Beatus von Liébana - Codex von Girona

Beatus von Liébana - Codex von Girona – Edilan – Catedral, Num. Inv. 7 (11) – Museu Diocesà (Gerona, Spanien)

Skriptorium vom Kloster von San Salvador de Tábara (Spanien) — 975

Auftraggeber, Illuminatoren und Schreiber namentlich bekannt und schon deshalb ganz besonders: Eine der schönsten und wohl am besten dokumentierten Beatus-Handschriften der Welt

  1. Der vielleicht schönste und am besten dokumentierte Apokalypse-Kommentar von Beatus de Liébana

  2. Der Auftraggeber, die Illuminatoren, der Schreiber, die Entstehungszeit und der Herkunftsort der Handschrift sind dokumentiert

  3. 124 hochqualitative Miniaturen in gedeckten Farben und aufwendigen Gold- und Silberverzierungen

Beatus von Liébana - Codex von Girona

Catedral, Num. Inv. 7 (11) Museu Diocesà (Gerona, Spanien)
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
Beatus von Liébana - Codex von Girona

Der Girona-Codex aus der Reihe der Beatus-Handschriften ist das am schönsten verzierte und am besten dokumentierte Werk der Apokalypse-Handschriften des Beatus de Liébana, das uns wertvolle Einblicke in die Ursprünge des Codex und der zeitgenössischen Handschriftenproduktion im Allgemeinen gewährt. Um 975 von und für Mitglieder des spanischen Klerus geschaffen, enthält er 124 hochwertige Miniaturen in gedämpften Farben und kostbaren Verzierungen aus Gold und Silber, darunter eine doppelseitige Miniatur des Himmels in sechs konzentrischen Kreisen. Benannt nach ihrem Aufbewahrungsort im Domschatz der Kathedrale von Girona, ist diese wunderschön illuminierte Handschrift eines der wichtigsten und informativsten Werke der Beatus-Tradition.

Beatus von Liébana – Der Codex von Girona

Beatus von Liébana war ein Mönch und Theologe, der dem Kloster San Martin de Turieno im Tal von Liébana im heutigen Spanien angehörte. Bekannt ist der Mönch vor allem durch sein Hauptwerk, einen Kommentar zur biblischen Apokalypse in zwölf Büchern. Der Codex von Girona ist eines dieser Bücher. Er ist ein besonders interessantes und auffälliges Fragment der zwölfteiligen Buchreihe. Die Handschrift entstand in der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts und enthält insgesamt 124 reich mit Gold und Silber verzierte Miniaturen.

Eine gelungene Zusammenarbeit

Im Codex von Girona wurden, neben dem Autor Beatus, auch andere am Werk beteiligte Personen genannt. Somit lassen sich die Meister des Werkes leicht bestimmen, was bei romanischen Codices nur selten der Fall war. Auch das Datum seiner Entstehungszeit wurde notiert. Die Schrift entstand etwa 975 im Auftrag des Abtes Dominicus. Als Illuminatoren wurden die Nonne En und der Mönch Emeterius genannt. Die sorgfältige Schrift des Codex fertigte der Schreiber Senior an. Das begabte Kollektiv stellte einen der elegantesten und kunstvollsten Codices aus der Reihe der Beatus-Apokalypsen her.

Feinste Buchmalerei

Die kostbare Handschrift eröffnet mit einer Reihe von Miniaturen, die in keinem weiteren Beatus-Codex vorkommen. Eine doppelseitige Darstellung des Himmels in sechs konzentrischen Kreisen eröffnet das Werk. Darauf folgt ein Zyklus von sechs ganzseitigen Miniaturen zum Leben Christi, in welchem unter anderem Szenen der Kreuzigung und der Höllenfahrt dargestellt sind. Die ganzseitigen, ungerahmten Miniaturen zeigen verblüffend abwechslungsreiche und phantasievolle Darstellungen. Die Farben der Bilder wirken gedämpft und unaufgeregt. Zahlreiche Miniaturen sind mit Gold und Silber geschmückt. Die wertvolle Originalausgabe der Handschrift wird heute in der Kathedrale von Girona in Spanien aufbewahrt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Beatus of Liébana - Girona Codex
Girona Beatus
Beatus of Gerona
Beato de Liébana, códice del Monasterio de San Salvador de Tábara, Zamora
Beatus von Girona
Beato di Girona
Béatus de Gérone
Umfang / Format
568 Seiten / 40,0 × 26,0 cm
Herkunft
Spanien
Datum
975
Stil
Sprache
Schrift
Westgotische Minuskel
Buchschmuck
124 mit Gold und Silber verzierte Miniaturen
Auftraggeber
Abt Domicius
Künstler / Schule

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Beatus von Liébana - Codex von Girona – Edilan – Catedral, Num. Inv. 7 (11) – Museu Diocesà (Gerona, Spanien)
Edilan – Madrid, 1975

Beatus von Liébana - Codex von Girona – M. Moleiro Editor – Catedral, Num. Inv. 7 (11) – Museu Diocesà (Gerona, Spanien)
M. Moleiro Editor – Barcelona, 2003
Limitierung: 987 Exemplare
Detailbild

Beatus von Liébana - Codex von Girona

Die sieben Schalen

"Und die sieben Engel mit den sieben Plagen traten heraus; sie waren in reines, glänzendes Leinen gekleidet und trugen um ihre Brust einen Gürtel aus Gold. Und eines der vier Lebewesen reichte den sieben Engeln sieben goldene Schalen; sie waren gefüllt mit dem Zorn des Gottes, der in alle Ewigkeit lebt." (Offb 15, 6-7) Die hier abgebildeten sieben barfüßigen Engel in bunten Gewändern halten goldene u-förmige Gegenstände, die Schalen darstellen, und sind im Begriff, Naturkatastrophen auf der Erde zu entfesseln, einschließlich der Verwandlung der Meere in Blut.

