Goldenes Hildesheimer Kalendarium
Dieses Meisterwerk des Zackenstils ist benannt nach seinen prĂ€chtigen Miniaturen und Kalendermedaillons mit schimmernden, fast magischen GoldhintergrĂŒnden. Es entstand um 1240/1250 im berĂŒhmten Skriptorium des Hildesheimer Benediktinerklosters St. Michael, das einige der schönsten illuminierten Handschriften der Zeit hervorbrachte und heute als UNSESCO-Weltkulturerbe anerkannt ist. Die Handschrift enthĂ€lt einen illustrierten Kalender in architektonischen Rahmen mit Tierkreiszeichen sowie zwei ganzseitige Miniaturen mit fĂŒnf Szenen aus dem Leben von Jesus Christus. Das Dekor ist eine Mischung aus byzantinischen, romanischen und frĂŒhgotischen EinflĂŒssen aus Frankreich und zeichnet sich durch die stark stilisierte, zackige Anordnung von Gewandfalten und Konturen aus. Der Zackenstil stellt in Deutschland und Ăsterreich im 13. Jahrhundert eine BrĂŒcke zwischen der Romanik und der Gotik dar und das Goldene Hildesheimer Kalendarium ist eines seiner herausragendsten Exemplare.
Das Goldene Hildesheimer Kalendarium
Das Goldene Hildesheimer Kalendarium zĂ€hlt zu den Meisterwerken der sĂ€chsischen Buchmalerei des 13. Jahrhunderts. Im Hildesheimer Benediktinerkloster St. Michael entstand die frĂŒhgotische Prachthandschrift fĂŒr das Servatius-Damenstift in Quedlinburg. Auf neun Seiten ist ein vollstĂ€ndiger Kalender sowie fĂŒnf Miniaturen zum Leben Christi zu finden. Die kĂŒnstlerische Ausstattung ist im sogenannten Zackenstil und unter ĂŒppiger Verwendung von Gold ausgefĂŒhrt worden.
PrÀchtiges Beispiel der Hildesheimer Buchkunst
Auf prĂ€chtigem Goldgrund, der eine fast magische Wirkung erzeugt, spielen Szenen mit in bunte Kleider gewandeten Figuren. Ein stattlicher eleganter Engel verkĂŒndet Maria die Geburt des Herrn, das Kreuz mit Christus dominiert eine beeindruckende Kreuzigungsszene und eine farbenfrohe Menschenmenge beobachtet staunend die Himmelfahrt Christi.
Diese prachtvollen Miniaturmalereien wurden um 1240/50 Hildesheimer Benediktinerklosters St. Michael gefertigt. Das dortige Skriptorium ist berĂŒhmt fĂŒr seine groĂartigen Werke, vor allem das Stammheimer Missale (heute im J. Paul Getty Museum, Los Angeles), das vielleicht als Vorbild fĂŒr das Hildesheimer Kalendarium gedient hat. Gedacht war die Kalender-Handschrift fĂŒr das Servatius-Damenstift in Quedlinburg. Das Benediktinerkloster St. Michael war im Mittelalter eines der bedeutendsten Klöster Europas, das auch als FörderstĂ€tte groĂer Kunst bekannt war. Die historische Bedeutung des niedersĂ€chsischen Herstellungsortes des Hildesheimer Kalendariums wird auch dadurch bezeugt, dass das Kloster St. Michael heute zusammen mit dem Hildesheimer Dom zum Weltkulturerbe gehört.
Ein goldenes Buch mit byzantinischen AnklÀngen
Die insgesamt 16 Seiten der groĂformatigen Handschrift beinhalten neben sieben Seiten mit einem vollstĂ€ndigen Kalender auch zwei Bildseiten mit insgesamt fĂŒnf Miniaturen zum Leben Christi. Diese sind im sogenannten Zackenstil gehalten, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts aufkam. Die Malereien des Goldenen Hildesheimer Kalendariums zeichnen sich aus durch deutliche AnklĂ€nge aus der byzantinischen Kunst, die mit romanischen und auch frĂŒhgotisch-französischen EinflĂŒssen aufeinandertreffen. So entstehen beispielsweise die ĂŒberaus interessanten GewĂ€nder der dargestellten Figuren mit ihren mannigfachen FaltenwĂŒrfen. Auch die starke ornamentale Verzierung der Bildszenen mit eingestellten SĂ€ulen und den auffĂ€lligen Rahmen ist eines Blickes wert. Dieser ornamentale Schmuck kommt besonders auf den Kalenderseiten zum Ausdruck. Dort finden jeweils zwei Monate nebeneinander auf einer Seite Platz. Sie sind eingebunden in eine prachtvolle Arkadenrahmung, die mit wunderschönen Architekturelementen, kleinen TĂŒrmchen in verschiedenen Formen, bekrönt ist. Kunstvoll variierte Muster und Farben geben den Rahmungen einen besonderen Geschmack. Abgerundet werden die Kalenderseiten durch die jeweils beigefĂŒgten Tierkreiszeichen in einem teilweise vergoldeten Medaillon. Auch hier wird die groĂe Kunstfertigkeit der Maler, die mit wunderbaren Farben und sehr viel Gold arbeiteten, deutlich.
