Vrelant-Stundenbuch
Dieses wunderschöne Stundenbuch steht ganz und gar in der großen Tradition der flämischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts. Die kostbare Handschrift wurde zwischen 1455 und 1460 wahrscheinlich von einem französischen Auftraggeber als Hochzeitsgeschenk für seine Braut geschaffen, die auf einer Seite porträtiert wurde. Verantwortlich für die opulente Illumination dieses persönlichen Kleinods war wahrscheinlich der begabte Brügger Buchmaler Willem Vrelant (1410–1481), der vor allem für seine meisterlichen Arbeiten für Philipp den Guten berühmt ist. Er stattete den luxuriösen Codex mit 23 kunstvollen ganzseitigen Miniaturen biblischer Szenen und feinsten floralen Bordüren und Zierinitialen auf nahezu jeder Seite aus. Mit ihren wunderbar gestalteten Monatsarbeiten und Tierkreiszeichen sind die Kalenderseiten ein weiterer Höhepunkt dieses spätgotischen Meisterwerks, das heute in der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz bewahrt wird.
Vrelant-Stundenbuch
Das Leben Christi steht im Zentrum der bezaubernden Miniaturen der Handschrift. In bewundernswerter, feinster Malerei wurden unter anderem die Verkündigung, die Geburt im Stall von Bethlehem und eine Beweinungsszene festgehalten. Ein Höhepunkt dieser Hauptminiaturen ist die herrliche Darstellung der Madonna mit dem Kind unter einer wunderschönen Kuppelarchitektur, umgeben von einem Chor aus vier musizierenden Engeln. All diese Szenen sind eingebettet in eine flämische Landschaft und vermitteln bis heute den Zauber, den die Buchmalerei auf die Betrachter des 15. Jahrhunderts ausgeübt haben muss.
Ein meisterlicher Miniaturist
Als Urheber dieser wunderschönen Miniaturen gilt Willem Vrelant (1410–1481). Vrelant gilt als einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Miniaturisten seiner Zeit. Er war in Brügge tätig und fertigte unter anderem Aufträge für Herzog Philipp den Guten von Burgund. Anhand seiner Kunst kann also der grandiose Stil der flämischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts nachvollzogen werden, einem der unbestreitbaren Höhepunkte der Geschichte der Buchmalerei!
Goldglänzende Seiten voll mit Ornament
Das sogenannte Vrelant-Stundenbuch, heute aufbewahrt in der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz, ist ein eindrucksvolles Zeugnis seiner Kunst. Die 384 Seiten der Handschrift sind durchgehend illuminiert und zusätzlich geschmückt mit 23 ganzseitigen Miniaturen und wunderschönen ornamentalen Rahmen. Buntes und goldenes, feines florales Ornament, durchsetzt mit figürlichen Darstellungen von Tieren, Engeln und phantastischen Wesen schmückt die Seiten. Und die typischen Kalenderseiten sind hier besonders eindrucksvoll gestaltet mit jeweils zwei figürlichen Szenen zum bäuerlichen Jahresablauf und zu den Sternzeichen.
Das Geheimnis um den Auftraggeber
Die Handschrift entstand in den Jahren 1455–60 und war vermutlich das Hochzeitsgeschenk eines französischen Auftraggebers. Darauf deutet die Darstellung einer weiblichen Figur im Gebet hin, vielleicht die Besitzerin dieses privaten Andachts- und Gebetbuchs.
Die spanische Infantin Maria Luisa, Königin von Etrurien, vermachte das Stundenbuch im Jahr 1806 der Florentiner Bibliothek. Aus diesem Grund ist das Stundenbuch heute auch als Libro d'Ore di Maria Luisa di Borbone bekannt.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Willelm Vrelant Book of Hours
Libro d'ore di Vrelant (Officium Beatae Mariae Virginis secundum usum romanum) - Umfang / Format
- 384 Seiten / 26,5 × 17,5 cm
- Herkunft
- Belgien
- Datum
- 1455–1460
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 23 ganzseitige Miniaturen
- Künstler / Schule
- William Vrelant (gest. 1481/82)
- Vorbesitzer
- Maria Luiva von Spanien
Vrelant-Stundenbuch
Drôlerie
Immer wieder bevölkern humor- und fantasievolle Drôlerien die filigranen, goldgeschmückten Bordüren der Seiten. So auch hier: Ein Mischwesen mit dem Hinterteil eines geflügelten Rehs, einem aus bunten Blattranken gebildeten Schweif und dem Oberkörper eines kostbar gewandeten Priesters blättert in einem Buch, während es sich dem Text links von ihm zuwendet. Zum Lesen trägt das Geschöpf eine Brille auf der Nase und sollte die Betrachterin vielleicht auf humorvolle Weise an ihre Lektüre erinnern.
Vrelant-Stundenbuch
Grablegung Christi
Im Kontrast zur saftig grünen, idyllischen Landschaft im Hintergrund wird hier die Grablegung Christi gezeigt. Mittig hinter dem Sarg trauern Maria und Johannes um den Verstorbenen, der von zwei Jüngern in zeitgenössischen Gewändern mit großer Vorsicht und mit Hilfe eines weißen Leichentuchs in einen steinernen Sarkophag gebettet wird. Links wendet sich Maria Magdalena voller Gram und mit gefalteten Händen von der Gruppe ab – so als würde sie gemeinsam mit dem Engel in der Bordüre für Christus beten.
Während die Blutspuren an dessen Körper geradezu martialisch wirken und der Betrachterin seine leidvolle Passion in Erinnerung rufen, stellt Vrelant seine Kunstfertigkeit in dieser Miniatur vor allem in Christi Lendenschurz zur Schau: das transparente Tuch fällt kunstvoll drapiert über den Rand des Sarkophags. So wird der heilige Leichnam einerseits verhüllt, aber zugleich in seiner nackten Zerbrechlichkeit gezeigt.
#1 Libro d'ore di Vrelant (Officium Beatae Mariae Virginis secundum usum romanum)
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