Beatus von Liébana - Codex von Girona – Edilan – Catedral, Num. Inv. 7 (11) – Museu Diocesà (Gerona, Spanien)
Einzelseite

Beatus von Liébana - Codex von Girona

Die Palmen-Metapher

Das in Konstantinopel begonnene und 595 vollendete Werk Moralia in lob ist ein umfangreicher Kommentar zum Buch Hiob mit vielen allegorischen Elementen vom heiligen Gregor dem Großen. Darin vergleicht Gregor das Leben eines Heiligen mit einer Palme: Die Basis ist rau, wohingegen die Spitze voll belaubter Äste und Früchte ist, so wie der Weg des Gerechten schwierig ist, aber zu den Belohnungen des Paradieses führt.

Der nackte Mann, der mit einem Baummesser auf den Baum klettert, steht für diejenigen, die das Heil suchen, während der bekleidete Mann für die Religion steht, die die Gläubigen bei ihrem Aufstieg zur Herrlichkeit unterstützt. Man kann sie auch so interpretieren, dass die beiden Männer den Körper und die Seele darstellen. Die Palme steht somit für Christus und sein Kreuz, die es ermöglichen, die Früchte des Heils zu ernten.

Beatus von Liébana - Codex von Girona – Edilan – Catedral, Num. Inv. 7 (11) – Museu Diocesà (Gerona, Spanien)
Faksimile-Editionen

#1 Beato de Gerona

Edilan – Madrid, 1975

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Edilan – Madrid, 1975
Einband: Leder
Kommentar: 1 Band von Henry A. Sunders, Jaume Marqués de Casanovas, José Camón Aznar und Tomás Marín Martínez
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)

#2 Beato de Liébana, códice del Monasterio de San Salvador de Tábara, Zamora

M. Moleiro Editor – Barcelona, 2003

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: M. Moleiro Editor – Barcelona, 2003
Limitierung: 987 Exemplare
Einband: Wildledereinband im Lederschuber
Kommentar: 1 Band (334 Seiten) von Gabriel Roura i Güibas und Carlos Mirunda García-Tejedor
Sprachen: Englisch, Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Beatus von Liébana - Codex Emilianense – Siloé, arte y bibliofilia – Vit. 14-1 – Biblioteca Nacional de España (Madrid, Spanien)
Beatus von Liébana - Codex Emilianense
Kloster von Valeránica (Spanien) – Um 930

Abgeschrieben und wunderschön illuminiert vor fast 1.100 Jahren: Eine der ältesten, heute noch erhaltenen Beatus-Handschriften mit 27 farbenprächtigen wie eigentümlichen Miniaturen

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex Escorial – Testimonio Compañía Editorial – Cod. & II. 5 – Real Biblioteca del Monasterio (San Lorenzo de El Escorial, Spanien)
Beatus von Liébana - Codex Escorial
Wohl Skriptorium von San Millán de la Cogolla, Rioja (Spanien) – Um 950

Enstanden zum Ende des 1. Jahrtausends und heute aufbewahrt in der berühmten Bibliothek des El Escorial: Die vielleicht wertvollste und schönste aller heute noch erhalten gebliebenen Beatus-Handschriften

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex San Miguel de Escalada – Scriptorium – MS M.644 – Morgan Library & Museum (New York, USA)
Beatus von Liébana - Codex San Miguel de Escalada
San Salvador de Tábara (Spanien) – Um 940–945

Der einzigartige Schatz der berühmten Morgan Library in New York: Die älteste und einzige 2-bändige Beatus-Handschrift, prächtig illuminiert und stilbildend für das gesamte Genre

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex von Tábara – Testimonio Compañía Editorial – 1097B – Archivo Histórico Nacional de España (Madrid, Spanien)
Beatus von Liébana - Codex von Tábara
Kloster von San Salvador in Tábara (Spanien) – 10. Jahrhundert

Fertiggestellt genau am 27. Juli des Jahres 970: Eine einzigartige Beatus-Handschrift und Meilenstein der Kunstgeschichte mit der Miniatur des berühmten Turm-Skriptoriums des Tábara-Klosters

Erfahren Sie mehr
Beatus von Liébana - Codex Valcavado – Testimonio Compañía Editorial – 433 – Biblioteca Histórica de Santa Cruz - Universidad de Valladolid (Valladolid, Spanien)
Beatus von Liébana - Codex Valcavado
Kloster von Santa Maria in Valcavado (Spanien) – 8. Juni bis 8. September 970

Faszinierende mozarabische Buchkunst, bis ins 16. Jahrhundert im Kloster von Valcavado aufbewahrt: Eine der am besten erhaltenen Beatus-Handschriften und "eines der beeindruckendsten spanischen Kunstwerke" des Hochmittelalters

Erfahren Sie mehr
Beatus-Fragmente – Testimonio Compañía Editorial – Archivo de la Corona de Aragón (Barcelona, Spanien) / andere
Beatus-Fragmente
Spanien – 9.–12. Jahrhundert

Die Fragmente eines theologischen Mammutwerks: Eine bemerkenswerte Zusammenstellung zerbrechlicher Seiten von wunderschönen Beatus-Handschriften aus Archiven und Bibliotheken in ganz Spanien

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag