Moskauer Akathistos
Die östliche Hälfte des Römischen Reiches, die man heute gemeinhin als Byzantinisches Reich bezeichnet, brach im Jahr 626 beinahe zusammen, als sie von allen Seiten angegriffen wurde: von Persern, Awaren und ihren slawischen Verbündeten, was in einer Belagerung von historischem Ausmaß gipfelte. Die Verteidiger Konstantinopels, die sich von einer Marienikone ermutigen ließen, die täglich entlang der Verteidigungsmauern der Stadt gezeigt wurde, waren dadurch jedoch in der Lage, Widerstand zu leisten, obwohl sie zahlenmäßig weit unterlegen waren. Das Reich wurde gerettet und bestand weitere 800 Jahre lang. Man glaubte auf beiden Seiten, dass dies das Ergebnis eines göttlichen Eingreifens war, genauer gesagt die Antwort auf eines der ältesten, der Jungfrau Maria geweihten Gebete im Christentum: den Akathistos Hymnos. Dieser ist in nur zwei mittelalterlichen Abschriften erhalten, von denen eine in Moskaus aufbewahrt wird: der sogenannte Moskauer Akathistos aus dem Hodegon-Skriptorium in Konstantinopel.
Moskauer Akathistos
Dieses Manuskript aus dem 14. Jahrhundert überliefert auf seinen Pergamentseiten den berühmten Hymnos Akathistos. Bestehend aus 14 Strophen stellt diese Dichtung eines der frühesten christlichen Mariengebete dar. Seinen Ursprung hat das Gebet im Jahr 626 in Konstantinopel zu der Zeit, als die Stadt von den Awaren und Persern belagert wurde. Ein anonymer Autor ersann den Hymnos, der als Bittruf um Schutz vor den Angreifern teilweise ganze Nächte hindurch gesungen wurde. Als tatsächlich ein unerwarteter Sturm die Flotte der Belagerer zerstörte, sie ihrer Ressourcen beraute und so ihre Niederlage herbeiführte, wurde diese wundersame Rettung der Theotokos - so lautet in der östlich orthodoxen Tradition der Name der Jungfrau Maria – zugeschrieben, an die der Akathistos gerichtet war. In der byzantinischen Kirchentradition spielt der Hymnus seitdem eine zentrale Rolle in der Liturgie, insbesondere in der Fastenzeit vor Ostern. Der Beisatz Akathistos (von griechisch a-káthistos) bedeutet übersetzt „nicht im Sitzen“ und bezieht sich auf die Tatsache, dass dieser Hymnus von den Betenden im Stehen gesungen werden sollte, ausgenommen Alte und Kranke. Der Moskauer Akathistos ist eine von nur zwei erhaltenen mittelalterlichen Abschriften des Hymnus. Neben seiner historischen Bedeutung besitzt das Manuskript aufgrund seiner 24 halbseitigen Miniaturen auch kunsthistorischen Wert: die Farbpalette dieser Malereien reicht von tiefem Blau, hellem Grün und leuchtendem Rot bis zu schimmerndem Gold, das als Untergrund für die anderen Farben dient und deren Leuchtkraft unterstützt. Im Text finden sich immer wieder unglaublich detaillierte Initialen, die mit Tierfiguren und anderen Dekorelementen ausgeschmückt sind. Insgesamt steht der Buchschmuck dieses seltenen Manuskripts in der reichen Tradition der byzantinischen Buchmalerei.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Moscow Akathistos
Akathistos de Moscú
Codex Mosquensis - Umfang / Format
- 156 Seiten / 24,0 × 17,4 cm
- Herkunft
- Türkei
- Datum
- Spätes 14. Jahrhundert
- Stil
- Genre
- Sprache
- Schrift
- Griechische Minuskel
- Buchschmuck
- 24 faszinierende mittelgroße Miniaturen und 23 historisierte Initialen auf Goldgrund
- Künstler / Schule
- Joasaph von Hodegon
Johann Rhosos - Vorbesitzer
- Hodegon Monastery
Zar Alexis Mikhailovič
Moskauer Akathistos
Darstellung im Tempel
Diese außergewöhnliche Miniatur präsentiert sich vor einem prächtig brünierten Goldhintergrund, einem der Markenzeichen der byzantinischen Buchmalerei, und kontrastiert mit der dunklen und düsteren Farbpalette. Simeon, der Hohepriester des Tempels, steht rechts vom Altar und übergibt das Jesuskind an die Jungfrau Maria zurück. Die Szene ist auf die drei wichtigsten Figuren reduziert. Der Tempel wird durch einen einfachen Baldachin dargestellt, der von vier Säulen getragen wird und den Altar bedeckt.
Moskauer Akathistos
Anbetung der Theotokos
Wörtlich bedeutet Theotokos auf Griechisch "Gottesgebärerin" und ist der in der ostchristlichen Tradition meistverwendete Titel für die Jungfrau Maria. Er kam erstmals im 3. Jahrhundert auf und erlangte nach langen Auseinandersetzungen schließlich im Jahr 431 auf dem Konzil von Ephesus offizielle Anerkennung. Es war auch die Verehrung der Jungfrau Maria unter diesem Titel, die die Moral der Verteidiger von Konstantinopel während der Belagerung von 626 zu stärken vermochte.
Diese Miniatur ist insofern ungewöhnlich, als die Figuren in bemerkenswert natürlichen Posen dargestellt sind – im Gegensatz zu dem eher steifen, ikonischen Stil, der für die byzantinische Buchmalerei typisch ist. Sie lässt darin künstlerische Einflüsse aus dem lateinischen Europa erkennen. Während das Jesuskind in seiner Krippe ruht, nimmt die Jungfrau Maria eine überraschend entspannte Pose ein und ruht sich auf einem großen roten Kissen aus.
#1 Akathistos de Moscú
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
Der Kommentarband enthält eine Übersetzung des Originaltextes.
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