Omelia sobre lo psalm "de profundis"

Omelia sobre lo psalm "de profundis"

Ein Meilenstein des spanischen Buchdrucks: der erste Holzschnitt Spaniens, entstanden in Valencia, zeigt eine Rosenkranz-Madonna flankiert von zwei der bedeutendsten Figuren der mittelalterlichen Kirche: dem Heiligen Dominikus (1170–1221) mit Iris und dem Heiligen Thomas von Aquin (1225–74) mit Buch. Derweil knien Papst Benedikt III. (gest. 858) und ein Ritter mit Schwert zu ihren Füßen. Alle vier Figuren, die die Heilige Jungfrau umgeben, halten Rosenkränze in ihren Händen. Dieser Holzschnitt schmückt ein Andachtsbuch im Stil einer allegorischen Romanze von Jeroni Fuster, das teilweise in Versen verfasst und in einer edlen gotischen Schrift gedruckt wurde. Es wurde 1490 von der valenzianischen Druckerei von Lambert Palmart (geb. 1440) herausgegeben und weist nach M. de Riquer einen Beeinflussung durch die *Göttliche Komödie von Dante Alighieri (ca. 1265–1321) auf. Diese Inkunabel, ein gedrucktes Buch aus der Zeit vor 1501, ist ein wunderbares Zeugnis der Entstehungszeit des spanischen Buchdrucks.

Die Geburt des spanischen Buchdrucks

Nachdem Johannes Gutenberg (ca. 1400–68) den Buchdruck 1452 in seiner Mainzer Werkstatt entwickelte, verbreitete er sich in den folgenden Jahrzehnten in ganz Europa, und die Menschen, die über das nötige Wissen verfügten, um ihn zu nutzen. Infolgedessen waren die meisten Drucker der ersten Generation Deutsche. Die erste Druckerei Spaniens wurde 1473 in Valencia von einer deutschen Handelsgesellschaft aus Ravensburg gegründet. Der Mann, der für den Druck dieses Codex verantwortlich war, Lambert Palmart, wurde offenbar in Köln geboren und studierte an der Sorbonne in Paris, bevor er zwischen 1474 und 1494 in Valencia als Drucker arbeitete. In dieser Zeit druckte Palmart die ersten Werke in valenzianischer bzw. katalanischer Sprache ebenso wie das erste literarische Werk in ganz Spanien.

Ein wertvolles Unikat

Das einzige bekannte Exemplar dieser Inkunabel wurde der Historischen Bibliothek der Universität von Valencia von Vicente Hernández Máñez vermacht, der zwischen 1852 und 1865 als Bibliothekar tätig war. Die Predigt von Jeroni Fuster ist mit 28 Zeilen pro Seite in einer gotischen Schrift auf 8 Blättern ohne Foliierung gedruckt. Der Holzschnitt befindet sich auf der letzten Seite unter dem Kolophon, das den Autor, den Herausgeber, den Ort und das Datum aufführt. Es scheint, dass der Holzschnitt dem Rest des Codex um drei Jahre voraus ist und zuerst in einem anderen Werk erschien, das sich ebenfalls mit der Rosenkranz-Madonna befasst. Daher gilt er als der erste Holzschnitt aus einer valenzianischen Inkunabel. Über das Leben des Autors ist lediglich bekannt, dass er ein Schriftsteller von Poesie und Prosa war, der ein Theologiestudium absolviert hatte und Begünstigter der Kathedrale von Valencia war. In den Jahren 1486 und 1511 nahm er an Dichterwettbewerben teil. Seine Prosa-Predigt über Psalm 130 aus dem Jahr 1490 besteht aus zwei Teilen: Einem allegorischen Part, der von der Göttlichen Komödie beeinflusst ist, und einer Glosse zum sechsten Bußpsalm.