Passionsgeschichte der Ăbtissin Kunegunda
Das Passionale Abbatissae Cunegundis (dt.: Passionale der Ăbtissin Kunigunde) entstand in der Zeit zwischen 1312 und 1321. Benannt ist es nach seiner Auftraggeberin, der BenediktinerĂ€btissin Kunigunde von Böhmen, Tochter von König Ottokar II. von Böhmen. Die Handschrift, die heute als Denkmal der tschechischen Kultur gilt, ist eine Anthologie verschiedener mystischer Traktate ĂŒber die Passion, von denen zwei vom tschechischen Dominikanermönch Kolda von Koldice verfasst wurden. Der Prager Kanoniker und Priester des St.-Georgs-Klosters BeneĆĄ wirkte als Schreiber und möglicher Buchmaler der Handschrift, die unter anderem durch die Ă€lteste erhaltene farbige Darstellung des böhmischen Wappens bemerkenswert ist.
Passionsgeschichte der Ăbtissin Kunegunda
Diese Handschrift mit fĂŒnf geistlichen Texten vom Beginn des 14. Jahrhunderts entstand auf Initiative von Kunigunde von Böhmen (1265â1321), einer Angehörigen der PĆemysliden-Dynastie und FĂŒrstin von Masowien, die spĂ€ter Ăbtissin des St. Georgs-Klosters auf der Prager Burg wurde. Der erste Text wurde ca. 1312 verfasst, die Buchmalerei wurde im folgenden Jahr begonnen, und die Handschrift schlieĂlich um 1321 vollendet. Mit ihren 26 illuminierten Seiten, darunter 5 ganzseitige Miniaturen, ist die kĂŒnstlerische Ausstattung der Handschrift eines der schönsten Zeugnisse der Buchmalerei der damaligen Zeit.
Es wird vermutet, dass sie das Werk des Kanonikers und Schreibers BeneĆĄ ist, der als Priester im St. Georgs-Kloster tĂ€tig war. Die naturalistischen Figuren sind in elegante, flieĂende GewĂ€nder und Strumpfhosen gekleidet, fĂŒr die eine helle Farbpalette verwendet wurde. Einige der Figuren sind zudem mit goldenen Heiligenscheinen und Kronen ausgestattet. Um daran zu erinnern, dass das Thema, das die fĂŒnf Texte dieses handschriftlichen Meisterwerks verbindet, die Passion ist, werden die Arma Christi, die Marterwerkzeuge Christi, in zwei der ganzseitigen Miniaturen eingehend dargestellt.
Buchmalerei von historischer Bedeutung
Die Buchmalerei dieser Handschrift ist nicht nur wegen ihrer auĂergewöhnlichen QualitĂ€t fĂŒr Kunsthistoriker von Bedeutung, sondern auch, weil sie historisch signifikant ist. Das Widmungsbild, das Ăbtissin Kunigunde auf einem Thron mit den Wappen Böhmens und der PĆemysliden zeigt, ist die frĂŒheste erhaltene farbige Darstellung des heraldischen Emblems von Böhmen, das heute als Kleines Wappen der Tschechischen Republik dient. AuĂerdem stammt die Handschrift aus einer Zeit, in der die Geschicke Böhmens und des tschechischen Volkes einen Aufschwung erlebten.
Die PĆemysliden hatten Böhmen als Herzogtum gegrĂŒndet und im vorangegangenen Jahrhundert in ein Königreich ausgebaut, doch starb ihre mĂ€nnliche Linie zu Beginn des 14. Jahrhunderts aus, und die letzte Erbin wurde 1310 mit einem Mitglied des Hauses Luxemburg verheiratet. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde Böhmen zu einem Machtzentrum im Heiligen Römischen Reich und Prag entwickelte sich zu einem Zentrum der Kunst und Kultur. Aus diesen GrĂŒnden wurde die Handschrift im Jahr 2005 von der tschechischen Regierung zum Nationalen Kulturdenkmal erklĂ€rt.
Das Leben der Patronin
Kunigunde war die Ă€lteste Tochter von Ottokar II. von Böhmen (ca. 1233â78) und seiner zweiten Frau Kunigunda von Slawonien (1245â85), nachdem seine erste Ehe annulliert worden war, weil er und seine 26 Jahre Ă€ltere Frau keine Kinder zeugen konnten. UrsprĂŒnglich war sie mit dem Sohn von König Rudolf I. von Deutschland, dem ersten Habsburger auf dem Thron, verlobt, um durch eine politische Heirat Frieden zwischen den beiden Dynastien zu schaffen, doch die Verlobung wurde nach einem Jahr gelöst, und ihr Bruder Wenzel und ihre Schwester Agnes heirateten schlieĂlich Habsburger, um das BĂŒndnis zu sichern.
Kunigunde konnte tun und lassen, was sie wollte, und nahm den Habit des Ordens der Heiligen Klara in Prag an, wo sie einige Jahre lang glĂŒcklich blieb, bis ihr Bruder, der nun König von Böhmen war, sie mit BolesĆaw II. von Masowien (ca. 1253/58â1313) verheiraten lieĂ. Die beiden heirateten 1291 und bekamen zwei Kinder, doch obwohl das BĂŒndnis zunĂ€chst funktionierte, kam es zwischen Kunigundes Bruder und ihrem Ehemann zu einem Streit um Land. BolesĆaw zog seine UnterstĂŒtzung fĂŒr die Herrschaft von Wenzel zurĂŒck und schickte Kunigunde zurĂŒck nach Prag. 1302 wurden die beiden geschieden.
Wieder von den ehelichen Verpflichtungen befreit, kehre sie zum religiösen Leben im Kloster St. Georg zurĂŒck, dessen Ăbtissin sie schlieĂlich wird. WĂ€hrend ihrer Zeit als Ăbtissin gab sie die heute berĂŒhmte Passionale Abbatissae Cunegundis in Auftrag.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Pasional abatyse Kunhunty
PasionaÌl PrÌemyslovny Kunhuty
Passional of Abbess Kunegunda - Umfang / Format
- 74 Seiten / 30,0 Ă 25,0 cm
- Herkunft
- Tschechien
- Datum
- 1313â1321
- Stil
- Genre
- Sprache
- Schrift
- Gotisch
#1 PasionaÌl PrÌemyslovny Kunhuty = Passionale Abbatissae Cunegundis
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