La Flora-Stundenbuch

La Flora-Stundenbuch – De Agostini/UTET – Ms. I.B.51 – Biblioteca Nazionale "Vittorio Emanuele III" (Neapel, Italien)

Gent oder Brügge (Belgien) — 1483–1505

Gestaltet von Simon Marmion, dem Maximilian-Meister und einer Reihe weiterer erstklassiger Buchmaler: Ein reich illuminiertes Meisterwerk der flämischen Buchmalerei mit außergewöhnlichen Miniaturen und Bordürenschmuck

  1. Ein wunderbares Beispiel flämischer Buchmalerei des 15. Jahrhunderts und des großen Talents von Simon Marmion (ca. 1425–1489)

  2. Zahlreiche andere Maler wie der Maximilian-Meister und der Meister des Dresdner Gebetbuchs trugen zu dieser Pracht bei

  3. Das Manuskript mit reichem Blumendekor wurde vermutlich aus Fragmenten verschiedener älterer Werke zusammengestellt

La Flora-Stundenbuch

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€€
(7.000€ - 10.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
La Flora-Stundenbuch

Das sogenannte La Flora-Stundenbuch ist ein eindrucksvolles Zeugnis der außergewöhnlichen Kunst des Simon Marmion. 22 großformatige Miniaturen präsentieren wunderschöne Kompositionen von der Hand dieses Meisters. Und diese sind nur ein Bruchteil der insgesamt über 100 Miniaturen, die das kostbare Stundenbuch schmücken – von verschiedenen großen Meistern ihres Faches. Ein grandioser Überblick über die Buchmalerei des 15. Jahrhunderts in Flandern in einer einzigen Handschrift!

La Flora-Stundenbuch

Simon Marmion (um 1425–1489) wurde schon von seinen Zeitgenossen als einer der größten Miniaturisten seiner Zeit, der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, gerühmt. Marmion stammte aus einer Familie von Buchmalern aus Amiens und war im nordfranzösischen Raum und auch in Flandern tätig. Unter Herzog Philipp dem Guten von Burgund arbeitete er in Lille und stand am Hof von Burgund auch in den Diensten Karls des Kahlen und Margarethes von York. Seine Malerei ist gekennzeichnet von einer außergewöhnlichen, bewegenden Ausdrucksstärke seiner Figuren und einer wunderbaren Behandlung von Licht.

Verschiedene Meister in einer Handschrift

Im La Flora-Stundenbuch, heute aufbewahrt in der Biblioteca Nazionale "Vittorio Emanuele III" in Neapel, wird diese grandiose Malerei des Simon Marmion eindrucksvoll erlebbar. Diese kostbare Handschrift ist im Zeitraum von 1483–1505 in Flandern entstanden - vermutlich in Gent oder Brügge, den Zentren der berühmten flämischen Buchmalerei des 15. Jahrhunderts. Die Handschrift wurde vermutlich aus Versatzstücken verschiedener älterer Handschriften zusammengestellt, enthält sie doch neben Miniaturen von Simon Marmion auch Kunstwerke des Meisters des Dresdner Gebetbuchs, des Meisters des älteren Gebetbuchs von Kaiser Maximilian I. und des Meisters der Gebetbücher um 1500.

Der reiche Bilderschmuck

Auf 736 Seiten präsentiert das Stundenbuch ganze 102 Miniaturen von höchster Qualität, davon 36 ganzseitige, 28 halbseitige, 30 kleinere Miniaturen und 24 Kalenderbilder. Außerdem schmücken historisierte Initialen und das Wappen mit den Insignien Karls VIII. von Frankreich (1470–1498) die Seiten neben reichem floralem Ornament. Von den ganzseitigen Miniaturen stammen 22 von Simon Marmion und 8 vom Maximilians-Meister. Diese sind alle zugeschnitten und eingeklebt und lassen so vermuten, dass sie ursprünglich aus einer anderen Handschrift stammen.

Ganz nah am Betrachter

Eine Besonderheit dieses Buchschmucks findet sich in den Miniaturen von Marmion: in einer neuartigen Darstellungsform rückt er die Figuren der Szenen ganz an den vorderen Bildrand. Diese stehen somit nah am Betrachter und wirken fast schon wie Porträts, so etwa von Elisabeth und Maria in der Darstellung der Heimsuchung. Diese nahsichtigen und monumentalen Darstellungen von Simon Marmion bewirken zugleich eine unmittelbare Konzentration auf das Hauptgeschehen. Das La Flora-Stundenbuch erlaubt mit seinem überreichen Buchschmuck auf diese Weise zugleich einen Überblick über die flämische Buchmalerei anhand verschiedener Künstler und gibt einen wunderbaren Einblick in die Kunst des großen Simon Marmion!

Kodikologie

Alternativ-Titel
La Flora (Horae Beatae Mariae Virginis)
La Flora Book of Hours
Il codice Flora
La Flora Hours
Umfang / Format
736 Seiten / 21,5 × 13,5 cm
Herkunft
Belgien
Datum
1483–1505
Sprache
Buchschmuck
102 Miniaturen, davon 36 ganzseitig. Reiche florale Ausschmückungen
Künstler / Schule
Vorbesitzer
König Karl VIII. von Frankreich (1483–1498)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
La Flora-Stundenbuch – De Agostini/UTET – Ms. I.B.51 – Biblioteca Nazionale "Vittorio Emanuele III" (Neapel, Italien)
De Agostini/UTET – Rom/Turin, 2008
Limitierung: 664 Exemplare
Detailbild

La Flora-Stundenbuch

Februar: Am Feuer sitzen

In den kalten Klimazonen der nördlichen Hemisphäre ist der Februar oft der schneereichste und bitterste von allen Wintermonaten. Während dieser Zeit war in einer mittelalterlichen Agrargesellschaft praktisch keine Arbeit möglich. Daher zeigten die Miniaturen für Februar anstelle einer „Arbeit des Monats“ in der Regel eine häusliche Szene von Menschen, die sich gemeinsam um ihren Herd versammelt hatten. Obwohl hier alle als reich gekleidete Adlige erkenntlich sind, leert einer von ihnen schamlos einen Weinkrug, was die anderen nur wenig begeistert zur Kenntnis nehmen können.

La Flora-Stundenbuch – De Agostini/UTET – Ms. I.B.51 – Biblioteca Nazionale "Vittorio Emanuele III" (Neapel, Italien)
Einzelseite

La Flora-Stundenbuch

Enthauptung Johannes des Täufers

Diese Szene ist insofern ungewöhnlich, als sie Johannes den Täufer unmittelbar im Augenblick seines Martyriums zeigt, anstatt wie üblich den Moment gleich nach seiner Enthauptung oder die Präsentation seines Kopfes beim Gelage. Trotz der Größe dieser Miniatur ist sie äußerst fein gearbeitet: Die Körper und der Faltenwurf der Kleidung sind realistisch, die Darstellung perspektivisch, die Gesichter ausdrucksstark, die architektonischen Strukturen subtil und eine idyllische Landschaft im Hintergrund strahlt Ruhe aus.

Der Rahmen ist so eindrucksvoll wie die Szene selbst. Da diese goldenen Rahmen mit detaillierten Darstellungen von Blumen im gesamten Codex vorkommen, gaben sie dem Stundenbuch seinen Namen. Die Blumen werden nicht nur in einem unglaublichen Realismus abgebildet, sondern es wird auch mit der Wirkung des Schattens gearbeitet. Eine Handvoll Insekten, darunter ein wundervoller Schmetterling, bestäuben diese zauberhaften Blüten.

La Flora-Stundenbuch – De Agostini/UTET – Ms. I.B.51 – Biblioteca Nazionale "Vittorio Emanuele III" (Neapel, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 La Flora (Horae Beatae Mariae Virginis)

De Agostini/UTET – Rom/Turin, 2008

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: De Agostini/UTET – Rom/Turin, 2008
Limitierung: 664 Exemplare
Einband: Grünes Leder, geprägt mit goldenen Vasen, Blumen und einem Wappen
Kommentar: 1 Band (115 Seiten) von Mauro Giancaspro und Alma Serena Lucianelli
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€€
(7.000€ - 10.000€)
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