Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex

Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex – Vicent Garcia Editores – Vitr. 22-4 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)

Italien — 15. Jahrhundert

Die Triumphe von Zeit, Liebe, Keuschheit, Ruhm, Tod und Ewigkeit in goldgeschmückten Miniaturen: Petrarcas berühmtes Meisterwerk in einem ebenso kunstvollen wie kleinen Schatz der florentinischen Renaissance

  1. Eines der größten literarischen Werke Petrarcas preist die Triumphe von Zeit, Liebe, Keuschheit, Ruhm, Tod und Ewigkeit

  2. Dieser Codex aus dem 15. Jh. ist mit 7 ganzseitigen Miniaturen sowie historisierten Initialen und schmuckvollen Rahmungen geschmückt

  3. Francesco di Antonio del Chierico oder Riccardo di Nanni war für die meisterlichen Illuminationen verantwortlich

Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex

Petrarcas Trionfi gehören zu den populärsten literarischen Werken der Renaissance. Darin besingt der große Dichter der italienischen Frührenaissance den Triumph der Liebe, der Keuschheit und des Ruhmes, den Triumph der Zeit, den Triumph des Todes über die Zeit und den Triumph der Ewigkeit und legt damit seine humanistische Weltsicht ganz im Sinne seiner Zeit dar. Jeder der Triumphe wird von einer prächtigen ganzseitigen Miniatur eingeleitet, während der Codex von seinem letzten Besitzer, dem berühmten Bibliophilen, Bibliothekar und Archivar des Vatikans, Kardinal Francesco Saverio de Zelada, einen prächtigen roten Samteinband mit Kardinalshut erhielt. Die Identität des Künstlers, der dieses kleine Meisterwerk im Italien des 15. Jahrhunderts illuminiert hat, ist unter den Forschern jedoch nach wie vor umstritten.

Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex

Trotz seiner geringen Größe ist diese herausragende Handschrift mit außerordentlich raffinierten Miniaturen sowie historisierten Initialen und Bordüren von unglaublicher Detailfülle ausgestattet, die in einer raffinierten Farbpalette und mit viel Gold ausgeführt wurden. Die sieben ganzseitigen Miniaturen stehen am Anfang eines jeden Triumphs und die Titel erscheinen in leuchtendem Gold, während blaue und goldene Initialen den Beginn eines neuen Abschnitts markieren. Neben dem Text der Trionfi enthält diese Handschrift auch eine Vita Petrarcas, ein Gedicht in terza rima mit Beispielen einiger Triumphe und Beschreibungen biblischer und historischer Figuren. Diese Figuren dienen als Beispiele für die universellen Themen, denen Petrarca in dem Text nachspürt, wie die Natur der Zeit und die wahre Bedeutung der Liebe. Dieses kleine Manuskript vereint eines der wichtigsten literarischen Werke des 14. Jahrhunderts mit der Pracht der italienischen Renaissancekunst!

Reise nach Spanien

Das Manuskript gelangte in den Besitz von Kardinal Francesco Saverio de Zelada (1717–1801) während seiner Zeit an der päpstlichen Kurie in Rom. Seine frühere Geschichte bleibt jedoch weitgehend ein Geheimnis. Man geht davon aus, dass der Codex auf Zeladas Veranlassung hin neu gebunden wurde und seinen heutigen Einband aus prächtigem rotem Samt mit einer Stickerei aus Gold- und Silberfäden in Form eines Kardinalshutes erhielt, der durch Seidenbänder zusammengehalten wird. Der Karidnal war nicht etwa für seine Frömmigkeit bekannt, sondern vielmehr für seinen exquisiten Geschmack als Antiquar und Sammler von Büchern, Münzen, Medaillen und verschiedenen anderen Kunstwerken sowie wissenschaftlichen Geräten. Am 15. Dezember 1779 wurde er zum Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche ernannt, ein Amt, das er bis zum Ende seines Lebens innehatte. Dieses Exemplar der Trionfi wurde zusammen mit dem Rest seiner Handschriftensammlung Ende des 18. Jahrhunderts nach Spanien geschickt, wo sie Teil der Sammlungen der Bibliothek der Kathedrale von Toledo wurde. Später fand sie ihren Weg in die Nationalbibliothek in Madrid, wo sie sich bis heute befindet.

