Königsgebetbuch für Otto III.
Das Gebetbuch Ottos III. hat in der Geschichte den einzigartigen Rang als einziges erhaltenes Königsgebetbuch aus ottonischer Zeit. Nicht nur die Miniaturen, auch die Schrift in Gold auf purpurgrundiertem Pergament machen seinen außerordentlichen Wert deutlich. Noch heute bezeugt das privaten Gebetbüchleins des Königs und Kaisers die Kunstfertigkeit und die Pracht der Buchmalerei des Frühmittelalters. Entstanden zwischen 983 und 991 stellt der über tausendjährige Codex ein historisch überaus wertvolles Artefakt dar und sein kunsthistorischer Wert als Geschichtsdenkmal ist unbestritten. Obwohl es sich um das private Gebetbuch Ottos III. handelt, wird in den Miniaturen das monastische Herrscherideal verbildlicht. Neben der Vertiefung des Glaubens diente das Buch auch der Vermittlung des frühmittelalterlichen Herrscherverständnisses, denn das Herrscherideal der ottonischen Kaiser war eng mit dem christlichen Glauben verbunden. Damit sich der König die dargestellten göttlichen Geschehnisse noch eindringlicher vor Augen führen konnte, wurde er selbst auch in den Miniaturen abgebildet.
Königsgebetbuch für Otto III.
Das Gebetbuch Ottos III. hat in der Geschichte einen einzigartigen Rang: als einziges erhaltenes Königsgebetbuch aus ottonischer Zeit. Nicht nur die Miniaturen, auch die Schrift in Gold auf purpurgrundiertem Pergament machen seinen außerordentlichen Wert deutlich. Noch heute kann man sich in die Pracht des privaten Gebetbüchleins des Königs und Kaisers vertiefen.
Ottonische Buchkunst
Das zwischen 983 und 991 entstandene Königsgebetbuch Ottos des III. präsentiert uns noch heute die außerordentliche Kunstfertigkeit und die Pracht der Buchmalerei des Frühmittelalters. Die Handschrift hat das auf den ersten Blick außergewöhnliche, jedoch für ein privates Gebetbuch übliche kleine Format von 15 x 12 cm. Das Gebetbuch diente dem kindlichen König uns späteren Kaiser nicht nur zur Vertiefung in die Welt seines Glaubens, sondern sollte ihm auch die Grundlagen des frühmittelalterlichen Herrscherverständnisses vermitteln. Christlicher Glauben und das Herrscherideal der ottonischen Kaiser waren eng miteinander verbunden.
In Auftrag gegeben wurde das Buch vermutlich von Ottos Mutter, der byzantinischen Prinzessin Theophanu, oder von deren Berater, Erzbischof Willgis von Mainz. Entstanden ist es zwischen der 983 erfolgten Krönung des erst dreijährigen Otto und Theophanus Tod 991.
Ein königliches Kunstwerk
Jede einzelne Seite des Gebetbuchs zeugt vom Wert der Handschrift. Die Gebete sind auf dem wertvollsten Malgrund aufgetragen: Purpur-Pergament. Dazu wurden die Seiten mit dem kostbaren Farbstoff aus den Drüsen der Purpur-Schnecke eingefärbt. Auf diesen dunkleren Grund wurde dann mit leuchtender Goldtinte geschrieben. Um die Pracht noch zusätzlich zu steigern, sind in den Text 25 große Goldinitialen integriert.
Neben dem Text sind es jedoch auch die fünf Miniaturseiten, die den Wert der Handschrift untermauern. Obwohl es sich um das private Gebetbuch Ottos III. handelt, wird auch in den Miniaturen das monastische Herrscherideal verbildlicht. Der König selbst ist in den Miniaturen abgebildet.
Drei der insgesamt fünf Miniaturseiten zeigen das Porträt des Königs. Die Szenen lassen während des Gebets vor dem Auge des Betrachters das göttliche Geschehen erstehen. Indem Otto selbst Teil der Bilder ist, führt er sich das Geschehen noch eindringlicher vor Augen. So ist der Herrscher auf der Seite gegenüber der Kreuzigung Christi im Bild der Deesis umgeben von Christus und Heiligen dargestellt. Das zweite Paar von Miniaturseiten zeigt auf der Recto-Seite den thronenden Christus von Engeln flankiert in einer Mandorla. Das gegenübergestellte Blatt zeigt den demütig am Boden liegenden König Otto.
Besonders eindrucksvoll gestaltet ist schließlich das Dedikationsbild neben dem Widmungsgedicht des Schreibers, auf dem König Otto die Handschrift von einem Geistlichen entgegennimmt.
Einzigartige historische Bedeutung der Handschrift
Nicht nur der künstlerische und kunsthistorische Wert und die Pracht der Materialien machen die Bedeutung der Handschrift aus. Der über tausendjährige Codex ist auch ein historisch höchst wertvolles Artefakt. Als einziges erhaltenes Königsgebetbuch aus ottonischer Zeit stellt das Gebetbuch Ottos III. ein herausragendes Geschichtsdenkmal und einzigartiges Kunstwerk dar.
Nach dem Tod des Kaisers gelangte die Handschrift über viele Stationen nach Schloss Weissenstein in Pommersfelden und 1994 schließlich als spektakulärer Ankauf in die Bayerische Staatsbibliothek nach München.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Royal Prayer Book for Otto III
- Umfang / Format
- 88 Seiten / 15,0 × 12,0 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- 983–991
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 5 ganzseitige Miniaturen, 25 goldene Initialen über mehrere Zeilen und unzählige kleine Initialen am Anfang eines jeden Satzes, ganz in Gold auf einem purpurgefärbtes Pergament geschrieben
- Auftraggeber
- Kaiserin Theophanu (960–991) oder der Heilige Willigis (940–1011), Erzbischof von Mainz
Königsgebetbuch für Otto III.
Kreuzigung
Während sich frühere Kreuzigungsszenen eines breiteren Personals einschließlich gutem und schlechtem Schächer bedienten, begannen Künstler im 10. Jahrhundert, die Ikonografie auf ihren Kern zu reduzieren: Diese Darstellung zeigt lediglich die Jungfrau Maria und den Evangelisten Johannes, die um den gekreuzigten, aber von Engeln flankierten Christus trauern. Das schimmernde Blattgold der Glorien zieht die Aufmerksamkeit auf die erstaunlich expressiven Gesichter der Figuren, deren große, geöffnete Augen in starkem Kontrast zu Christi leblosem Antlitz stehen.
Königsgebetbuch für Otto III.
Widmungsbild: Otto III. erhält das Buch von einem Kleriker
Im Gegensatz zu einem Auftraggeberportrait zeigt ein Widmungsbild, das auch als Präsentationsminiatur bezeichnet wird, wie dem Empfänger das Manuskript überreicht wird; und zwar entweder von dessen Auftraggeber oder häufiger von dem Künstler oder Schreiber, der es angefertigt hat – wie auch in diesem Fall. Dieses individuelle, für den ottonischen Stil ungewöhnlich kleinformatige Manuskript bewahrt das Bild die feierliche, monumentale Ästhetik, die dem Stil auch sonst eignet.
Lila, die Farbe eines Kaisers, dominiert das Bild und wird wunderbar von der blassen Architektur, den Vorhängen und den einfachen Gewändern des Mönchs kontrastiert. Otto III. (980–1002) ist im Stil eines römischen Kaisers reich gekleidet; seine Krone, die Gewänder, der Thron, der Codex und die Vorhänge sind alle mit schimmerndem Blattgold akzentuiert. Das natürliche Fallen der Falten und der Gesichtsausdruck wird dadurch besonders verstärkt.
#1 Königsgebetbuch für Otto III.
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