Codex Etschmiadzin
Die Wege des ursprünglichen Textes der Bibel sind in der jahrtausendelangen Überlieferung häufig verschlungen und verworren. In diesem unübersichtlichen Dickicht stellt der Codex Etschmiadzin einen Punkt der Orientierung dar: Er bietet den Text des im Jahre 989 im Kloster Noravank (südöstlich von Eriwan in Armenien) geschriebenen Evangeliars, das seinerseits den Text einer bereits im 5. Jahrhundert gefertigten altarmenischen Übersetzung beinhaltet. Diese altarmenische Übersetzung gilt auf Grund ihrer stilistischen Reinheit als die „Königin der Bibelübersetzungen“. Zurück zu den Ursprüngen führen auch die 19 monumentalen Miniaturen und die synoptische Darstellung in Tabellen-Säulen-Form von Übereinstimmungen und Unterschieden in den Evangelien, wie sie Eusebius von Caesarea im 4. Jahrhundert in dekorativer Weise ersonnen hat. Bei so pretiösem Inhalt verwundert es dann auch nicht mehr, dass der Einband mit einmalig schönem Elfenbein gestaltet wurde.
Die Wurzeln des Christentums in einem Einband aus Elfenbein
Seit 1920 beherbergt der Matenadaran in Eriwan als Dauerleihgabe des Katholikos aller Armenier eine der wertvollsten Handschriften der Welt: den nach seinem früheren Aufbewahrungsort benannten Codex Etschmiadzin.
Seine überragende Bedeutung fur das Glaubensleben, für Kunst und Wissenschaft gründet auf der Einmaligkeit seiner Text und Bildüberlieferung, die uns näher an die Ursprünge des christlichen Schrifttums heranführt als vergleichbare Handschriften.
Die Königin der Bibelübersetzungen
So gilt der Text des im Jahre 989 im Kloster Noravank (südöstlich von Eriwan) geschriebenen Evangeliars als getreueste Kopie jener altarmenischen Bibelübersetzung, die auf das frühe 5. Jh. zurückgeht und wegen ihrer Genauigkeit und ihrer stilistischen Reinheit als die "Königin der Bibelübersetzungen" bezeichnet wird.
19 monumentale Miniaturen führen zu den Wurzeln des Christentums
Noch weiter zurück führen uns die 15 ganzseitigen Bilder, die dem biblischen Bericht als illustrierter Vorspann vorangestellt sind. In ihnen spiegelt sich in einer Ausführung des 10. Jh.s jenes Dekorationssystem am reinsten wider, das Eusebius von Caesarea in der 1. Hälfte des 4. Jh.s für die Ausstattung eines Evangeliars entwickelt hatte und das in der Folge für alle Handschriften dieses Typus verbindlich bleiben sollte.
Den künstlerischen und spirituellen Höhepunkt des Codex Etschmiadzin bilden jedoch jene zwei Blätter, die, an Pergamentstreifen angenäht, in die letzte Lage der Handschrift eingebunden wurden. Diese beiden Folios entstammen einem Evangeliar des 6. Jh.s und tragen vier ganzseitige Festtagsbilder. Die monumental wirkenden Miniaturen stellen die ältesten Zeugen der armenischen Buchmalerei dar. Durch die Aufnahme dieser Fragmente einer 300 Jahre älteren Handschrift genoss der "neue" Codex von Anfang an eine besondere Verehrung.
Ein sensationeller Einband aus Elfenbein
Der überragenden Bedeutung des Codex Etschmiadzin trägt auch der prächtige, aus dem 6. oder 7. Jh. stammende Elfenbeineinband Rechnung, der die Handschrift seit einer Restaurierung im 12. Jh. schützt. Somit stellt dieser kostbare Codex ein Gesamtkunstwerk dar, das in seiner Bedeutung für die Kunstgeschichte unerreicht ist.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Etschmiadsin-Evangeliar
Codex Etchmiadzin - Umfang / Format
- 464 Seiten / 34,5 × 26,0 cm
- Herkunft
- Armenien
- Datum
- Um 989
- Epoche
- Stil
- Genre
- Buchschmuck
- 19 ganzseitige Miniaturen, zahlreiche kleinere Miniaturen in den Rändern, Kanontafeln mit klassischen Architekturen
- Inhalt
- "Die Königin der biblischen Übersetzungen"
Codex Etchmiadzin
Die Taufe Jesu
Eines der wichtigsten Ereignisse im Leben Jesu und eines der historisch am besten belegbaren Fakten ist seine Taufe, die hier vom armenischen Künstler wortwörtlich ins Bild übertragen wurde. „In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“ (Mk 1, 9-11)
Codex Etschmiadzin
Die Verkündigung
Diese Verkündigungsminiatur aus dem 7. Jahrhundert weist mehrere Alleinstellungsmerkmale für dieses so häufig dargestellte Motiv auf. Maria, rechts im Bild, hat den Garnkorb zu ihren Füßen fallen gelassen, sie hält sich überrascht vom Erscheinen des Erzengels Gabriel die Hand vors Gesicht. Dies war zugleich ein Zeichen tiefer Unsicherheit in der antiken Kunst: Indem Maria eine ganz natürliche Reaktion auf die unglaublichen Neuigkeiten eines ungewöhnlichen Boten zeigt, wird sie sehr menschlich dargestellt.
Die Jungfrau Maria trägt einen dunklen Chiton mit einem Gürtel und einem weißen Schal. Dabei wird sie von klassischen Säulen mit korinthischen Kapitellen gerahmt. Gabriels weiße Robe ist ebenfalls präzise gearbeitet; er trägt einen Stab und hat Flügel, deren Ausgestaltung an Pfauenaugen erinnern kann. Beide haben große neugierige Augen mit weichen Gesichtszügen und rosigen Wangen.
#1 Codex Etschmiadzin (Vorzugsausgabe)
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Deutsch
Der Kommentarband führt den Leser in die faszinierende Welt des frühchristlichen Armenien ein; zudem werden alle Miniaturen und die beiden Elfenbeintafeln genauestens beschrieben.
(7.000€ - 10.000€)
#2 Codex Etschmiadzin (Normalausgabe)
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Deutsch
(3.000€ - 7.000€)
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