Marco Polos Testament

Marco Polos Testament – Scrinium – Cod. Lat. V, 58 (=2437), no. 33 – Biblioteca Nazionale Marciana (Venedig, Italien)

Venedig (Italien) — 1319–1324

Das ungewöhnliche VermĂ€chtnis des berĂŒhmtesten Reisenden der Geschichte: Marco Polos klare Gestaltung seines herannahenden Lebensendes und die Ernennung seiner Frau und Töchter als Haupterbinnen

  1. Marco Polo (1254–1324) reiste durch Asien und verbrachte Jahre am chinesischen Kaiserhof

  2. Er kehrte nach Jahrzehnten der Abenteuer nach Venedig zurĂŒck und richtete sich im Leben eines Kaufmanns ein

  3. Auf dem Sterbebett machte Polo Spenden, vergab Schulden und ließ einen Tataren frei, der ihm jahrelang gedient hatte

Marco Polos Testament

  1. Beschreibung
  2. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Marco Polos Testament

Obwohl viele seine ErzĂ€hlungen jahrhundertelang angezweifelt haben, gilt Marco Polo heute unumstritten als der grĂ¶ĂŸte Reisende des Mittelalters und gehören seine Schriften zu den wichtigsten Quellen ĂŒber China und Asien wĂ€hrend des spĂ€ten 13. Jahrhunderts. Polo verbrachte mehr als die letzten 20 Jahre seines Lebens in der relativen Ruhe und Selbstzufriedenheit eines venezianischen Kaufmanns, bevor er 1324 starb. Sein Testament ist ein faszinierendes Dokument, das dem Leser einen Einblick in den Charakter dieser berĂŒhmten historischen Figur gewĂ€hrt. Auf feinem Schafsleder aufgezeichnet, aber hastig mit schlampiger Hand geschrieben, betrachten die meisten Historiker dieses Dokument heute als Beweis dafĂŒr, dass Polos Reisebericht kein Werk der Fiktion war, sondern tatsĂ€chlich ein seltener und wertvoller Bericht ĂŒber das mittelalterliche Asien ist.

Marco Polos Testament

Das auf feinstem Schafsleder-Pergament geschriebene Testament von Marco Polo (1254–1324) ist ein faszinierendes und unbezahlbares historisches Dokument und gewĂ€hrt Einblick in das Leben und die Lebenseinstellung des berĂŒhmtesten Reisenden des Mittelalters. Das Dokument wurde von Polo zwar nicht unterschrieben, der wahrscheinlich schon um sein Bewusstsein kĂ€mpfte, aber es wurde durch die Praxis des signum manus bestĂ€tigt, indem das Dokument vom Erblasser vor Zeugen lediglich berĂŒhrt wurde. Es kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, zu welcher Uhrzeit Polo genau starb, aber es war wahrscheinlich irgendwann zwischen den SonnenuntergĂ€ngen des 8. und 9. Januar 1324. Der Inhalt des Testaments wird allgemein als eine BestĂ€tigung dafĂŒr angesehen, dass Polos Reisen nach China tatsĂ€chlich stattgefunden haben und dass seinen Schilderungen daher generell vertraut werden kann. Nur wenige andere Testamente sind damit historisch so bedeutsam wie dieses.

Das aufregende Leben des Marco Polo

Im Jahr 1271 unternahm Marco Polo mit seinem Vater und seinem Onkel die Reise nach Asien. Ihr Weg fĂŒhrte sie von PalĂ€stina ĂŒber Persien, Pakistan und das Pamirgebirge nach China, an den Hof des sagenumwobenen Mongolenherrschers Kublai Khan. Nachdem der junge Marco Polo das Vertrauen des Khans gewonnen hatte, durfte er fĂŒr ihn Missionen ausfĂŒhren, die ihn bis in die entlegensten Regionen Ostasiens** gelangen ließen. Im Jahr 1292 begab sich Marco Polo jedoch an Bord eines Schiffes ĂŒber den Indischen Ozean zurĂŒck nach Venedig, wo er blieb und eine Familie grĂŒndete. WĂ€hrend des Krieges Venedigs mit Genua wurde der Pionier drei Jahre lang in einem Turm gefangen gehalten, und zwar zusammen mit einem Schriftsteller namens Rusticello, der Polos Abenteuer fĂŒr die Nachwelt aufbewahren sollte.

