Beatus von Liébana - Codex Valcavado
Der Valcavado Beatus, auch bekannt als Valladolid Beatus, gilt als "eines der eindrucksvollsten Kunstwerke Spaniens". Die aus dem Jahr 970 stammende Handschrift ist ein beeindruckender Codex aus dem Kloster Santa Maria in Valcavado, wo sie im 17. Jahrhundert wieder auftauchte. Sie zählt zu den bedeutendsten spanischen Kunstwerken und enthält den berühmten Kommentar zur Offenbarung des Beatus von Liébana mit prachtvollen, teilweise doppelseitigen Miniaturen, die eine ausgeprägte und ungewöhnliche Farbpalette aufweisen. Damit steht der Valcavado Beatus fest in der Tradition der wunderbaren, großformatigen, reich illustrierten Beatus-Handschriften des 10. Jahrhunderts. Bemerkenswert an diesem Prachtexemplar der mittelalterlichen Beatus-Tradition Nordspaniens sind auch die zahlreichen Hinweise auf seinen Auftraggeber, den Künstler, der es geschaffen hat, und sogar auf den genauen Zeitpunkt seiner Entstehung.
Beatus von Liébana - Codex Valcavado
Der Beatus von Valcavado, auch bekannt als Valladolid-Beatus, gilt als „eines der bedeutendsten Kunstwerke Spaniens“. Entstanden im Jahr 970, ist die Handschrift eine beeindruckende Arbeit aus dem Kloster von Santa Maria in Valcavado. In wunderschönen Bildern wird der berühmte Kommentar des Beatus von Liébana zur biblischen Offenbarung des Johannes illustriert. Damit steht der Beatus von Valcavado ganz in der Tradition der herrlichen, großformatigen und reich bebilderten Beatus-Handschriften des 10. Jahrhunderts. Besonders sind auch die zahlreichen belegten Hinweise auf Auftraggeber, ausführenden Künstler und sogar den genauen Zeitraum der Entstehung dieses herrlichen Exemplars aus der nordspanischen Beatus-Tradition des hohen Mittelalters.
Quer durch Spanien
Die Beatus-Handschrift von Valcavado wird heute in der Sammlung der historischen Bibliothek der Universität von Valladolid aufbewahrt, weshalb er auch als Valladolid-Beatus bezeichnet wird. Benannt ist der Valcavado-Codex nach seinem Entstehungsort, dem Kloster von Santa Maria in Valcavado im Norden Spaniens. Bis zum 16. Jahrhundert wurde er in der dortigen Kirche aufbewahrt. Durch einen Sekretär Philipps II. gelangte die Handschrift dann nach Madrid. Und im 17. Jahrhundert taucht der Valcavado-Beatus schließlich in Valladolid auf. Dort wird er noch heute verwahrt, über 1000 Jahre nach seiner Entstehung, und zählt zu den „bedeutendsten Kunstwerken Spaniens“!
Ein beeindruckendes Meisterwerk
Auf der dritten Seite der Handschrift findet sich ein überaus interessanter Hinweis zur Entstehung des Beatus. Dort wird festgehalten, dass die Arbeit an der Handschrift genau vom 8. Juni bis zum 8. September 970 dauerte. Die Arbeit war ein Auftrag des Abtes Sempronius von Santa Maria in Valcavado. Ausführender Miniaturist und Schreiber war ein gewisser Obeco. Die 460 Seiten des Codex sind geschmückt mit 97 herrlichen Miniaturen. Diese zum Teil sogar doppelseitigen Darstellungen sind geprägt von einem beeindruckenden Stil, der sich etwa in den wunderschönen, großen Mandelaugen der Figuren manifestiert. Bemerkenswert sind zudem die zahlreichen Randbemerkungen und Hinweise zum Text, die vom Schreiber selbst oder später hinzugefügt worden sind. Insgesamt befindet sich der Codex, der bis ins 16. Jahrhundert an seinem Entstehungsort aufbewahrt wurde, in einem äußerst guten Zustand.
Der berühmte Apokalypse-Kommentar
Grundlage dieser Pracht der Buchmalerei war das Hauptwerk des Beatus von Liébana (gestorben nach 798): der Kommentar zur Apokalypse des Johannes in zwölf Büchern. Dieses wegweisende Werk, entstanden wohl kurz vor 800, bot den Buchmalern und Miniaturisten Gelegenheit, abseits der gängigen Ikonographie zu biblischen Erzählungen neuartige Bildfindungen zu erproben. Der biblische Text der Offenbarung des Johannes zum Ende der Welt mit seinen zahlreichen phantasievollen, geheimnisvollen, schwer zu deutenden symbolischen Bildern hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Doch bedurfte er einer eingehenden Erklärung, die Beatus von Liébana mit seinem Kommentar lieferte. Die über 30 heute bekannten Handschriften zu diesem Kommentar, allesamt Meisterwerke der nordspanischen Buchmalerei des Mittelalters, zeugen bis heute davon, dass die Apokalypse die Künstler zu wahren Höhenflügen inspirierte. Der Codex von Valcavado ist eines dieser herrlichen Zeugnisse dieser großartigen Kunst!
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Beatus of Liébana - Valcavado Codex
Valladolid Beatus
Beato Valcavado
Valcavado Beatus - Umfang / Format
- 460 Seiten / 35,5 × 24,5 cm
- Herkunft
- Spanien
- Datum
- 8. Juni bis 8. September 970
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Buchschmuck
- 97 Miniaturen, einige ganz- oder doppelseitig
- Auftraggeber
- Abt Sempronius
- Künstler / Schule
- Beatus von Liébana (gestorben nach 798) (Autor)
Oveco (Schreiber und Buchmaler) - Vorbesitzer
- St. Ambrose College
Beatus von Liébana - Codex Valcavado
Die vier Tiere bei Daniel
Daniel war ein Visionär unter den jungen Juden, die in die babylonische Gefangenschaft verschleppt worden waren. Viele seiner Träume betreffen die „vier Reiche“ - eine Prophezeiung über vier Königreiche, die vor der Ankunft des Reiches Gottes über die Erde herrschen würden. In einem dieser Träume sieht er dann auch vier Tiere: einen Löwen mit Adlerflügeln, einen Bären mit drei Rippen zwischen seinen Zähnen, einen Leoparden mit vier Vogelflügeln. Der Leopard hat eiserne Zähne und zehn Hörner, eines davon mit dem Gesicht eines Mannes, der aufgeblasene Worte spricht.
Beatus von Liébana - Valcavado Codex
Belagerung Jerusalems
Die Offenbarung des Johannes ist bestens mit den prophetischen und apokalyptischen Texten des Alten Testaments vertraut, die den Israeliten entweder eine Katastrophe voraussagten oder solche Katastrophen im Rückblick zu erklären suchten. Diese Szene hier wird als Belagerung Jerusalems bezeichnet. Welche Belagerung genau gemeint ist, ist jedoch unklar, da die Stadt mehrmals von Babyloniern und Assyrern angegriffen wurde.
Der mozarabische Einfluss ist in der Miniatur sofort am Stadttor zu erkennen, das die Form eines Mauren- oder Hufeisenbogens hat. Das Tor ist von Gemetzelszenen gesäumt. Dort finden sich auch zwei sitzende Figuren: Die eine, links vom Tor, klagt betrübt, während die andere durch ihren mächtigen Speer als General identifiziert wird. Die fehlende linke untere Ecke wirft die Frage auf, ob sie in einem späteren Jahrhundert von einem Zensor herausgeschnitten wurde oder ob jemand einfach dringend ein Notizpapier benötigt haben sollte…
#1 Beato de Valcavado Beatus of Liébana - Valladolid Codex
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
(3.000€ - 7.000€)
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