Bestiarium aus Westminster
Die Bibliothek der bedeutenden Londoner Westminster Abbey birgt einen grandiosen Schatz der mittelalterlichen Buchmalerei: das berühmte Bestiarium aus Westminster. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstanden, zählt das Bestiarium aus Westminster zu den schönsten seiner Art. Wunderbar gestaltete, überaus unterhaltsame Miniaturen illustrieren die zahlreichen Beschreibungen von realen und phantasievollen Tieren und Wesen. Die moralisch-didaktischen Absichten dieser Handschrift rücken angesichts ihrer grandiosen Ausstattung in den Hintergrund, lassen sich jedoch wunderbar in dem lateinisch-französischen Text nachspüren.
Das Bestiarium aus Westminster
Die Bibliothek der bedeutenden Londoner Westminster Abbey birgt einen grandiosen Schatz der mittelalterlichen Buchmalerei: das berühmte Bestiarium aus Westminster. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstanden, zählt das Bestiarium aus Westminster zu den schönsten seiner Art. Wunderbar gestaltete, überaus unterhaltsame Miniaturen illustrieren die zahlreichen Beschreibungen von realen und phantasievollen Tieren und Wesen. Die moralisch-didaktischen Absichten dieser Handschrift rücken angesichts ihrer grandiosen Ausstattung in den Hintergrund, lassen sich jedoch wunderbar in dem lateinisch-französischen Text nachspüren.
Eine phantasievolle Enzyklopädie des Tierreichs
Bestiarien sind Sammlungen von kurzen Beschreibungen aller Arten von Tieren und phantastischen Wesen, die mit einer christlich-moralisierenden Deutung ergänzt wurden. Die Ursprünge der weit verbreiteten Bestiarien geht zurück auf den sogenannten Physiologus, eine naturkundliche Schrift aus dem 2. Jahrhundert. Diese wurde über die folgenden Jahrhunderte hinweg vielfach erweitert und ergänzt, etwa durch Isidor von Sevillas Schrift „Etymologiae“ aus dem 7. Jahrhundert, und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Seit dem 12. Jahrhundert war dieses zugleich lehrreiche und unterhaltsame Genre weit verbreitet und besonders in England und Nordfrankreich sehr beliebt. Die Illustrationen zum Text der Natur- und Phantasiebeschreibungen boten den Buchmalern die hervorragende Gelegenheit, ihr ganzes Können zu präsentieren. So konnten sie sich zum einen in der möglichst realistischen Darstellung der Tierwelt ergehen, zum anderen aber auch ihrer Phantasie bei der Darstellung von dreiköpfigen Monstern und ähnlich kuriosen Wesen freien Lauf lassen.
Schlichte Bilder mit beeindruckendem Inhalt
Das Bestiarium, das heute in der Bibliothek der englischen Krönungskirche aufbewahrt wird, ist wohl um 1275–90 in York entstanden. Auf seinen 130 Seiten versammelt es 164 faszinierende Miniaturen. Diese sind zum Teil ganzseitig ausgeführt, zum Teil kleiner und zu mehreren auf einer Seite zu finden. Wunderschöne, liebevolle Tierdarstellungen bevölkern die Seiten der Handschrift. Zum Teil sind diese sehr realitätsnah, zum Teil überaus phantastisch gestaltet. Ob ein riesiger Elefant, ein mystisches Einhorn, eine Horde von Affen oder eine Schar Vögel, die aus ihrem Käfig entlassen werden: der Künstler der Miniaturen schuf Bilder von grandioser Wucht. Diese wirken auf den ersten Blick sehr schlicht und entfalten ihre Wirkung erst bei näherer Betrachtung. Jeweils in schmalen Rahmen vor einfarbigem Hintergrund dargestellt, begeistern die Miniaturen nicht nur durch die kuriosen und realitätsnahen Darstellungen, sondern auch mit leuchtender Farbigkeit. Der schwarze Text ist mit bunten Initialen gespickt und an vielen Stellen finden sich kleine schmückende ornamentale Elemente.
Ein unterhaltsames Bilderbuch für Erwachsene
Die bildhafte und symbolische Präsentation der Tierwelt nach der Vorstellung des Mittelalters hat keinen Anspruch auf naturwissenschaftliche Korrektheit. Die Faszination der Bestiarien besteht nicht nur in ihrer naturkundlichen und theologischen Auslegung, sondern speist sich aus den kunst- und liebevollen Miniaturen, die den Text ergänzen. Diese Bilder von einem riesigen Wal, einem dicken Stachelschwein, einem dreiköpfiger Hund oder skurrilen menschenähnlichen Wesen faszinierten die Betrachter des Mittelalters ebenso wie die heutigen. Das Exemplar aus Westminster bietet diese Faszination in einer herausragenden künstlerischen Qualität. Nicht ohne Grund gilt das Bestiarium aus Westminster als eines der am schönsten illustrierten Exemplare dieser faszinierenden Gattung der mittelalterlichen Buchmalerei.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Westminster Abbey Bestiary
Bestiario de Westminster - Umfang / Format
- 130 Seiten / 22,0 × 16,0 cm
- Herkunft
- Großbritannien
- Datum
- Um 1275–1290
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 164 Miniaturen
- Künstler / Schule
- Isidor von Sevilla (Autor)
Bestiarium aus Westminster
Ein Greif, der einen Mann verschlingt
Hier wird gezeigt, wie ein frommer Mann seinem Tod entgegensieht, als er von einem Greif gefressen wird, einem Mischwesen aus Löwe und Adler, das auch in der mittelalterlichen Heraldik ein beliebtes Symbol war: Es vereinte den König der Tiere auf dem Feld mit dem König der Vögel am Himmel. Greife wurden seit der Antike als Hüter großer Schätze dargestellt und galten im mittelalterlichen Europa als christliches Symbol der göttlichen Macht. Der mittelalterlichen Legende nach blieben sich die Tiere ein Leben lang treu und ihren Klauen und Federn wurden medizinisch wirksame Eigenschaften zugeschrieben.
Bestiarium aus Westminster
Ein Kriegselefant
Einer der symbolträchtigsten Aspekte der alten Kriegsführung war der Kriegselefant. Karl der Große (747–814) hatte einen Hauselefanten namens Abul-Abbas und obwohl es sich dabei um eine Neuheit im mittelalterlichen Europa handelte, prägte er das Bild von diesen besonderen Tieren. Mittelalterliche Bestiarien zeigen normalerweise Elefanten im Kampf und oft mit einer Howdah, dem ausladenden „Sattel“ eines Elefanten, oder einem Turm auf dem Rücken. In diesem Fall ist die Howdah als Burg dargestellt.
Sowohl der Elefant als auch das halbe Dutzend Soldaten, die von der Howdah bzw. Burg auf seinem Rücken kämpfen, haben einen seltsam ruhigen, fast heiteren Gesichtsausdruck. Die gewaltige Größe des Tieres wird durch diese Miniatur wunderbar deutlich, da der Elefant an drei Stellen den Rand der Seite überschreitet, fast so, als wollte er aus ihr hinausmarschieren. Dieses schöne Bild zeigt sowohl die faltige Haut des Elefanten als auch das Kettenhemd der Soldaten.
#1 Bestiario de Westminster
Details zur Faksimile-Edition:
Sprachen: Englisch, Spanisch
(3.000€ - 7.000€)
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