Thierbuch von Conrad Gessner
(3.000€ - 7.000€)
Das Thierbuch ist der erste Band des einflussreichen Opus Magnum des Arztes, Naturforschers und Philologen Conrad Gessner (1516–1565): der Historia animalium. In dem vierbändigen lateinischen Kompendium, das zwischen 1551 bis 1558 erschien, versammelte der humanistische Gelehrte das gesamte zoologische Wissen seiner Zeit, wobei ihm seine weitreichenden Kontakte zu vielen europäischen Gelehrten halfen. Sowohl für den Text als auch für die bemerkenswerten Illustrationen griff er auf vorhandene Werke wie etwa Albrecht Dürers Rhinozeros zurück, weshalb so manches Fabelwesen in der Enzyklopädie auftaucht. Zugleich enthält sie jedoch auch wissenschaftliche Beobachtungen und beeindruckend realistische Holzschnitte, mit denen Gessner einen Grundstein für die moderne Zoologie legte. Die erste deutsche Ausgabe des Thierbuchs wurde von Conrad Forer übersetzt und erschien 1563 bei Christoph Froschauer in Zürich. Hierin werden alle damals bekannten lebendgebärenden vierfüßigen Tiere in alphabetischer Reihenfolge ausführlich beschrieben und durch 145 kunstvolle und teils ganzseitige Holzschnitte illustriert.
Thierbuch von Conrad Gessner
Conrad Gessner (1516–1565) war ein Züricher Arzt, Naturforscher und Philologe. Nach seinem Studium in Bourges und Paris, war er als Lehrer, Professor für griechische Sprache und Naturgeschichte sowie als Medizinier tätig und besserte seinen Lebensunterhalt durch gelehrte Schriftstellerei immer wieder auf. Was pragmatisch begann, wurde bald zu seiner Leidenschaft: Bis zu seinem Lebensende betrieb er naturkundliche Studien und veröffentlichte noch in seinem Todesjahr – er starb an der Pest – eine geologische Abhandlung.
Gessners Opus Magnum
Mit der Historia animalium schuf Gessner nicht nur sein persönliches Opus Magnum, sondern avancierte auch zum Begründer der modernen Zoologie, da er in dem vierbändigen Werk, das das gesamte zoologische Wissen seiner Zeit versammeln sollte, seine eigenen Naturbeobachtungen höher gewichtete als die tradierten Erkenntnisse der Antike und des Mittelalters. Diese bilden jedoch trotzdem die Basis des lateinischen Kompendiums. Es ist zudem ein Spiegel seines philologischen Interesses: Gessner legte viel Wert darauf, die einzelnen Tiernamen in verschiedenen Sprachen aufzuführen und sämtliche volkssprachlichen Variationen der Bezeichnungen zu erwähnen.
Historia animalium
Gessner veröffentlichte die vier umfangreichen Bände über lebendgebärende Vierfüßler (Quadrupedes vivipares), eierlegende Vierfüßler (Quadrupedes ovipares), Vögel (Avium natura) und Wasserlebewesen (Piscium & aquatilium animantium natura) zunächst auf Latein. Sie erschienen zwischen 1551 bis 1558 bei Christoph Froschauer in Zürich. 1587 erfolgte zudem eine weitere posthume Veröffentlichung eines fünften Bandes über Schlangen, der in seinem Nachlass auftauchte.
Wissenschaft und Fantasie
Bereits die ersten Ausgaben waren mit hunderten von Holzschnitten bebildert, die einen wichtigen Bestandteil des Werks bilden. Während er für die meisten Illustrationen auf vorhandene Bildwerke zurückgriff, etwa auf das berühmte Rhinozeros von Albrecht Dürer oder die Giraffe aus Bernhard von BreydenbachsPeregrinatio in terram sanctam, fertigte er auch selbst einige Holzschnitte an – 65 an der Zahl. Viele der Illustrationen sind reine Werke der Fantasie oder wurden auf Grundlage verbaler Beschreibungen angefertigt. Unter ihnen sind aber auch solche, die auf genauen Naturbeobachtungen basieren, was im 16. Jahrhundert immer noch ein absolutes Novum war.
Das Thierbuch
Das gesamte Werk wurde schnell zu einem zoologischen Bestseller, der Gessner internationale Bekanntheit einbrachte. So übertrug Conrad Forer den ersten Band der Reihe bereits gut 10 Jahre nach Erscheinen ins Deutsche. Die Übersetzung erschien erstmals 1563, ebenfalls bei Christoph Froschauer in Zürich. Auch hier werden die Texte, die alle damals bekannten lebendgebärenden vierfüßigen Tiere in alphabetischer Reihenfolge ausführlich beschreiben, von kunstvollen Holzschnitten ergänzt, die teilweise erstaunlich naturalistisch sind und in verschiedenen Größen daherkommen.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Conrad Gessner: Thierbuch
Thierbuoch: das ist ein kurtze Bschreybung aller vierfüssigen Thieren, so auff der Erden und in Wassern wonend, sampt jrer waren Conterfactur
Thierbuch. Faksimile nach der Ausgabe bei Froschauer, Zürich 1563.
Historia animalium
Quadrupedes vivipares et ovipares - Umfang / Format
- 176 Seiten / 39,0 × 25,0 cm
- Herkunft
- Schweiz
- Datum
- 1563
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 145 Holzschnitte, viele davon ganzseitig, + 1 Titelseite
- Inhalt
- Beschreibungen von 155 vierfüßigen, lebendgebärenden Tierarten
- Künstler / Schule
- Conrad Gessner (Autor)
Conrad Forer (Übersetzer)
Christoph Froschauer (Drucker/Verleger)
Thierbuch von Conrad Gessner
Chamäleon
Ganz anders als in der freien Wildbahn sticht dieses Chamäleon sofort ins Auge. Der großformatige Holzschnitt zeigt eine erstaunlich adäquate Version eines Chamäleons, wobei die genaue Art weder auf Text- noch auf Bildebene genau zu erschließen ist. Das Tier, dessen Äußeres als Mischung aus Krokodil und Ratte beschrieben wird, hält sich mit seinen vier Füßen an einem senkrecht angeordneten Zweig fest und wirkt dabei nicht zuletzt aufgrund seines merkwürdigen Gebisses und den starr nach oben gerichteten, aufgerissenen Augen äußerst steif.

Thierbuch von Conrad Gessner
Dürers Rhinozeros
Für seinen Abschnitt über das Nashorn bediente sich Gessner einer der berühmtesten Tierdarstellungen der Neuzeit: Albrecht Dürers Rhinozeros. Der Renaissance-Künstler schuf den atemberaubend detailreichen und feinen Holzschnitt 1515 auf Grundlage einer Beschreibung – er selbst hatte es nie zu Gesicht bekommen. Das Tier war damals als Geschenk eines indischen Fürsten an den Könighof nach Portugal gekommen. Als erstes Exemplar seiner Art auf dem europäischen Kontinent seit der Antike entfachte es große Verwunderung und Begeisterung.
In fantasievoller Weise führt Dürer dem Betrachter das massige Tier in strenger Seitenansicht vor Augen: Der Körper ist durch ornamentale panzerartige Platten geschützt, während die Beine mit schuppiger Haut bedeckt sind. Das eindrückliche Horn auf der Nase weist hingegen eine fragliche Struktur auf und das zweite, kleinere Horn ist auf den Rücken gerutscht und erinnert stark an Darstellungen von Einhörnern. Wie in Gessners zugehörigem Text vermischt sich hier auch auf Bildebene die Realität mit Hörensagen, wie es in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Naturkunde üblich war.

#1 Thierbuch. Faksimile nach der Ausgabe bei Froschauer, Zürich 1563.
Details zur Faksimile-Edition:
(3.000€ - 7.000€)
#2 Thierbuch. Faksimile nach der Ausgabe bei Froschauer, Zürich 1563. (Normalausgabe)
Details zur Faksimile-Edition:
(1.000€ - 3.000€)
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