Der unspektakulÀre Tod einer Legende

Nach seiner RĂŒckkehr nach Venedig ĂŒbernahm Polo schließlich um 1300 das FamiliengeschĂ€ft und begann das typische Leben eines venezianischen Kaufmanns. FĂŒr die nĂ€chsten zwei Jahrzehnte ist wenig ĂŒber ihn ĂŒberliefert, und 1323 war er dann an sein Bett gefesselt. Der 70-jĂ€hrige Polo sah Anfang Januar 1324 seinem Tod entgegen, als er den Priester und Notar Giovanni Giustiniani zu sich nach Hause rief, der in einer unbeholfenen und nachlĂ€ssigen Schrift Notizen machte ĂŒber Spenden an Kirchen, vergebene Schulden und die Freilassung eines tatarischen Dieners, der ihn aus Asien begleitet hatte: Ihm hinterließ Polo 100 Lire venezianischer Denare. Ein Inventar von Polos BesitztĂŒmern fĂŒhrt edle Edelsteine und exotische GegenstĂ€nde aus dem Fernen Osten auf, wie zum Beispiel teuren Moschus. Interessanterweise hinterließ Polo fast alles seiner Frau und seinen drei Töchtern und brach damit mit dem Brauch, dass MĂ€nner ohne Söhne ihren Besitz einem mĂ€nnlichen Mitglied der Großfamilie ĂŒberließen.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Marco Polo's Will
Il Testamento di Marco Polo
Ego Marcus Paulo volo et ordino
Umfang / Format
1 Blatt / 67,0 × 27,0 cm
Herkunft
Italien
Datum
1319–1324
Stil
Sprache

VerfĂŒgbare Faksimile-Editionen:
Marco Polos Testament – Scrinium – Cod. Lat. V, 58 (=2437), no. 33 – Biblioteca Nazionale Marciana (Venedig, Italien)
Scrinium – Venedig, 2018
Limitierung: 185 Exemplare
Faksimile-Editionen

#1 Ego Marcus Paulo Volo et Ordino (Marco Polo's Will)

Scrinium – Venedig, 2018

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Scrinium – Venedig, 2018
Limitierung: 185 Exemplare
Kommentar: 1 Band von Attilio Bartoli Langeli
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprĂŒnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂŒgbar
Preiskategorie: €€
(1.000€ - 3.000€)
Das könnte Sie auch interessieren:
Christopher Columbus: Buch von Marco Polo – Testimonio Compañía Editorial – Biblioteca Capitular y Colombina (Sevilla, Spanien)
Christopher Columbus: Buch von Marco Polo
Antwerpen (Belgien) – 1485

Die ĂŒber Jahrhunderte ausschlaggebende Informationsquelle ĂŒber China: Christoph Kolumbus' persönliches Exemplar von Marco Polos berĂŒhmtem Reiseberichten

Erfahren Sie mehr
Marco Polo - Das Buch der Wunder – Faksimile Verlag – Ms. Français 2810 – Bibliothùque nationale de France (Paris, Frankreich)
Marco Polo - Das Buch der Wunder
Paris (Frankreich) – 1410–1412

EinfĂŒĂŸler, GewĂŒrzhĂ€ndler und exotische Reiche: Die Abenteuer des Marco Polo einfallsreich illuminiert vom Boucicaut-Meister und der berĂŒhmten Pariser Bedford-Werkstatt

Erfahren Sie mehr
Lesenswerte Blog-Artikel
Filterauswahl
Verlag