Debatte um den Künstler

Die Identität des begabten Meisters, der für dieses Juwel der italienischen Buchkunst des 15. Jahrhunderts verantwortlich ist, bleibt umstritten. Einige verweisen auf stilistische Ähnlichkeiten in einem anderen Trionfi-Manuskript, das 1475 von Francesco di Antonio del Chierico (1433–1484) für Lorenzo de Medici (1449–92) illuminiert wurde. Sie vermuten, dass der Lieblingsilluminator des größten Kunstmäzens der italienischen Renaissance auch für dieses Manuskript verantwortlich war. Einige ihrer Kollegen haben jedoch vor kurzem den Namen eines anderen, weniger berühmten Kandidaten ins Spiel gebracht: Riccardo di Nanni (um 1449–80). Sie argumentieren, dass die technischen Details der sieben herausragenden ganzseitigen Miniaturen eher auf die Arbeit des Florentiner Künstlers hinweisen. Einig sind sich alle darin, dass es sich um einen kleinen Buchschatz handelt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Petrarca: Triumphe
Triunfos de Petrarca
Il Trionfi di Francesco Petrarca
Petrarch's Triumphs
Les Triomphes de Petrarque
Trionfi. Petrarca
Petrarca. Trionfi
Umfang / Format
154 Seiten / 11,5 × 7,5 cm
Herkunft
Italien
Datum
15. Jahrhundert
Schrift
Humanistisch
Buchschmuck
7 ganzseitige Miniaturen, zahlreiche Zierleisten und historisierte Initialen
Inhalt
Die Triumphe von Francesco Petrarca
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Cardinal Zelada (1717–1801)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex – Vicent Garcia Editores – Vitr. 22-4 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Vicent Garcia Editores – Valencia, 1996
Limitierung: 1380 Exemplare
Detailbild

Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex

Triumphus Mortis: Der Triumph des Todes

Die Personifizierung des Todes steht auf einer mit Totenschädeln und Fledermausflügeln geschmückten Säule in einem kunstvollen Triumphwagen, der von zwei schwarzen Zugpferden gezogen wird, genau wie sie bei Begräbnisprozessionen Verwendung finden. Anstelle der Blumen ist seine Via triumphalis mit den Leichen stolzer Menschen aus der ganzen Geschichte übersät, darunter Kaiser, Päpste und große Krieger. Obwohl Petrarca nur der Liebe einen eigentlichen Triumphwagen zuschreibt, haben sich die meisten Illustratoren dafür entschieden, das Gerät auf alle Trionfi anzuwenden.

Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex – Vicent Garcia Editores – Vitr. 22-4 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Einzelseite

Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex

Triumph der Keuschheit

Umgeben von einem Rahmen aus Medaillonminiaturen, Früchten, Blumen, Engeln und Vögeln in satten Primärfarben und Blattgold zeigt diese Miniatur die Personifikation der Pudicitia, der Göttin der sexuellen Tugend. Wie im übrigen Codex wird sie als Teil eines römischen Triumphzugs dargestellt, der Prozession siegreicher Generäle.

Die jungfräuliche Göttin trägt Pfeil und Bogen Amors in der rechten Hand als Kriegsbeute, wobei der Gott selbst zu ihren Füßen gefesselt ist. In ihrer linken Hand hält sie ein Banner mit einem Hermelin auf einer grünen Wiese – die Farbe des Hintergrunds symbolisiert Jugend, das Tier Unschuld und der goldene Kragen am Hals Reinheit. Im Vordergrund ziehen zwei Einhörner die Kutsche.

