Liber viventium Fabariensis

Liber Viventium Fabariensis – Alkuin Verlag – Fonds PfĂ€fers Codex 1 – Stiftsarchiv St. Gallen (St. Gallen, Schweiz)

ChurrĂ€tien (Schweiz) — 800–1350

Ein Evangelienbuch mit besonderem Gegenwartsbezug: Die ĂŒber Jahrhunderte eingetragenen Namen der Mönche neben dem Schatzverzeichnis der Abtei und den ganzseitigen Miniaturen der Evangelistensymbole im wohl bedeutendsten erhaltenen Werk raetischer Buchkunst

  1. Diese historische Handschrift wurde im ersten Viertel des 9. Jahrhunderts in Raetia Curiensis, der heutigen Schweiz, angefertigt

  2. Das Evangelienbuch wurde durch verschiedene Aufzeichnungen ĂŒber die Gemeinschaft der Abtei PfĂ€fers ergĂ€nzt

  3. Es wird noch heute im Archiv der Abtei aufbewahrt, da es wichtige Rechtsdokumente enthÀlt

Liber viventium Fabariensis

  1. Beschreibung
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Beschreibung
Liber viventium Fabariensis

Das Liber viventium Fabariensis ist wahrscheinlich das wichtigste erhaltene Werk der raetischen Buchkunst. Die ursprĂŒnglich als Evangelienbuch konzipierte Handschrift ist reich verziert mit Initialen, Rahmen fĂŒr kanonische Tabellen und ganzseitigen Miniaturen der Symbole der vier Evangelisten. In den leeren Rahmen der Kanontafeln wurden um 830 die Namen der Mönche, die der Klostergemeinschaft beitraten, sowie die Namen der lebenden und verstorbenen WohltĂ€ter der Abtei PfĂ€fers eingetragen. Neben seiner Funktion als Evangeliar, Gedenkbuch und Register der klösterlichen Gemeinschaft diente das Liber viventium auch als Kartular und Schatzverzeichnis der Abtei PfĂ€fers. Aufgrund der rechtlichen Bedeutung, die das Liber viventium bis in die Neuzeit behielt, befindet sich der Band im Archivbestand der Abtei PfĂ€fers.

Liber viventium Fabariensis

Dieses Gedenkbuch enthĂ€lt die Namen von 4 615 Personen, die mit der Abtei PfĂ€ffer in Verbindung stehen. Die meisten von ihnen lebten zwischen dem 9. und dem 11. Jahrhundert. Es ist wohl das wertvollste Buch aus der Bibliothek der Abtei PfĂ€ffer, die sowohl Bischofssitz als auch ein wichtiges religiöses und kulturelles Zentrum war. Der um 820–830 entstandene Codex gilt daher als eine Fundgrube fĂŒr den romanisch-germanischen Kulturaustausch in der Raetia Curiensis, einer frĂŒhmittelalterlichen Alpenprovinz, die nach dem Untergang des Römischen Reiches ihre romanische Kultur beibehielt. Das 231-seitige Werk ist mit 154 Abbildungen von 48 Figuren illustriert, darunter ganzseitige Miniaturen der Symbole der vier Evangelisten und fĂŒnf farbenprĂ€chtige Kanontafeln.

Kodikologie

Umfang / Format
178 Seiten / 31,0 × 20,5 cm
Herkunft
Schweiz
Datum
800–1350
Sprache
Schrift
RĂ€tische Minuskel
Buchschmuck
Rot- oder schwarzfarbige Initialmajuskeln, z. T. mit Menschen-, Hunde- und Vogelköpfen verziert. SÀulenschÀfte und Bogen mit Flechtwerk oder PalmettenblÀttern

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Liber Viventium Fabariensis – Alkuin Verlag – Fonds PfĂ€fers Codex 1 – Stiftsarchiv St. Gallen (St. Gallen, Schweiz)
Alkuin Verlag – Basel, 1973
Limitierung: 400 Exemplare
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