Der Erotische Papyrus

Der Erotische Papyrus – BiblioGemma – N. Inv. C. 2031 (CGT 55001) – Museo Egizio di Torino (Turin, Italien)

Deir el-Medina (Ägypten) — 1186–1070 vor Chr.

Ein Schrecken für seine europäischen Entdecker und ein einzigartiges Zeugnis altägyptischer Kultur: Erotische Darstellungen und satirische Tierzeichnungen in einem uralten, faszinierenden Papyrus

  1. Ein einzigartiges Artefakt der alten ägyptischen Kultur: ein über 3.000 Jahre alter Papyrus mit explizit erotischen Darstellungen

  2. Jean-François Champollion (1790–1832) nannte die zwölf erotischen Stellungen in der alten Schriftrolle "ein Bild monströser Obszönität"

  3. Zusätzlich zeigt die Schrift satirische Zeichnungen von Tierfiguren, die menschliche Handlungen ausführen

Der Erotische Papyrus

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Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
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Beschreibung
Der Erotische Papyrus

Ein einzigartiges Artefakt der Kultur des Alten Ägyptens: ein über 3000 Jahre alter Papyrus mit expliziten erotischen Darstellungen. Der sogenannte erotisch-satirische Papyrus aus Turin, gefunden in der antiken Siedlung Deir el-Medina, präsentiert in wunderschönen und künstlerisch äußerst hochwertigen Zeichnungen diese einmaligen Darstellungen neben unterhaltsamen Tierszenen. Das als ägyptisches Kamasutra bezeichnete Artefakt beeindruckte seine Betrachter schon im 19. Jahrhundert, wovon das sogenannte Calco de pinturas egipcias mit einer Kopie der Zeichnungen auf dem Papyrus zeugt.

Der Erotische Papyrus

Der berühmte französische Orientalist Jean-François Champollion bezeichnete den erotisch-satirischen Papyrus von Turin schon im 19. Jahrhundert als „ein Bild von monströser Obszönität“. Der Papyrus war 1824 in die Drovetti-Sammlung nach Italien gelangt und wurde bald heiß diskutiert. Gefunden hatte man das wertvolle und einzigartige Artefakt in der Deir el-Medina, einer alten Arbeiter- und Künstlersiedlung im antiken Theben. Dort lebten die Künstlerhandwerker, die im Tal der Könige und im Tal der Königinnen tätig waren.

Ein einzigartiges Artefakt

Die bemalte Papyrus-Rolle des erotisch-satirische Papyrus aus Turin stammt aus der Zeit von 1186–1017 vor Christus. Und trotz seines Alters von rund 3200 Jahren war der Papyrus – 2,59 m lang und bis zu 21 cm breit – gut erhalten. So konnten die außergewöhnlichen Bilder studiert werden und lieferten einen Einblick in ein bis dahin völlig unbekanntes Kapitel der altägyptischen Kultur. Ein Teil der Rolle präsentiert satirische Zeichnungen von Tierfiguren bei menschlichen Handlungen – beim Spielen von Musikinstrumenten, als Soldaten verkleidet oder beim Brettspiel. Die übrige Fläche ist angefüllt mit den erotischen Darstellungen, die dem Papyrus seinen Namen verleihen: zwölf explizite Szenen von erotischen Positionen.

Ein viel studiertes Objekt

Der erotisch-satirische Papyrus aus Turin befand sich vermutlich im Besitz einer hochrangigen Persönlichkeit im Alten Ägypten. Dieser einzige Papyrus mit erotischen Darstellungen, der aus dem Alten Ägypten bekannt ist, wurde seit seiner Entdeckung intensiv studiert. Ein wunderbares Zeugnis hierfür ist das sogenannte Calco de pinturas egipcias in der spanischen Nationalbibliothek in Madrid. Die Papierrolle aus der Sammlung des Luis de Usoz (1805–1865), der zur Zeit der Ankunft der Drovetti-Sammlung in Italien lebte, präsentiert eine Kopie der erotischen Zeichnungen des Papyrus. In Verbindung mit dem Papyrus aus Turin ist diese historische Kopie ein wundervolles Hilfsmittel zum Studium der einzigartigen Zeichnungen!

Kodikologie

Alternativ-Titel
Erotic Papyrus
Papiro Erótico-Satírico
Umfang / Format
1 Rolle / 21,0 × 259,0 cm
Herkunft
Ägypten
Datum
1186–1070 vor Chr.
Epoche
Inhalt
Tierfiguren in menschlicher Haltung und erotische Figuren
Vorbesitzer
Sammlung von Bernardino Drovetti

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Der Erotische Papyrus – BiblioGemma – N. Inv. C. 2031 (CGT 55001) – Museo Egizio di Torino (Turin, Italien)
BiblioGemma – Barcelona, 2013
Limitierung: 995 Exemplare
Detailbild

Der Erotische Papyrus

Stehender Mann und sitzende Frau

Mit Hilfe von Transparentpapier lassen sich die erhaltenen Fragmente dieses Abschnitts zu einer weiteren erotischen und zugleich karikaturhaften Szene zusammensetzen. Der fehlende Abschnitt unter der Frau, die eine große Blume in ihrer Mütze trägt, macht es unmöglich festzustellen, worauf sie sitzt, vielleicht auf einem Tisch. Sie greift nach ihrem Liebhaber, aber sein übergroßer Penis zwingt die beiden, sich für diese Liebkosungen unbeholfen nach vorne zu beugen. Ist es eine einfache Satire oder eine Aussage über die oft komplizierte Beziehung zwischen Liebe und Sex?

Der Erotische Papyrus – BiblioGemma – N. Inv. C. 2031 (CGT 55001) – Museo Egizio di Torino (Turin, Italien)
Einzelseite

Der Erotische Papyrus

Koitus auf einem Streitwagen

Hier haben wir die fragmentarischen Reste der satirischsten Miniatur in diesem einzigartigen Papyrus-Manuskript über die alte ägyptische Erotik sowie seine moderne Rekonstruktion auf der gegenüberliegenden Seite. Es handelt sich um ein Bild von zwei Liebenden: Die Frau kniet auf einem Streitwagen und schaut zurück auf den Mann, der von hinten mit ihr kopuliert. Die geringere Größe der drei anderen Figuren zeigt, dass es sich um Diener handelt.

Während das Gesicht des Mannes nur wenige Merkmale aufweist, ist das Gesicht der Frau genauer gezeichnet und wird als jung und attraktiv dargestellt. Es sieht so aus, als hätte sie einen Haustieraffen, und ihr Handgelenk ist von einem Weinstock umwickelt, der aus dem Bild herausführt. Die Genitalien der beiden männlichen Figuren sind übertrieben groß gezeichnet: entweder als Anspielung auf entsprechende Darstellungen von Fruchtbarkeitsgöttern oder einfach aus satirischen Gründen.

Der Erotische Papyrus – BiblioGemma – N. Inv. C. 2031 (CGT 55001) – Museo Egizio di Torino (Turin, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Papiro Erótico-Satírico

BiblioGemma – Barcelona, 2013

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: BiblioGemma – Barcelona, 2013
Limitierung: 995 Exemplare
Kommentar: 1 Band von Lise Manniche, Marina Escolano-Poveda, Georgina Burgos, José M. Parra Ortiz und Pedro Bádenas de la Peña
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Diese Ausgabe ist die Zusammenführung zweier zusammengehöriger Werke. Diese Ausgabe schafft zum ersten Mal eine genaue Rekonstruktion dessen, was der "Erotik Papyrus" war.
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Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
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