Thesaurus de Remediis Secretis

Thesaurus de Remediis Secretis – Circulo Cientifico – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien)

Lyon (Frankreich) — 1557

Destillationsgeräte und andere Laborutensilien dargestellt in 52 detailreichen Holzschnitten: Die erste moderne Abhandlung über pharmakologische Chemie von Dr. Conrad Gessner

  1. Dr. Conrad Gessner (1516–65) schrieb die erste moderne Abhandlung über pharmakologische Chemie

  2. Öfen, Destillationsgeräte und andere Laborutensilien zur Herstellung von Arzneimitteln sind in 52 Holzschnitten detailliert dargestellt

  3. Das Werk gilt als eines der wichtigsten Dokumente in der Geschichte der Chemie und Pharmakologie

Thesaurus de Remediis Secretis

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Thesaurus de Remediis Secretis

Der "Schweizer Plinius" Dr. Conrad Gessner (1516–1565) veröffentlichte 1552 unter dem Pseudonym Euonymus Philiatrus ein einflussreiches Traktat zur Kunst des Destillierens: den Thesaurus de Remediis Secretis. Es war eines der bedeutendsten Werke, die dazu beitrugen, das Erbe der wissenschaftlichen Erkenntnisse, die im Mittelalter gesammelt wurden, in die frühe Neuzeit zu übertragen, mit antikem Wissen zu ergänzen und das neue Aufblühen der Naturwissenschaften zu fördern. Auf 474 Seiten werden der Leserschaft dieser 1557 in Lyon erschienenen Ausgabe des Handbuchs die Vorteile und Möglichkeiten der Destillation und die verschiedenen, damals bekannten Techniken genauestens erläutert – von der Extraktion von Heilpflanzendestillaten über die Destillation von Mineralien bis hin zur Herstellung von Alkohol. Begleitet werden diese Ausführungen von 52 Holzschnitten, die nicht nur die besprochenen Heilpflanzen illustrieren, sondern vor allem die vielen faszinierenden Destillationsprozeduren, Ofenformen und Laborutensilien.

Thesaurus de Remediis Secretis

Conrad Gessner (1516–1565) war ein Züricher Arzt, Naturforscher und Philologe. Nach seinem Studium in Bourges und Paris, war er als Lehrer, Professor für griechische Sprache und Naturgeschichte sowie als Medizinier tätig und besserte seinen Lebensunterhalt durch gelehrte Schriftstellerei immer wieder auf. Was pragmatisch begann, wurde bald zu seiner Leidenschaft: Bis zu seinem Lebensende betrieb er naturkundliche Studien und veröffentlichte noch in seinem Todesjahr – er starb an der Pest – eine geologische Abhandlung. Mit seinem Opus Magnum Historia animalium avancierte er zudem zum Mitbegründer der modernen Zoologie.

Euonymus Philiatrus

Unter dem Pseudonym Euonymus Philiatrus veröffentlichte Gessner 1552 den Thesaurus de Remediis Secretis, der ebenfalls noch zu Lebzeiten des Autors zu einem Bestseller werden sollte. Die Schatzkammer reiner Arzneimittel ist das erste medizinisch-pharmakologische Handbuch zur Heilmittelchemie und stellt damit ein faszinierendes Zeugnis des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts der Renaissance dar – insbesondere in Hinblick auf die pharmakologische Chemie. Das lateinische Traktat wurde innerhalb weniger Jahre ins Deutsche, Französische, Italienische und Englische übersetzt und mehrfach neu aufgelegt. Die vorliegende Edition erschien 1557 bei Antonium Vincentium in Lyon.

Die Kunst des Destillierens

Das Werk beginnt mit einer historischen Einführung zur Destillation, die sich vor allem auf die Antike und die fortgeschrittenen Fähigkeiten der karthagischen und arabischen Mediziner beruft. Daraufhin werden verschiedenen Destillationstechniken erläutert. Dabei wird auch die Herstellung von Heilpflanzendestillaten erklärt. Gessner ging davon aus, dass die gewonnene Essenz der pflanzlichen Heilmittel für ihre Wirkung verantwortlich war. Darüber hinaus wird zudem die Destillation von Mineralien und Alkohol beschrieben.

Pharmakologische Holzschnitte

52 Holzschnitte illustrieren die zahlreichen Prozeduren und Gerätschaften, die Gessner in seinem Thesaurus de Remediis Secretis darlegt. Sie führen der Leserschaft die behandelten Pflanzen, aber vor allem die unterschiedlichen Ofenformen, komplizierten Leitsysteme und fragile Laborutensilien vor Augen. Als frühe wissenschaftliche Illustrationen mit oftmals akkuraten Beschriftungen helfen sie dabei, die Inhalte des Traktats nachzuvollziehen und geben uns einen wunderbaren visuellen Einblick in die pharmakologische Chemie der Renaissance. Nicht umsonst nannte der Präsident der Pharmazeutischen Akademie von Kastilien und León, Carlos Gómez Canga-Argüelles, das Werk „eines der wichtigsten Dokumente in der Geschichte der Chemie, Pharmazie, Kosmetik und Spirituosenerzeugung des 16. Jahrhunderts.”

Kodikologie

Alternativ-Titel
Thesaurus Euonymi Philiatri De remediis secretis
Umfang / Format
474 Seiten / 16,5 × 12,0 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
1557
Sprache
Buchschmuck
52 Holzschnitte
Inhalt
Traktat über über pharmakologische Chemie
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Thesaurus de Remediis Secretis – Circulo Cientifico – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien)
Circulo Cientifico – Madrid
Limitierung: 999 Exemplare
Detailbild

Thesaurus de Remediis Secretis

Destillation von Öl

Diese Miniatur illustriert eine detaillierte Beschreibung einer Methode zur Destillation von Öl aus Holz, Nelken und ähnlichen pflanzlichen Materialien, die auf den italienischen Renaissance-Humanisten Gerolamo Cardano zurückgeht. Jeder im Text erläuterte Teil der Destillationsapparatur ist mit einem Großbuchstaben chronologisch beschriftet. Nicht dargestellt ist die Lehmverkleidung der Apparatur, die ein Entweichen von Luft, Wasser oder Öl vor Ende des Prozesses verhindern soll.

Thesaurus de Remediis Secretis – Circulo Cientifico – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien)
Einzelseite

Thesaurus de Remediis Secretis

Hauswurz

Fast über die gesamte Seite erstreckt sich ein Holzschnitt einer länglichen, knorrig anmutenden Pflanze. Obwohl die Xylografie recht grob ist, hat die Darstellung doch Wiedererkennungswert und ist entsprechend der verschiedensprachigen Bezeichnungen darüber als Hauswurz mit üppigem Blütenstand zu identifizieren.

Der knappe Textteil unter der botanischen Illustration besagt, dass das Wasser der Pflanze in der Chirurgie eingesetzt wird, um die „heißen (Körper-)Teile) zu kühlen“. Wie genau man sich die Anwendung vorzustellen hat, bleibt angesichts der Kürze der Bildunterschrift offen.

Thesaurus de Remediis Secretis – Circulo Cientifico – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 Thesaurus de Remediis Secretis

Circulo Cientifico – Madrid
Thesaurus de Remediis Secretis – Circulo Cientifico – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien)
Thesaurus de Remediis Secretis – Circulo Cientifico – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien) Copyright Bildmaterial: Ziereis Faksimiles

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Circulo Cientifico – Madrid
Limitierung: 999 Exemplare
Einband: Brauner Ledereinband
Kommentar: 1 Band von Andrés Manrique und Agustín Fernández
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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