Verlorene Handschriften
Leider stellen die mittelalterlichen Handschriften, die bis in die Neuzeit erhalten geblieben sind, nur einen geringen Teil des gesamten kulturellen Erbes ehemals geschriebener und illuminierter Handschriften dar. Viele gingen in den nachfolgenden Jahrhunderten verloren, wurden von Flammen oder im Krieg zerstört oder gestohlen. Andere waren bereits im Laufe des Mittelalters verloren, wenn Tinte und Farben von bereits beschriebenen Manuskriptseiten abgeschabt wurden, um das wertvolle Pergament für ein neues Werk wiederzuverwenden.
Viele Werke gingen dabei endgültig verloren oder blieben lediglich als Fragmente erhalten – wie im Fall des Verlorene Turiner Gebetbuch oder den Blättern aus einem Psalter von William de Brailes - während andere als Kopien oder in späteren Ausgaben tradiert wurden. Einige sind sogar erst im letzten Jahren verschwunden, etwa das Blumengebetbuch der Renée de France oder glücklicherweise wieder aufgetaucht, wie der Codex Calixtinus, der bei Bauarbeiten in der Kathedrale von Compostella gestohlen und wieder zurückgegeben wurde.