Die Reisen des Ritters John Mandeville aus der British Library
Die Reisen des Sir Jean de Mandeville war einer der beliebtesten Texte des Mittelalters, verfasst von einem anonym gebliebenen Autor. Es handelt sich um den Reisebericht eines englischen Ritters mit dem Pseudonym Sir Jean de Mandeville, der 30 Jahre lang den Osten bereiste, bevor er nach Europa zurückkehrte. Dieses Manuskript aus der British Library ist ein besonders schönes Exemplar der böhmischen Buchmalerei des frühen 15. Jahrhunderts. Sie stellt die Geschichte vollständig in Bildern dar: Die Ereignisse werden in 28 ganzseitigen Miniaturen ohne Text geschildert - so groß sind die erzählerische Kraft und die Kunstfertigkeit dieser Bilder, von denen jedes ein herausragendes Beispiel für die Grisaille-Technik ist. Die vom so genannten Meister der Mandeville-Reisen geschaffenen Miniaturen zeichnen sich durch aufwendig gemusterte Hintergründe und Figuren mit detaillierter Mimik aus. Das Bildprogramm basiert auf der tschechischen Übersetzung des französischen Originaltextes von Vavrinec von Brezová aus der Zeit um 1410. Eine weitere Besonderheit der Handschrift ist ihr Pergament, das komplett grün eingefärbt wurde und damit ein absolutes Unikat darstellt.
Die Reisen des Ritters Jean de Mandeville
Über die Pilgerwege nach Jerusalem und zu den Heiligen Stätten gelangte der geheimnisvolle Jean de Mandeville, Autor einer der berühmtesten Reiseschilderungen des Mittelalters, zunächst bis nach Ägypten. Von dort soll ihn seine Expedition weitergeführt haben in den Mittleren Osten, nach Indien, China und Afrika, in die Inselwelt des Indischen Ozeans und schließlich in immer exotischere Gefilde der Welt. Über 30 Jahre lang, von 1322 bis 1356, will er unterwegs gewesen sein und dabei Gegenden, Kulturen und Wunder gesehen haben, die noch kein westlicher Besucher vor ihm zu sehen bekam. Und so werden die Beschreibungen der Länder, je weiter sie sich von der bekannten Welt entfernen, immer phantastischer.
Die Faszination des Fremden
So phantastisch diese Reise des Jean de Mandeville klingt, so erfolgreich war auch sein Bericht darüber. Wer sich wirklich hinter dem geheimnisvollen Pseudonym Jean de Mandeville, der sich selbst als englischer Ritter präsentiert, verbirgt, ist bis heute ein umstrittenes Geheimnis. Als Verfasser einer zwischen 1357 und 1371 in französischer Sprache verfassten und zusammengestellten Reiseschilderung wurde er jedenfalls weltberühmt. Dabei bediente er sich nicht nur eigener, wohl realistischer Erfahrungen, sondern auch bei zahlreichen Quellen aus der Geschichtsschreibung und Literatur, etwa der Legenda Aurea des Jacobus de Voragine, des Rhabanus Maurus und der Artussage.
Eine einmalige Handschrift
In der Handschrift Français 2810 der Bibliothèque Nationale de France befindet sich im berühmten Buch der Wunder eben diese romanhafte Reiseschilderung des geheimnisvollen Ich-Erzählers Jean de Mandeville. Dabei ist auf 168 Seiten der Text in zwei Spalten mit wunderschönen Miniaturen ganz im Stil des frühen 15. Jahrhunderts illustriert. Ein herausragendes Zeugnis dieser großen Zeit der französischen Buchmalerei, an dessen Gestaltung bedeutende Miniaturisten beteiligt waren: der Mazarine- (49 Miniaturen), der Cité-des-Dames- und der Egerton-Meister (19 Miniaturen). Sie schufen phantastische Szenerien aus neuen Bilderfindungen, umgeben von feinem gotischem Rankenornament und mit prächtigem Gold auf allen Seiten.
Von Beginn an in adligem und königlichem Besitz
Dieses Schmuckstück erinnert in seiner Pracht an eine wahrlich königliche Handschrift. Sie entstand zwischen Januar 1410 und Ende 1412 in Paris für Johann Ohnefurcht. Dieser schenkte die Handschrift 1413 an seinen Onkel Jean de Berry, dessen Wappen sich in der Handschrift findet. Über einige weitere berühmte Besitzer gelangte die prachtvolle Ausgabe der Reisen des Jean de Mandeville bis zu König Franz I., wodurch sie ihren Platz fortan in der königlichen Bibliothek in Fontainebleau fand.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- I Viaggi di Sir John Mandeville
Los Viajes de Sir John Mandeville
Travels of Sir John of Mandeville - Umfang / Format
- 32 Seiten / 22,5 × 18,0 cm
- Herkunft
- Tschechien
- Datum
- Ca. 1410–1420
- Stil
- Genre
- Sprache
- Buchschmuck
- 28 ganzseitige Miniaturen
Die Reisen des Ritters John Mandeville aus der British Library
Papst Johannes XXII. und die griechische Kirche
Vor einem prächtigen Wandteppich thronend und mit der goldenen päpstlichen Tiara ausgestattet, erhält der am längsten amtierende Papst von Avignon in diesem Augenblick einen Brief von einem griechischen Abgesandten. Die Botschaft von Kaiser Andronikos III. Palaiologos, in der er die päpstliche Oberhoheit über die "griechische Kirche" ablehnt und deren Stolz und Geiz kritisiert, sorgt für irritierte und unzufriedene Blicke auf den Gesichtern von Johannes XXII. und seinen Kardinälen. Diese populäre Anekdote ist jedoch nicht historisch und spiegelt die weit verbreitete Unzufriedenheit mit dem Papsttum von Avignon wider.
Die Reisen des Ritters John Mandeville aus der British Library
Reisen nach Konstantinopel
Sir John Mandevilles Reise in den Osten führte ihn zunächst durch die Königreiche Deutschland und Ungarn nach Konstantinopel. Der erste bedeutende Ort, den er beschreibt, ist die heutige Stadt Sopron in Ungarn, gefolgt von der Burg Eisenberg, deren genaue Lage unbekannt ist. Obwohl im Text nicht beschrieben, hat der Künstler Großlibellen hier gezeichnet, die am Flussufer schwirren.
Gruppen von Reisenden unterhalten sich mit lebhaften Gesten über ihre Route. Mandeville, der Protagonist, wird größer als die anderen dargestellt und zeigt auf die Tore einer Stadt, in der die Straßen zusammenlaufen. Er und seine Begleiter sind auch prächtiger gekleidet, um sie hervorzuheben. Eine der dargestellten Figuren, die entweder die Donau überqueren oder auf ihr segeln, winkt zum Abschied.
#1 Los Viajes de Sir John Mandeville
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