Missale des Georges de Challant

Missale des Georges de Challant – Priuli & Verlucca, editori – Cod. 43 – Collegiata dei Santi Pietro e Orso (Aosta, Italien)

Aosta (Italien) — Spätes 15. Jahrhundert

Geschaffen für einen geistlichen Mäzen der italienischen Renaissance: Biblische Geschichten und Heiligenlegenden in einem großformatigen Messbuch mit wunderschönen Miniaturen, kunstvollen Bordüren und goldgeschmückten Initialen

  1. Dieses von Prior Georges de Challant (1440–1509) persönlich in Auftrag gegebene Messbuch ist außerordentlich schön illuminiert

  2. Das großformatige, handilluminierte Messbuch besteht aus kunstvoll verzierten Texten in zwei sorgfältig gestalteten Spalten

  3. Eine unglaubliche Vielfalt an biblischen Geschichten und Heiligenlegenden, geschmückt mit kunstvollen Bordüren und goldenen Initialen

Missale des Georges de Challant

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Missale des Georges de Challant

Georges de Challant war ein Sprössling aus der reichen Adelsfamilie der Challant, welche in der italienischen Stadt Aosta ansässig war. Der große Kunstliebhaber widmete sich sein Leben lang der Finanzierung großer Gemälde, Manuskripte und weiterer Kunstschätze der Renaissance. Sein Missale, das er im frühen 15. Jahrhundert in Auftrag gab, stellt dabei eines der schönsten handgeschriebenen und illuminierten Bücher seiner Sammlung dar. Das großformatige Werk enthält liturgische Texte in feinster Kalligraphie und ist mit bezaubernden Miniaturen und Illuminationen ausgestattet.

Das Missale des Georges de Challant

Die mittalterliche Kirche von St. Peter und Orso in der italienischen Stadt Aosta ist im Besitz einiger großer Meisterwerke der spätmittelalterlichen Buchkunst. Ein besonders wertvoller Schatz der kirchlichen Buchsammlung ist das „Missale Magnum Festivum Georgii Challandi“, das Messbuch des adligen Kunstmäzens Georges de Challant. Sein persönlich von ihm in Auftrag gegebenes Messbuch enthält 352 Pergamentseiten mit religiösen Liedern und Texten und ist außerordentlich kunstvoll illuminiert.

Ein einflussreicher Kunstmäzen

Georges war ein Abkömmling des Hauses de Challant, der mächtigsten und berühmtesten Adelsfamilie von Aosta. Georges war Oberhaupt der örtlichen Kirche und zwischen 1486 und 1509 war er Gouverneur der Grafschaft Aosta. Den Großteil seines Vermögens investierte er in sagenhaft wertvolle kirchliche Kunstschätze. Bald zählte er zu den wichtigsten Kunstmäzenen Italiens in der Zeit der Renaissance. Unter den zahlreichen Kunstbüchern, die von de Challant finanziert wurden, nimmt das Missale Magnum eine besondere Stellung ein. Es ist das wohl persönlichste, heute noch erhaltene Werk aus seiner Privatbibliothek.

Einheitliche Gestaltung

Das großformatige, von Hand illuminierte Missale besteht aus 176 Doppelseiten aus Pergament, von denen nicht alle Blätter mit einer Seitenzahl ausgestattet sind. Jede beschriebene Seite enthält Texte in zwei fein gestalteten Kolumnen. Die Textkolumnen bestehen jeweils aus 28 Zeilen. Dieses wohl durchdachte System wird an keiner Stelle des Buches durchbrochen. Die unfassbar hochwertigen, künstlerisch ansprechend gestalteten Illustrationen des Messbuchs versetzen jeden Betrachter in Staunen.

Sagenhafte Illumination

Die ganzseitigen Illustrationen im Buch zeigen eine unfassbare Vielfalt an szenischen Darstellungen von Bibelgeschichten und Heiligenlegenden. Man sieht hier beispielsweise eine Kreuzigungsszene, die Verkündigung an die Heilige Jungfrau Maria sowie festliche Szenen zu wichtigen Kirchenfeiertagen wie Ostern und Pfingsten. Bestimmte symbolhafte Elemente in den Darstellungen, die häufig von der Natur inspiriert sind, verleihen ihnen ebenso viel Bedeutung, wie der Text selbst trägt. Es wurden nie zuvor vergleichbare Buchillustrationen in Italien angefertigt. Neben den ganzseitigen Miniaturen sind auch die Buchränder auf bezaubernde Weise bildhaft ausgestaltet. Zahlreiche goldene Initialen runden den hochwertigen Eindruck des Kunstbuches ab.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Missal of George of Challant
Messale di Giorgio di Challant
Missale Magnum Festivum Georgii Challandi
Umfang / Format
352 Seiten / 51,0 × 34,0 cm
Herkunft
Italien
Datum
Spätes 15. Jahrhundert
Sprache
Buchschmuck
13 großformatige Miniaturen, 16 reich illustrierte Bordüren, 34 große Schmuckinitialen und reicher Textschmuck
Auftraggeber
George de Challant (1440–1509)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Missale des Georges de Challant – Priuli & Verlucca, editori – Cod. 43 – Collegiata dei Santi Pietro e Orso (Aosta, Italien)
Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 1993
Limitierung: 333 Exemplare
Detailbild

Missale des Georges de Challant

König David

In die reiche italienische Mode des späten 15. Jahrhunderts gekleidet, wird König David dargestellt, wie er seine stilvolle Kopfbedeckung und die charakteristische Leier niederlegt, nachdem er in Form von goldenen Sonnenstrahlen göttliche Inspiration erhalten hat - vielleicht für einen neuen Psalm. Er wird kniend in einer Renaissance-Arkade mit vielen geschnitzten Mustern und Figuren dargestellt. Der prachtvolle Rahmen mit gewundenen Säulen, gekreuzten Hörnern, Wappen und einem sauber mit roter und schwarzer Tinte geschriebenen Text schmückt ihn zusätzlich.

Missale des Georges de Challant – Priuli & Verlucca, editori – Cod. 43 – Collegiata dei Santi Pietro e Orso (Aosta, Italien)
Einzelseite

Missale des Georges de Challant

Die Auferstehung

Diese Handschrift wurde mit einer solchen Kunstfertigkeit erschaffen, dass sogar die Textseiten außerordentlich prächtigen Schmuck erhielten. Die großartigen Ranken sind meisterhaft gefärbt und schattiert und werden vor glänzendem goldenen Hintergrund präsentiert. Von den beiden klassisch gestalteten Vasen ist das graue Exemplar besonders subtil gestaltet, am oberen Rand sind Engelköpfe erkennbar und die ganze Vase wird von zwei Drachen getragen.

Der auferstandene Christus kommt triumphierend aus seinem Grab hervor; er hat die durchbohrte Hand zum Segen erhoben und die Sonne geht über seiner rechten Schulter auf. Sein offenes Gewand zeigt die blutende Seitenwunde, die das Speer am Kreuz hinterlassen hat, und sein Oberkörper ist nach den klassischen Idealen männlicher Körper gestaltet. Die römischen Legionäre, die mit Waffen und Rüstungen von Soldaten aus dem 16. Jahrhundert ausgestattet sind, reiben sich schläfrig und voller Staunen die Augen.

Missale des Georges de Challant – Priuli & Verlucca, editori – Cod. 43 – Collegiata dei Santi Pietro e Orso (Aosta, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Messale di Giorgio di Challant

Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 1993

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Priuli & Verlucca, editori – Scarmagno, 1993
Limitierung: 333 Exemplare
Einband: Handgebundener brauner Kalbslederrücken mit Blindprägung und Holzbretter mit Lederbindegurten. Faksimile und Kommentarband kommen in einem Schuber mit hölzernen Kopfteilen und braunen Kalbslederseiten mit Blindprägung.
Kommentar: 1 Band (147 Seiten) von Alberto M. Careggio, Ada Quazza und Marina Regni
Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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