Lemberger Evangeliar

Lemberger Evangeliar – Bernardinum Wydawnictwo – Rps 8101 III – Biblioteka Narodowa (Warschau, Polen)

Abteien von Mlidsch und Skevra, Lviv (Lemberg) (Ukraine) — 1198–1199

Ein rares Zeugnis der frĂŒhen Buchmalerei im armenischen Königreich Kilikien: Ein reich illuminiertes Evangeliar aus dem Kloster Skevra mit goldleuchtenden EvangelistenportrĂ€ts und und einer turbulenten Geschichte

  1. Dieses Evangeliar wurde 1198/99 vom Mönch Grigor Skevratsi im Kloster Skevra angefertigt

  2. Vor jedem Evangelium befindet sich das Portrait des jeweiligen Evangelisten sowie eine Incipit-Seite

  3. Nachdem es zum ersten Mal gegen 1910 aufgetaucht war, verschwand es nach dem Zweiten Weltkrieg erneut, bevor es 1985 wiederentdeckt wurde

Lemberger Evangeliar

  1. Beschreibung
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Beschreibung
Lemberger Evangeliar

Dieses Evangeliar ist ein verblĂŒffendes Monument der frĂŒhen Buchmalerei im armenischen Königreich Kilikien in der heutigen SĂŒdosttĂŒrkei. Viele ostchristliche Handschriften sind zerstört worden, als die KrĂ€fte des Islams ĂŒber den Nahen Osten hinwegfegten, der zuvor grĂ¶ĂŸtenteils unter der Kontrolle des byzantinischen Reiches gestanden hatte - das macht dieses Manuskript besonders wertvoll. Nachdem es jahrhundertelang verschollen war, wurde dieses seltene Exemplar aus dem 12. Jahrhundert erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt und zeichnet sich darĂŒber hinaus durch seinen reichen und vielfĂ€ltigen Dekor aus.

Lemberger Evangeliar

Das Lemberger Evangeliar, auch bekannt als das Skevra-Evangeliar, wurde 1198/99 vom Mönch Grigor Skevratsi im Skevra-Kloster auf Geheiß eines Priesters namens Stephanos erschaffen. Das Werk zeichnet sich sowohl durch die QualitĂ€t als auch durch die QuantitĂ€t seiner Illuminationen aus, die den armenischen Text schmĂŒcken. Den vier Evangelien vorangestellt ist der Brief des Eusebius (ca. 260 - ca. 340), in dem die von ihm entwickelten Kanontafeln beschrieben werden. Diese sind mit komplizierten und sehr raffinierten Architekturelementen, Vögeln, Pflanzen und anderem mehr geschmĂŒckt. Den Evangelien vorangestellt ist jeweils eine ganzseitige Miniatur des Evangelisten und eine Incipit-Seite mit hochstilisierten Buchstaben und Figuren an den RĂ€ndern, manchmal sogar in Form von Medaillonminiaturen. Der Hauptteil der Evangelientexte ist in Ă€hnlicher Weise mit reichen Marginalien geschmĂŒckt, und die gesamte Handschrift wurde unter Verwendung von Pergament aus Zypern geschaffen - eine faszinierende Reise durch das östliche Christentum im Mittelalter.

Eine turbulente Geschichte

Es wird angenommen, dass die Handschrift die meiste Zeit ihres Lebens in der armenischen Kathedrale von Lemberg in der heutigen Ukraine verbracht hat. Nach ihrem ersten Wiederauftauchen um 1910 verschwand sie nach dem Zweiten Weltkrieg erneut, bevor sie in den Archiven der Kathedrale von Gnesen in Polen wieder auftauchte. Der Codex wurde 1945/46 von den sowjetischen StreitkrĂ€ften beschlagnahmt, bevor er 1985 nach Gnesen in Polen gebracht wurde. Das Manuskript wurde schließlich 1993 im Mainzer Gutenberg-Museum restauriert, nachdem es von GĂŒnther Prinzing (geb. 1943), Professor fĂŒr Byzantinistik an der UniversitĂ€t Mainz, wissenschaftlich identifiziert worden war, und anschließend 1997 nach Warschau gebracht.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Lemberg Gospels
Skevra Evangeliar
Lviv Evangelary
Umfang / Format
426 Seiten / 28,9 × 21,5 cm
Herkunft
Ukraine
Datum
1198–1199
Sprache
Schrift
Armenische Majuskel
Buchschmuck
Insgesamt 53 Illuminationen, darunter 4 ganzseitige EvangelistenportrĂ€ts und 2 weitere gerahmte PortrĂ€ts; 7 prachtvoll illuminierte Kanontafeln; 4 Incipitseiten; 36 Marginalien (19 davon figĂŒrlich); Goldschrift und Zierinitialen
Inhalt
Ein Brief von Eusebios an Karpanos; Kanontafeln; Evangelien; ausfĂŒhrliche Kolophone
Auftraggeber
Priester Stephanos
KĂŒnstler / Schule
Vorbesitzer
Thoros Pernathents

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Lemberger Evangeliar – Bernardinum Wydawnictwo – Rps 8101 III – Biblioteka Narodowa (Warschau, Polen)
Bernardinum Wydawnictwo – Pelplin
Limitierung: 6 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Skevra Evangeliar

Bernardinum Wydawnictwo – Pelplin

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Bernardinum Wydawnictwo – Pelplin
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Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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