De Aetatibus Mundi Imagines
Der gelernte Miniaturist Francisco de Holanda ging auf Geheiß des portugiesischen Königs nach Italien, um vor Ort die Renaissancekunst Italiens zu studieren. Nach einigen Lehrjahren bei dem großen Michelangelo kehrte er in sein Heimatland zurück und wurde dort zu einem der größten Renaissancekünstler der Iberischen Halbinsel. In seiner illustrierten Weltchronik De Aetatibus Mundi Imagines verwob er eine Vielzahl von Einflüssen sowohl christlicher als auch heidnischer, antiker und zeitgenössischer Herkunft. Seine bildlichen Darstellungen der Weltzeitalter beeindrucken durch ihre Kunstfertigkeit, Bedeutungshaftigkeit und Symbolik und zeugen von einer erstaunlichen Innovationskraft.
De Aetatibus Mundi Imagines
De Aetatibus Mundi Imagines ist eine illustrierte Chronik, die die Geschichte der Weltzeitalter in Bildern erzählt. Obwohl Francisco de Holanda dabei dem Bibeltext folgt, geht er gleichzeitig durch die subtil ironische Darstellung unserer vergänglichen Wirklichkeit und durch Einbeziehung diverser historischer und sogar heidnischer Quellen weit darüber hinaus. Da die Ewigkeit der einzige Feind ist, der die Zeit schlagen kann, erscheint das vergängliche Leben als eine Welt voller Grautöne und, im Gegensatz dazu, die Ewigkeit als eine perfekte Welt in voll entfalteter Farbenpracht. Die Illustrationen sind mit Pinsel, Feder oder schwarzem Bleistift gezeichnet und entweder mit Aquarellfarben, lavierter Tusche oder, auf einer einzigen Seite, mit laviertem Purpur malerisch ausgestaltet. Die Chronik ist ein Buch voller überwältigender Bilder, angereichert mit allegorischen und historischen Bezügen und von einer beeindruckenden Ausdruckskraft und Vitalität, die die Modernität der künstlerischen Vision Francisco de Holandas verdeutlichen, so dass es wahrlich schwer fällt, zu glauben, dass es sich um ein Werk des 16. Jahrhunderts handelt. Das Manuskript der Chronik wurde 1953 von Cordeiro Blanco entdeckt und befindet sich heute in der Spanischen Nationalbibliothek in Madrid.
Eine Ausbildung im Zeichen der italienischen Renaissance
Als Zwanzigjähriger wurde der portugiesische Miniaturist Francisco de Holanda (1517–1584) auf spezielle Anordnung des Königs von Portugal nach Italien entsandt, um dort Kenntnisse über die neue Kunst und Architektur der italienischen Renaissance zu erlangen. In Rom freundete er sich mit Michelangelo an und kam so in den Genuss einer zweijährigen Lehrzeit bei dem großen italienischen Meister, die ihn nach seiner Rückkehr im Jahr 1540 zu einem der herausragendsten Renaissance-Künstler der iberischen Halbinsel heranreifen ließ. Die Einflüsse Michelangelos sind offenkundig: Bereits auf den ersten Seiten, die der Erschaffung der Welt gewidmet sind, ist seine Inspiration durch die Fresken der damals noch unvollendeten Sixtinische Kapelle spürbar.
Eine Verschmelzung von Weltgeschichten
In reichhaltigen Bildern stellt das Manuskript die Geschichte der Welt in sechs Zeitaltern dar und folgt dabei im Kern der Tradition der Bibelgeschichte: Das erste Zeitalter erstreckt sich von der Erschaffung der Welt bis zur Geschichte Noahs, das zweite von der Sintflut bis Abraham, das dritte von Abraham bis David, das vierte von David bis Babylon, das fünfte von Babylon bis zur Geburt Jesu Christi und das sechste behandelt den Zeitraum von der Geburt Christi bis zum Weltuntergang. Diesen dem Hauptthema der Chronik gewidmeten 130 Bildern folgen weitere 21 Illustrationen zur Apokalypse. Doch handelt es sich bei diesen Darstellungen um keine einfachen, getreuen Umsetzungen des biblischen Narrativs. Sie sind weitaus komplexer in ihrer symbolischen und ikonographischen Komposition, indem sie Bezüge zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Quellen herstellen: beispielsweise zu den frühen Kirchenvätern wie Eusebius von Caesarea und zu christlichen Dichtern der Spätantike wie Prudentius. Daneben scheint Holanda auch zeitgenössische Werke wie Hartmann Schedels Nürnberger Chronik und die Chronologia von Nicolau Coelho do Amaral vor Augen zu gehabt zu haben, durch die das Werk mit der heidnischen Tradition verschmilzt. Dieses Ineinanderfließen von unterschiedlichen künstlerischen Inspirationen erlaubte es dem Renaissance-Künstler, aus der Fülle seiner Vorstellungskraft zu schöpfen und Bilder zu erschaffen, die schön und gleichzeitig bedeutungsvoll sind.
Kodikologie
- Umfang / Format
- 178 Seiten / 43,0 × 30,0 cm
- Herkunft
- Portugal
- Datum
- 1540–1573
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 170 Zeichnungen in Gouache
- Inhalt
- Chronik in Bilder der Weltalter.
- Künstler / Schule
- Francisco de Holanda (1517–1584)
De Aetatibus Mundi Imagines
Die vier Reiter der Apokalypse
Das 6. Kapitel der Offenbarung des Johannes enthält einige der eindrucksvollsten Bilder der Apokalypse: die vier Reiter. Obwohl es sich nicht um eine exakte Kopie handelt, erinnert das Bild stark an den berühmten Holzschnitt von Albrecht Dürer, insbesondere was die Anordnung der Reiter betrifft. Diese unvollendete, farblose Miniatur erlaubt uns zudem einen Einblick in den Herstellungsprozess und offenbart die meisterhaften Federstriche, die den prachtvollen Miniaturen in dieser Handschrift zugrunde liegen, vor allem was Gestik und Gesichtszüge betrifft.
De Aetatibus Mundi Imagines
Die Auferstehung Jesu
Diese zurückhaltend eingefärbte Miniatur fasst die Ereignisse der Auferstehung zusammen und kombiniert mehrere Szenen zu einer einzigen. Im Vordergrund trägt der auferstandene Christus noch die Wundmale der Kreuzigung und nähert sich vorsichtig einer Jüngerin, höchstwahrscheinlich der Maria Magdalena, die mit einem Krug Salben gekommen war. Der Messias ist mit einem Lorbeerkranz gekrönt, der seinen Sieg über den Tod symbolisiert.
Rechts sehen wir das leere Grab Christi, wo seine Jünger von einem Engel empfangen werden, der ihnen von seiner Auferstehung erzählt. In der Ferne links, die die Vergangenheit darstellt, sehen wir die Verkündigung, die die weitere Heilsgeschichte überhaupt erst in Gang setzte. Die einfarbigen Medaillonminiaturen unten zeigen, wie seine Jünger den Heiden die gute Nachricht von der Auferstehung verkündigen.
#1 De Aetatibus Mundi Imagines
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
(3.000€ - 7.000€)
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