Das Buch der 1000 Bilder

Das Buch der 1000 Bilder – AyN Ediciones – Ms. inv. L.A. 135 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)

Loire-Region (Frankreich) — 1460–1465

Das PrunkstĂŒck in der Sammlung eines Ölmagnaten: Mit mehr als 1.000 Bildmotiven eine der am reichsten geschmĂŒckten Handschriften des spĂ€ten Mittelalters

  1. Ihr opulentes und abwechslungsreiches Bildprogramm macht diese französische Handschrift zu einem der schönsten noch heute erhaltenen GebetbĂŒcher

  2. Ausgestattet mit ĂŒber 1000 Bildmotiven wurde es von den talentiertesten französischen Malern des 15. Jahrhunderts geschaffen

  3. Benannt nach Calouste Sarkis Gulbenkian (1896–1955), einem britischen Ölmagnaten, Kunstsammler und GrĂŒnder der Fundação Calouste Gulbenkian in Lissabon

Das Buch der 1000 Bilder

  1. Beschreibung
  2. Einzelseite
  3. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Das Buch der 1000 Bilder

Das Buch der 1000 Bilder ist ein herausragendes Meisterwerk in der Gattung der privaten Gebets- und AndachtsbĂŒcher. Der handgeschriebene, meisterhaft illuminierte Codex entstand zwischen 1450 und 1460 in Frankreich und wurde von einigen der talentiertesten Buchmaler dieser kĂŒnstlerischen Epoche hergestellt. Mit seinem abwechslungsreichen Bildprogramm und seinen unterschiedlichsten darstellerischen Variationen ist das Werk eines der schönsten BilderbĂŒcher, die der heutigen Welt aus der mittelalterlichen Literaturgeschichte bekannt sind.

Das Buch der 1000 Bilder

Beim sogenannten Buch der 1000 Bilder handelt es sich um ein großartig illuminiertes, handschriftlich verfasstes Gebetbuch zur privaten Andacht, welches mit insgesamt ĂŒber 1000 Bildmotiven ausgestattet ist. Das Meisterwerk wurde von einer Gruppe der talentiertesten BuchkĂŒnstler im Frankreich des 15. Jahrhunderts angefertigt. Es existiert kein weiteres mittelalterliches Stundenbuch, das mit einer Ă€hnlichen FĂŒlle an bildhaften Darstellungen aufwarten kann. Das unfassbar vielfĂ€ltige Bildprogramm des Werkes wurde in ganz verschiedenen Illustrationsformen wiedergegeben. Die Handschrift beinhaltet großformatige, ganze Seiten fĂŒllende Miniaturen, ebenso wie kleine Bilderfolgen und entzĂŒckenden, verspielten BordĂŒrenschmuck an den SeitenrĂ€ndern.

Ein SchmuckstĂŒck in einer atemberaubenden Buchsammlung

Calouste Sarkis Gulbenkian, der von 1869 bis 1955 lebte, war ein vermögender britischer Ingenieur, Ölforscher, GeschĂ€ftsmann, Finanzexperte und Kunstsammler armenischer Herkunft. Er gilt als Pionier der Ölforschung im Nahen Osten und ist als GrĂŒnder der in Lissabon ansĂ€ssigen Stiftung Fundação Calouste Gulbenkian bekannt, die das im Jahr 1969 eröffnete Museum Museu Calouste Gulbenkian verwaltet. Gulbenkian war ein großer Liebhaber der bildenden KĂŒnste. Dank seines Vermögens konnte er eine unschĂ€tzbare Sammlung von GemĂ€lden, Skulpturen und kostbaren kunsthandwerklichen MeisterstĂŒcken zusammentragen. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges brachte Gulbenkian seine erstaunliche Kunst- und Buchsammlung zum Schutz in das neutrale Portugal, wo er sich bis zu seinem Lebensende hauptsĂ€chlich aufhielt. Hier widmete er sich seiner Sammlung und der GrĂŒndung seiner Stiftung, welche heute von seinem Enkel verwaltet wird. Das Stundenbuch aus Poitiers ist eines der schönsten und prĂ€chtigsten Meisterwerke der prunkvollen Gulbenkian-Bibliothek.

Buchkunst aus Frankreich

Am Stundenbuch der Sammlung Gulbenkian war eine Gruppe von Malern beteiligt, deren Mitglieder nur mit Notnamen bezeichnet werden können. Trotz offensichtlicher stilistischer Unterschiede in ihren Bildern gehören alle KĂŒnstler der gleichen Stilepoche in der Geschichte der französischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts an. Die spezifischen Merkmale ihrer Miniaturkunst sind mit dem Begriff des Jouvenel-Stils zu bezeichnen. Das Stundenbuch entstand im Umfeld eines herausragenden KĂŒnstlers, der nach einer Tochter Ludwigs XIV. „Meister der Adelaide von Savoyen“ betitelt wurde. Dieser KĂŒnstler ist ebenso unter seinem zweiten Pseudonym als „Meister von Poitiers“ bekannt. Diesen Notnamen verdankt er einem in Poitiers hergestellten Missale, welches einige der schönsten Miniaturdarstellungen des großen KĂŒnstlers enthĂ€lt. Beteiligt waren zudem der Hauptmeister des Gulbenkian-Stundenbuchs „von Walters 222“, der sogenannte Meister des Madrider Stundenbuchs und ein Nachfolger Jean Fouquets aus dem Umfeld des Yale Missales und des Wiener Mamerot. Dabei handelt es sich um einen KĂŒnstler, der ursprĂŒnglich ein Mitarbeiter in der Werkstatt des Hauptmalers war, allerdings auch eine Zeit lang vom berĂŒhmten französischen Meister Jean Fouquet ausgebildet wurde.

Bilderschmuck in sÀmtlichen Formen und Farben

Die ausgesprochen reiche farbige und goldverzierte Illumination des meisterhaften Werkes macht das Gulbenkian-Stundenbuch zu einem wahrhaft herausragenden Codex dieser Art. Das unfassbar vielfĂ€ltige Bildprogramm umfasst nicht nur die fĂŒr StundenbĂŒcher ĂŒblichen Themen des Marienzyklus, der Bußpsalmen und des Toten-Offiziums. DarĂŒber hinaus enthĂ€lt das Werk einen packenden Passionszyklus und eindrucksvolle Bilder zu den FĂŒrbitten der Heiligen. Die BildfĂŒlle wartet mit vielen kleinen, verspielten Darstellungen in den BordĂŒren auf: alle Textseiten sind mit drei Miniaturen in den RĂ€ndern geschmĂŒckt, die sich zwischen Geschichten des Alten Testaments und frecher, grotesker Fantasiemalerei bewegen. In einigen Bildern, besonders in den Kreuzigungsszenen ist der Einfluss des berĂŒhmten italienischen Malers der FrĂŒhrenaissance, Fra Angelico, deutlich erkennbar.

Kodikologie

Alternativ-Titel
The Book of 1,000 Pictures
Prayer book of Poitiers
Libro de Horas Gulbenkian
Umfang / Format
352 Seiten / 25,2 × 17,0 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
1460–1465
Stil
Sprache
Schrift
Gotische Textualis
Buchschmuck
24 illuminierte Kalenderseiten, 18 ganzseitige und 20 halbseitigen Miniaturen, reich mit Gold verziert. Jede Textseite mit einer reich ornamentierten BordĂŒre und 3 kleinen Miniaturen geschmĂŒckt (mehr als 1000 insgesamt)
Inhalt
Stundenbuch
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Calouste Gulbenkian (1869–1955)

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Das Buch der 1000 Bilder – AyN Ediciones – Ms. inv. L.A. 135 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)
AyN Ediciones – Madrid, 2007
Limitierung: 995 Exemplare
Einzelseite

Buch der 1000 Bilder

VerkĂŒndigung

Diese wunderschöne VerkĂŒndigungsszene wird umrahmt von Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria, die mit ihrer Geburt beginnen. Die VerkĂŒndigung selbst spielt in einem perspektivisch wunderbar gestalteten Innenraum, der wahrscheinlich den Tempel von Jerusalem symbolisieren soll. Eine Vielzahl von Engeln versammelt sich am Himmel außerhalb des Tempels, von wo der Erzengel Gabriel in einem rot-rosa Gewand herabsteigt.

Maria, gekleidet in dem fĂŒr sie typischen dunkelblauen Gewand, liest gerade, als der Engel vor ihr erscheint. Gabriel hĂ€lt seine rechte Hand in einer Geste des Anrufs hoch, die linke Hand hĂ€lt ein Zepter mit einer Banderole zum Lob der werdenden Mutter Gottes. Goldene Federstriche und eine Taube, die durch ein Fenster im Hintergrund kommt, deuten auf die Gegenwart Gottes hin, durch die die Jungfrau empfangen wird.

Das Buch der 1000 Bilder – AyN Ediciones – Ms. inv. L.A. 135 – Museu Calouste Gulbenkian (Lisabon, Portugal)
Faksimile-Editionen

#1 Libro de Horas Gulbenkian

AyN Ediciones – Madrid, 2007

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: AyN Ediciones – Madrid, 2007
Limitierung: 995 Exemplare
Einband: Blauer Samt mit EckbeschlÀgen und echtem Lapislazuli
Kommentar: 1 Band von Eberhard König
Sprache: Deutsch, Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€€€
(7.000€ - 10.000€)
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