Ein wohlbehĂŒtetes gotisches Meisterwerk
Der Kalendertext ist in roter und schwarzer Schrift gestaltet, die den abwechslungsreichen Charakter der gesamten Handschrift noch unterstreicht. Eine Besonderheit des Goldenen Hildesheimer Kalendariums sind die zwischen den Seiten angebrachten SeidenvorhĂ€nge zum Schutz der prachtvollen Bildseiten. Heute wird die Prachthandschrift in der Herzog-August-Bibliothek in WolfenbĂŒttel verwahrt. Sie zĂ€hlt mit ihren kunstvoll gestalteten Bildseiten ohne Zweifel zu den schönsten deutschen Handschriften aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, die nicht ohne Grund das Goldene Hildesheimer Kalendarium genannt wird.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Das Goldene Hildesheimer Kalendarium
Hildesheim Golden Calendar
Il Calendario d'Oro di Hildesheim - Umfang / Format
- 16 Seiten / 30,9 Ă 22,5 cm
- Herkunft
- Deutschland
- Datum
- Um 1250
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Gotisch
- Buchschmuck
- 2 ganzseitige Miniaturen, sowie vollstÀndiger Kalender mit aufwendig gestalteten Tierkreiszeichen
- Inhalt
- Aufwendig verzierter Kalender mit reichlich Blattgold
- KĂŒnstler / Schule
- Zackenstil
Goldenes Hildesheimer Kalendarium
Skorpion und SchĂŒtze
Diese beiden feinen Sternzeichen sind in Medaillon-Miniaturen eingeschlossen und finden ihren Platz zwischen den wichtigsten Daten der Kalender fĂŒr November und Dezember, die in feiner roter und schwarzer Schrift geschrieben sind. Der Skorpion liegt einfach vor einem sternenklaren blauen Himmel in einem goldenen Ring, wohingegen der SchĂŒtze wesentlich detaillierter mit exakt definierter Muskulatur und einem schimmernden goldenen Hintergrund dargestellt ist. Er wird nicht als Zentaur dargestellt, sondern wie eine Drolerie mit dem Körper eines Mannes und dem Kopf eines Wolfes.
Goldenes Hildesheimer Kalendarium
Vita Christi
Diese herausragende ganzseitige Miniatur gliedert sich in drei wichtige Szenen aus dem Leben Christi, die alle vor einem funkelnden goldenen Hintergrund dargestellt werden. Von links oben ausgehend, sind es im Uhrzeigersinn die VerkĂŒndigung, die Anbetung der Könige und die Kreuzigung. Die oberen beiden Szenen sind durch eine römische SĂ€ule getrennt, wĂ€hrend die untere Szene von den oberen durch einen blauen Balken mit Arabesken abgeteilt wird.
Die KleidungsstĂŒcke sind ein schönes Beispiel fĂŒr den deutschen Zackenstil: Besonders gut lĂ€sst er sich an Marias Umhang in der Anbetungsszene erkennen, den sie dort als Decke verwendet. Die PharisĂ€er sind in reicher Kleidung in einem zeitgemĂ€Ăeren Stil mit eng anliegenden Beinkleidern dargestellt, wĂ€hrend die AnhĂ€nger Christi klassische Togen tragen. Byzantinische EinflĂŒsse zeigen sich in den standardisierten Gesichtern und den gefĂŒhlsbetont ausdrucksstarken Gesten der HĂ€nde.
#1 Das Goldene Hildesheimer Kalendarium
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