter Apians eigenen Werken vor allem die von Johann Eck (1486-1543), einem Professorenkollegen und dem wichtigsten theologischen Gegner von Martin Luther (1483-1546). Mit dem Betrieb der Druckerei wollte Apian nicht nur zusätzliche Einnahmequellen erschließen, sondern sich vor allem von fremden Druckern unabhängig machen. Um Fehler beim Druck ihrer schwierig zu setzenden Werke zu vermeiden, betrieben nicht wenige berühmte Astronomen der frühen Neuzeit - wie Tycho Brahe (1546-1601) oder Johannes Hevelius (1611-87) - eigene Druckwerkstätten. Apians erste bedeutende astronomische Publikation war das 1533 gedruckte Instrumentenbuch gewesen, in dem er wissenschaftliche Instrumente beschreibt, die Astronomen, Vermessern und Navigatoren gleichermaßen dienten.
Ein Meisterwerk der Wissenschaft und des Drucks
Das 1540 gedruckte, großformatige Astronomicum Caesareum ist ein prachtvolles Meisterwerk der Buchkunst des 16. Jahrhunderts, dessen Fertigstellung acht Jahre benötigte. Die Anzahl der gedruckten Exemplare ist unbekannt. Es sind jedoch 111 Exemplare bis heute erhalten, davon 34 in Deutschland. Die Handkolorierung wurde bereits in Apians Werkstatt vorgenommen, was für die damalige Zeit eher ungewöhnlich war. Nach der Veröffentlichung des Astronomicum Caesareum stellte Apians Druckerei ihre Arbeit weitgehend ein und wurde nach seinem Tod verkauft. Apian widmete das Werk Kaiser Karl V. (1500-58) und dessen Bruder Kaiser Ferdinand I. (1503-64), die beide den Druck finanzierten und den Autor zu einem reichen Mann machten. Außerdem brachte ihm das Buch den Titel eines Hofmathematikers und die Erhebung in den Adelsstand ein.
Enzyklopädie der Sterne
Das Astronomicum Caesareum fasst den Stand des astronomischen Wissens in der Mitte des 16. Jahrhunderts zusammen. Im Vordergrund des ersten Teils steht die Darstellung der Planetenbewegungen und die Bestimmung der Position der Himmelskörper, was das Werk nicht zuletzt für Astrologen interessant machte. Die Bewegungen der Himmelskörper werden mit Hilfe von 21 rotierenden Scheiben aus Papier, den sogenannten Volvelles, dargestellt. Das Astronomicum Caesareum ist also nicht nur ein theoretisches Astronomiebuch, sondern gleichzeitig ein wissenschaftliches Instrument, mit dem die Position von Sonne, Mond und Planeten bestimmt werden kann. Solche rotierenden Darstellungen finden sich bereits in früheren Schriften Apians und stehen in einer Tradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Insgesamt enthält das Werk 58 handkolorierte Holzschnitte, die von Michael Ostendorfer (1490/94-1559) und Hans Brosamer (1494-1554) geschaffen wurden. Die einleitende Himmelskarte listet die 1022 Apian bekannten Sterne auf und der zweite Teil des Werkes beschäftigt sich mit astronomischen Instrumenten und Kometen. Apian war übrigens der Erste, der erkannte, dass der Schweif eines Kometen immer von der Sonne weg zeigt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Peter Apian: Astronomicum Caesareum
Petrus Apianus: Astronomicum Caesareum - Umfang / Format
- 120 Seiten / 45,5 × 32,5 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- 1540
- Stil
- Genre
- Buchschmuck
- Zahlreiche Holzschnitte
- Inhalt
- Astronomische Abhandlungen mit zahlreichen Volvellen
- Auftraggeber
- Kaiser Karl V. (1500–1558)
Ferdinand I. (1503–1564) - Künstler / Schule
- Petrus Apianus (Autor)
Astronomicum Caesareum
Ein Kaleidoskop von Konstellationen
Mehrere Darstellungen des Kosmos zeigen ein kunstvolles Gewirr von Tierkreiszeichen und anderen Konstellationen, die in Form der mythologischen Figur(en), mit denen sie verbunden sind, vorgestellt werden. So wird Herkules, der größte aller Helden, im Kampf mit dem Nemeischen Löwen in der Mitte dieser Seite neben dem Sternbild Opiuchus gezeigt, das von einem Mann repräsentiert wird, der mit einer großen Schlange kämpft. Waage, Skorpion und Schütze erscheinen auf dem Kreis mit der Bezeichnung ECPLIPTICA zusammen mit den übrigen Tierkreiszeichen.
Astronomicum Caesareum
Volvelle
Dieses Werk ist eine wunderbare Mischung aus Wissenschaft und Kunst und zeigt 21 wunderschön gestaltete Volvellen, eine Art Scheibe aus Papier mit drehbaren, rotierenden Teilen. Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer Parkscheibe; sie dienten wie ein analoger Computer astronomischen Berechnungen. Obwohl sie auf dem falschen geozentrischen Modell des Universums basierten, konnten sie dennoch zuverlässig zur Vorhersage der Planetenbewegungen verwendet werden.
Der äußere Ring dieser Volvelle ist mit den Namen der zwölf Tierkreiszeichen beschriftet, so dass davon ausgegangen werden kann, dass dieses Horoskop zur Berechnung von Horoskopen auf der Grundlage einer exakten Berechnung des Geburtszeitpunkts verwendet wurde. Astronomie und Astrologie waren im 16. Jahrhundert noch eng miteinander verwoben, was diese farbenfrohe Volvelle mit einem muskulösen Drachen mit geringeltem Schwanz auf kreative Weise veranschaulicht.
#1 Astronomicum Caesareum
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Sprachen: Deutsch, Englisch
(3.000€ - 7.000€)
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