Nautische Karten von Pietro Vesconte

Nautische Karten von Pietro Vesconte – ADEVA – Cod. 594 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)

Italien — 1318

Ein prÀchtiges Werk der Kartographie des 14. Jahrhunderts: Immer genauere Abbildungen der Regionen vom östlichen Mittelmeer und Schwarzen Meer bis zu den Britischen Inseln

  1. Pietro Vesconte (fl. 1310-1330) war einer der einflussreichsten Kartographen des frĂŒhen 14. Jahrhunderts

  2. Er schuf immer genauere Darstellungen der nordeuropĂ€ischen KĂŒsten, insbesondere von England

  3. Sein Einfluss war unter den italienischen und katalanischen Kartographen noch bis weit ins 15. Jahrhundert spĂŒrbar

Nautische Karten von Pietro Vesconte

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Nautische Karten von Pietro Vesconte

Der in Genua geborene Kartograph und Geograph Pietro Vesconte war einer der einflussreichsten Kartographen des frĂŒhen 14. Jahrhunderts. Bis weit ins 15. Jahrhundert hinein prĂ€gte er die italienischen und katalanischen Kartographen. Vesconte, der als Pionier der Portolankarten gilt, verbrachte den grĂ¶ĂŸten Teil seiner beruflichen Laufbahn in Venedig, wo er immer genauere Darstellungen der nordeuropĂ€ischen KĂŒsten, insbesondere Englands, anfertigte. Das im Jahr 1318 entstandene Manuskript, das unter der Signatur Cod. 594 in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird, besteht aus 10 BlĂ€ttern einschließlich eines Kalenders und 9 Karten von Regionen, die vom östlichen Mittelmeer und Schwarzen Meer bis zu den Britischen Inseln reichen. Sie zĂ€hlt zu mindestens vier datierten und signierten Mehrblattatlanten, deren BlĂ€tter zu einer einzigen Seekarte angeordnet werden können und die dem innovativen und einflussreichen Pietro Vesconte zugeschrieben werden.

Nautische Karten von Pietro Vesconte

Die Wissenschaft der Kartenerstellung entwickelte sich im Hoch- und SpĂ€tmittelalter rasant, als die ersten genauen Karten entstanden, auf die man sich bei der Navigation verlassen konnte. Pietro Vesconte (um 1310–1330) schuf die ersten signierten und datierten Seekarten, die bis heute erhalten geblieben sind. Die Ă€lteste, eine Portolankarte des östlichen Mittelmeers, stammt aus dem Jahr 1311. Dieser Atlas aus dem Jahr 1318 besteht aus zehn BlĂ€ttern im Format von ca. 20 x 20 cm, die zu einer einzigen großen Karte zusammengefĂŒgt werden können: 1. Kalender, 2. Schwarzes Meer, 3. Östliches Mittelmeer, 4. SĂŒdlich-zentraler Mittelmeerraum, 6. nördlich-zentraler Mittelmeerraum, 7. westliches Mittelmeer, 8. spanische und französische AtlantikkĂŒste, 9. britische Inseln, 10. Adria. Das Kalendarium ist kreisförmig gestaltet und ist von den Symbolen der vier Evangelisten in den Ecken des goldenen Rahmens umgeben. Die Karten sind in den Ecken auf Ă€hnliche Weise mit Drachen und pflanzlichen Mustern verziert. Dieses historische Zeugnis der Kartografie befindet sich heute unter der Signatur Cod. 594 in der Östrreichischen Nationalbibliothek.

Ein Pionier der Kartografie

Obwohl es keine Dokumente ĂŒber seine Kindheit gibt, bezeichnete sich Pietro Vesconte selbst als Genueser, verbrachte aber den grĂ¶ĂŸten Teil seiner Karriere in Venedig, der rivalisierenden Seemacht, wohin er 1313 ĂŒbersiedelte. Er flĂŒchtete vor einem BĂŒrgerkrieg zwischen den Guelfen und den Ghibellinen in Genua, und sobald er in Venedig war, begann Vesconte, seine Werke mit einem Drachen zu kennzeichnen, dem Widersacher des Heiligen Georgs, der das Symbol von Genua war. Er arbeitete mit dem venezianischen Staatsmann und Geografen Marino Sanuto dem Älteren (ca. 1270–1343) zusammen und schuf zahlreiche Karten des Heiligen Landes fĂŒr Sanutos Liber secretorum fidelium crucis oder "Das Buch der Geheimnisse der KreuzesglĂ€ubigen", ein Werk, das eine Wiederbelebung der KreuzzĂŒge anregen sollte. Vescontes Karten sind stets nach SĂŒden ausgerichtet und in der Regel mit sakralen und profanen allegorischen Darstellungen geschmĂŒckt. Als erster professioneller Kartenmacher signierte und datierte er seine Werke regelmĂ€ĂŸig. Sein Einfluss ist in den Werken der nachfolgenden Generationen italienischer und katalanischer Kartografen deutlich zu erkennen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Nautical Maps of Pietro Vesconte
Carte Nautiche di Pietro Vesconte
Portolan Atlas of Pietro Vesconte
Herkunft
Italien
Datum
1318
Stil
KĂŒnstler / Schule

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Nautische Karten von Pietro Vesconte – ADEVA – Cod. 594 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Todi, 1975
Faksimile-Editionen

#1 Carte Nautiche di Pietro Vesconte

Details zur Faksimile-Edition:

Einband: Das Faksimile kommt in einer hölzernen Kassette.
Kommentar: 1 Band
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar!
Preis Kategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Hereford-Karte: Mappa Mundi – The Folio Society – Hereford Cathedral (Hereford, Vereinigtes Königreich)
Hereford-Karte: Mappa Mundi
Lincoln oder Hereford (Vereinigtes Königreich) – 1285–1295

Eine Mischung aus Geografie, biblischer Weltanschauung und weltlicher Geschichte mit einem Durchmesser von 132 cm: Die grĂ¶ĂŸte vollstĂ€ndig erhaltene mittelalterliche Weltkarte und heute UNESCO-Weltkulturerbe

Erfahren Sie mehr
Tabula Peutingeriana – Akademische Druck- u. Verlagsanstalt (ADEVA) – Cod. Vindob. 324 – Österreichische Nationalbibliothek (Wien, Österreich)
Tabula Peutingeriana
Kloster Reichenau (Deutschland) – 12./13. Jahrhundert

Fast wie ein moderner ReisefĂŒhrer: Die einzige erhaltene Abschrift einer antiken Karte des römischen Straßennetzes, gespickt mit praktischen Informationen zu Orten und UnterkĂŒnften im gewaltigen Imperium Romanum

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag