Beatus von Liébana - Turiner Codex

Beatus von Liébana - Turiner Codex – Testimonio Compañía Editorial – Ms.J.II.I (Lat.93) – Biblioteca Nazionale Universitaria di Torino (Turin, Italien)

Kathedrale von Gerona (Gerona, Spanien) — 12. Jahrhundert

Der berühmte Girona-Codex in neuem Gewand: Die Überführung der einzigartigen Bilderwelt der mozarabischen Handschrift in den romanischen Stil des 12. Jahrunderts als besonderes Zeugnis der faszinirenden Beatus-Tradition

  1. Eine prächtige Beatus-Handschrift aus dem 12. Jahrhundert in Anlehnung an den berühmten Girona-Codex

  2. Der Codex überführt die einzigartige mozarabische Bilderwelt des Girona-Codex in die Romanik

  3. In 106 Miniaturen erscheinen die Endzeitvisionen von Johannes und Daniel in prächtigen Farben

Beatus von Liébana - Turiner Codex

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Beatus von Liébana - Turiner Codex

Der sogenannte Turiner Codex ist eine Beatus-Handschrift, die um 1100 in Katalonien entstanden ist. Von herausragender Qualität sind die insgesamt 106 Miniaturen, die zum Teil innovative Bilderfindungen – etwa die berühmte runde Weltkarte - präsentieren. Der Beatus-Codex von Turin ist eine unmittelbare Kopie des berühmten Beatus von Girona, der im Jahr 975 im wegweisenden Skriptorium des Klosters San Salvador de Tábara gefertigt wurde. Als solche steht der Turiner Codex in der Tradition „eines der wichtigsten spanischen Manuskripte aller Zeiten“!

Beatus von Liébana - Turiner Codex

Der sogenannte Turiner Codex ist eine Beatus-Handschrift, die um 1100 in Katalonien entstanden ist. Von herausragender Qualität sind die insgesamt 106 Miniaturen, die zum Teil innovative Bilderfindungen – etwa die berühmte runde Weltkarte - präsentieren. Der Beatus-Codex von Turin ist eine unmittelbare Kopie des berühmten Beatus von Girona, der im Jahr 975 im wegweisenden Skriptorium des Klosters San Salvador de Tábara gefertigt wurde. Als solche steht der Turiner Codex in der Tradition „eines der wichtigsten spanischen Manuskripte aller Zeiten“!

Die Offenbarung vom Ende der Welt

Der Apokalypse-Kommentar des Beatus von Liébana (gestorben nach 798) war ein Bestseller des hohen Mittelalters. Der Mönch und Theologe aus dem Kloster San Martín de Turieno bei Liébana verfasste um das Jahr 800 sein einflussreiches Hauptwerk: einen Kommentar zur Apokalypse des Johannes. Die biblische Erzählung vom Ende der Welt war das gesamte Mittelalter hindurch äußerst beliebt und einflussreich, weshalb sich auch der Kommentar des Beatus von Liébana großer Beliebtheit und weiter Verbreitung erfreute. Beatus verfasste seinen erklärenden und deutenden Kommentar zu den symbolisch aufgeladenen Offenbarungen des Johannes in 12 Büchern. Dieser erklärende Text wurde in zahlreichen, meist wunderbar illustrierten, großformatigen Handschriften festgehalten, von denen bis heute noch über 30 Exemplare erhalten sind. Diese gehören zu den bedeutendster Handschriften des Mittelalters in Nordspanien und sind wahre Schätze der Buchmalerei!

Die Kopie eines Meisterwerks

Der Beatus von Turin, benannt nach seinem heutigen Aufbewahrungsort, enthält auf 428 Seiten insgesamt 106 Miniaturen von herausragender Qualität. Entstanden ist die Handschrift wohl um 1100 in Katalonien, vermutlich in Ripoll in der Provinz Girona. Das Skriptorium von Ripoll war zu dieser Zeit ein Ort herausragender Kunstproduktion und hatte sich unter dem berühmten Abt Oliba zu einem Zentrum der Gelehrsamkeit und der Künste entwickelt. Mit dem Beatus von Turin entstand dort eine unmittelbare Kopie des berühmten Beatus von Girona.

Wegweisende Bilderfindungen in überzeugender Qualität

Diese Beatus-Handschrift von Girona wird heute im Archiv der Kathedrale von Girona aufbewahrt. Sie ist entstanden in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts, vermutlich im Jahr 975. Sowohl Schreiber, Miniaturist (eine Malerin!) und Auftraggeber des Beatus von Girona sind bekannt, da sie allesamt im Codex erwähnt werden. Der überaus wertvolle und außergewöhnliche Codex, prachtvoll mit Gold und Silber geschmückt, enthält Darstellungen, die sonst in keinem anderen Beatus vorkommen, etwa Szenen zum Leben Christi in Form eines Bilderzyklus. Zum Teil bediente sich der Künstler der üblichen Motive, jedoch in herausragender Qualität, zum Teil aber verwendete er eine völlig neue, einzigartige Ikonographie. Der Beatus von Girona ist vermutlich im Skriptorium des Klosters San Salvador de Tábara entstanden und gilt als „eines der wichtigsten spanischen Manuskripte aller Zeiten“. Und auf eben jenes Meisterwerk stützten sich die Künstler des Turiner Codex als Vorlage für ihr eigenes Kunstwerk!

Kodikologie

Alternativ-Titel
Beatus of Liébana - Turin Codex
Beato de Turín
Turiner Beatus
Umfang / Format
428 Seiten / 36,0 × 27,5 cm
Herkunft
Spanien
Datum
12. Jahrhundert
Stil
Sprache
Buchschmuck
106 Miniaturen (93 im Beatus-Kommentar und weitere 13 im Buch Daniel)
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Beatus von Liébana - Turiner Codex – Testimonio Compañía Editorial – Ms.J.II.I (Lat.93) – Biblioteca Nazionale Universitaria di Torino (Turin, Italien)
Testimonio Compañía Editorial – Madrid, 2000
Detailbild

Beatus von Liébana - Turiner Codex

Majestas Domini

Von den vier Symbolen der Evangelisten flankiert und in einer kunstvollen Mandorla thronend, sehen wir Christus als Herrscher der Welt. Tatsächlich hält er die Welt mit der Bezeichnung Mund(us) zwischen Daumen und Ringfinger in seiner rechten Hand, während er in der linken ein Buch hält. Das Antlitz Christi ist streng, ein Spiegelbild des im Buch der Offenbarung beschriebenen göttlichen Zorns. So schaut er direkt den Leser an, als würde er ihn auffordern, jetzt seine eigene Seele in den Blick zu nehmen.

Beatus von Liébana - Turiner Codex – Testimonio Compañía Editorial – Ms.J.II.I (Lat.93) – Biblioteca Nazionale Universitaria di Torino (Turin, Italien)
Einzelseite

Beatus von Liébana - Turiner Codex

Der Drache und die Frau

Die Frau aus der Apokalypse ist eine der bekanntesten Figuren in der Offenbarung des Johannes und wird gemeinhin entweder als Jungfrau Maria oder als Volk Gottes im Ganzen interpretiert. In dieser großartigen zweiseitigen Miniatur erscheint sie ganz links mit der Sonne bekleidet, der Mond zu ihren Füßen und mit zwölf Sternen gekrönt (obwohl der Künstler offenbar zwei vergessen hat). Der rote, siebenköpfige Drache, der sich über die beiden Seiten erstreckt, will ihr Kind gleich nach der Geburt verschlingen.

Gott aber rettet das Kind, das oben rechts bei ihm schon in Sicherheit abgebildet ist, doch dies löst im Himmel Krieg aus. Vom Erzengel Michael angeführte und mit Speeren bewaffnete Engel steigen auf den Drachen herab, der den Satan darstellt und zusammen mit den gefallenen Engeln von ihnen niedergeworfen und besiegt wird. Die Engel in der Gefolgschaft des Drachen sind nackt und ganz ohne den schönen hellen Farbton ihrer früheren Engelsgewänder dargestellt.

Beatus von Liébana - Turiner Codex – Testimonio Compañía Editorial – Ms.J.II.I (Lat.93) – Biblioteca Nazionale Universitaria di Torino (Turin, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Beato de Turín

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Testimonio Compañía Editorial – Madrid, 2000
Einband: Brauner Ledereinband mit dem Bild der Majestas Domini und zwei Metallschließen
Kommentar: 1 Band von Mauricio Herrero Jimenez
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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