Petrarca: Trionfi - Spanischer Codex – Vicent Garcia Editores – Vitr. 22-4 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 Petrarca: Trionfi

Vicent Garcia Editores – Valencia, 1996

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Vicent Garcia Editores – Valencia, 1996
Limitierung: 1380 Exemplare
Einband: Roter Samt mit Gold- und Silberstickereien
Kommentar: 1 Band (160 Seiten) von Asunción Madinaveitia, Manuel Sánchez Mariana, Elisa Ruiz de Elvira, Robert Hilgers, Ludwig Fürst von Anhalt-Köthen, Hernando De Hoces und Harald Binde
Sprachen: Spanisch oder Deutsch oder Englisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Petrarca: Trionfi - Römischer Codex – Istituto dell'Enciclopedia Italiana - Treccani – 55.K.10 – Biblioteca dell'Accademia Nazionale dei Lincei e Corsiniana (Rom, Italien)
Petrarca: Trionfi - Römischer Codex
Florenz (Italien) – 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts

Grandiose Kunst zur Verschönerung grandioser Kunst: Ein akkurat und filigran illuminiertes Meisterwerk der Buchmalerei der Renaissance zu Ehren der wohl berühmtestes Dichtung des großen Francesco Petrarca

Erfahren Sie mehr
Petrarca: Trionfi - Florentiner Codex – ArtCodex – ms. Strozzi 174 – Biblioteca Medicea Laurenziana (Florenz, Italien)
Petrarca: Trionfi - Florentiner Codex
Florenz (Italien) – Mitte des 15. Jahrhunderts

Die Triumphe des Guten und Schönen in Miniaturen wie Renaissance-Gemälde: Petrarcas berühmtes dichterisches Opus Magnum in einem goldenen Meisterwerk der italienischen Buchmalerei des Quattrocento

Erfahren Sie mehr
Petrarca Queriniano  – Salerno Editrice – INC. G V 15 – Biblioteca Queriniana (Brescia, Italien)
Petrarca Queriniano
Venedig (Italien) – 1470

Der "Canzoniere", geschaffen für eine unbekannte Adlige: Petrarcas Liebe für Laura und die Trauer um ihren Tod geschmückt mit berührenden Randillustrationen

Erfahren Sie mehr
Petrarca: Trionfi - Vatikanischer Codex – Istituto dell'Enciclopedia Italiana - Treccani – Ms. Urb. lat. 683 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)
Petrarca: Trionfi - Vatikanischer Codex
Italien – 1442

Glanzvolles Exemplar des Bestsellers aus der Renaissance: Petrarcas emotionale Beschreibung der „Triumphzüge“ von Liebe, Keuschheit und Ewigkeit mit kongenialen Miniaturen aus der Werkstatt des Apollonio di Giovanni

Erfahren Sie mehr
Petrarcas Gedichte – Editrice Antenore – Vat. lat. 3195 – Biblioteca Apostolica Vaticana (Vatikanstadt, Vatikanstadt)
Petrarcas Gedichte
Italien – 1366–1374

Von Petrarca persönlich vollendet: 40 Jahre an dichterischer Arbeit, inspiriert von einer legendären Liebesgeschichte und zusammengeführt in diesem einzigartigen Sammelband mit wechselvoller Besitzgeschichte

Erfahren Sie mehr
Petrarca: Vergilianus-Codex  – Hoepli – S.P. 10/27 – Biblioteca Ambrosiana (Mailand, Italien)
Petrarca: Vergilianus-Codex
Italien – Ca. 1300–1325

Petrarcas persönliches Vergil-Exemplar aus seiner Privatbibliothek: Kurz nach seiner Fertigstellung gestohlen, 1338 wiedergefunden und schließlich von Simone Martini mit dem berühmten allegorischen Frontispiz versehen

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag