Borgia-Missale
Dieses prächtige Messbuch enthält italienische Renaissance-Buchmalereien von höchster Qualität und war der persönliche Besitz von führenden Persönlichkeiten in der Politik Italiens im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert, darunter Mitglieder der Familien Borgia und Medici sowie Päpste. Das Werk von vier Künstlern, die in den 1490er Jahren in Rom tätig waren, war vermutlich Teil einer Gruppe von Codices, die in der Sixtinischen Kapelle aufbewahrt wurden, bevor das Missale zu einem geschätzten Besitz der Stadt Chieti in Italien wurde, wo es sich heute befindet. Es ist ein künstlerisches Meisterwerk, das von Geschichte durchdrungen ist.
Borgia-Missale
Die beeindruckende Handschrift des sogenannten Borgia-Missales vereint in ihrer Provenienz einige große Namen der italienischen Geschichte um 1500: Als Auftragswerk von Juan de Borgia (1446–1503) entstanden, gelangte es vermutlich über seinen Cousin, den Borgia-Papst Alexander VI. (1431–1503), in den Vatikan und von dort schließlich in den Besitz des Erzbischofs Guido de Medici (gest. 1537). Die grandiose Ausstattung dieser liturgischen Handschrift der Umbrischen Schule präsentiert das Meisterwerk in einer wahrhaft päpstlichen Pracht!
Aus dem Umkreis des Pinturicchio
Üppige Rahmen und prachtvolle Miniaturen bilden den künstlerischen Schmuck des wunderbaren Borgia-Missale. Die Malereien wurden von bedeutenden Meistern des späten 15. Jahrhunderts in Rom geschaffen. Sie lassen sich stilistisch der Umbrischen Schule in Rom kurz vor 1500 zuordnen. Vier Miniaturisten, vermutlich aus der Schule des Pinturicchio (1454–1513), stellten hier ihr Können zur Schau. Die überreiche Ausstattung der Handschrift ist wahrlich einem Kardinal, ja gar einem Papst würdig.
Ein Messbuch für den Kardinal
Das Missale entstand etwa 1492 auf Geheiß des Juan de Borgia (1446–1503). Dieser stammte ursprünglich aus Spanien, ging jedoch nach Italien und wurde dort zuerst zum Kardinal und schließlich zum Erzbischof von Monreale ernannt. Juan stammte aus der mächtigen Familie Borgia und war der Sohn eines Cousins von Rodrigo Borgia, Papst Alexander VI. Er wurde 1492 zum Kardinal ernannt und war damit einer der engsten Vertrauten des Papstes und der erste von zehn Kardinal-Neffen, die Alexander VI. schuf. Die Ernennung zum Kardinal war vermutlich auch der Anlass zur Anfertigung der prachtvollen Handschrift.
Im Besitz der Medici
Vermutlich gehörte die Handschrift zu der Gruppe von Codices, die in der Sixtinischen Kapelle aufbewahrt und bei dortigen Messen verwendet wurden. Nicht nur als Kunstwerk, auch als liturgisches Manuskript ist das Borgia-Missale bedeutsam: es enthält eines der ersten Exemplare der feierlichen Sonntagsmesse, des Missale festivum.
Heute befindet sich das Borgia-Missale jedoch nicht mehr in Rom, sondern in Chieti, einer Stadt in den Abruzzen. Über den Kardinal Guido de Medici, Erzbischof von Chieti, war die Handschrift in den Besitz der dortigen Kathedrale gelangt. Guido de Medici war der Cousin von Papst Clemens VII. und kam wohl durch diese Verbindung in den Besitz des Buchschatzes.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Borgia Missal
Messale Borgia
Messale de' Medici
De' Medici Missal - Umfang / Format
- 446 Seiten / 38,5 × 27,5 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- 1492–1494
- Stil
- Sprache
- Auftraggeber
- Kardinal Juan de Borgia (1446–1503)
- Künstler / Schule
- Schule von Pinturicchio
- Vorbesitzer
- Papst Alexander VI. (1431–1503)
Sixtinische Kapelle
Erzbischof Guido de' Medici (gest. 1537)
Borgia-Missale
Die Ausgießung des Heiligen Geistes
In dieser prächtigen Miniatur wird das Pfingstereignis dargestellt. Nach der Himmelfahrt Christi sitzen Maria und die Apostel beisammen und werden vom Heiligen Geist erfüllt. Die Apostel blicken, von der überwältigenden Geisteserfahrung ergriffen nach oben zur Taube, die den Heiligen Geist verkörpert. Über ihnen züngeln sich die Flammen dieser Kraft. In der Mitte des Bildes befindet sich frontal Maria thronend-sitzend und mit zum Gebet gefalteten Händen. Anders als die Apostel ist Maria bereits so von Gott erfüllt, dass nicht einmal das Herabkommen des Heiligen Geistes sie aus der Ruhe des Gebets zu bringen scheint.
Borgia-Missale
Johannes der Täufer
Mit der hoch qualitativen Renaissance-Buchmalerei der Missale wurden sogar die Textseiten besonders prächtig ausgeschmückt. So schmeicheln hier nicht nur blumenverzierte Initialen dem Auge, sondern auch der Rahmen mit seinen meisterhaften floralen Ranken, die sich vor dem leuchtenden goldenen Grund präsentieren. Ganz im Stil der Renaissance ranken sich die vegetabilen Formen, betont symmetrisch aus klassischen Vasen oder umrahmen Kartuschen.
Auffällig ist das Wappen der Medici-Familie, das durch die fünf roten Kugeln und eine höher gestellte blaue Kugel mit goldenen Lilien klar erkennbar ist und die prominenten Besitzer des Missales ausweist. Zusätzlich sind auf der Seite auch Miniaturen eingefügt, wie links oben die Predigt des Johannes in der Wüste. Johannes der Täufer ist deutlich an dem Fellgewand und dem Kreuzstab, seinen ikonografischen Attributen erkennbar. Rechts auf der Seite findet sich in runder Rahmung das zur Szene gehörige Spruchband „Vox clamantis in deserto“ - Er sprach: Ich bin eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Richtet den Weg des Herrn! wie der Prophet Jesaja gesagt (Joh. 1,23).
#1 Messale Borgia
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