Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift

Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift – DIAMM – MS Ferrell-Vogüé – Parker Library, Corpus Christi College (Cambridge, Vereinigtes Königreich)

Paris (Frankreich) — Ca. 1370–1372

Fabelhafte Stücke über Ritterlichkeit, Mythologie und die Kraft der Natur, vom Bouqueteaux-Meister reich illuminiert: Die umfassendste Sammlung der Werke des Komponisten Guillaume de Machaut

  1. Die umfassendste Sammlung der Werke des französischen Dichters und Komponisten Guillaume de Machaut (ca. 1330–77)

  2. Das vielfältige Werk ist mit 118 Miniaturen des Bouqueteaux-Meisters und von dreizehn seiner Assistenten versehen

  3. Die umfassende Handschrift besteht aus 784 Seiten und fasst beinahe die gesamte weltliche Musik Machauts zusammen

Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift

Ausgabe bei uns verfügbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift

Die Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift ist das größte und umfassendste Manuskript mit den Werken des französischen Dichters und Komponisten Guillaume de Machaut (um 1300–1377). Auf üppigen 784 Seiten finden sich fast alle Balladen, Virelais und Rondeaus, die das Hauptwerk seines musikalischen Schaffens bilden. Von besonderer Bedeutung ist allerdings die Messe Nostre Dame, die um 1360/65 entstand und als die erste vollständige vierstimmige Vertonung der Ordinariumsteile als ein Zyklus. Kürzere allegorische Verserzählungen und Romane runden die Sammlung ab. Ausgestattet ist das vielfältige Werk mit 118 Miniaturen von dem Bouqueteaux-Meister, der zusammen mit acht weiteren Künstlern seiner Werkstatt und fünf Schreibern an der Handschrift arbeitete. Die entzückenden Darstellungen sind in dem gesamten Manuskript verteilt und erzählen fabelhafte Geschichten vom Rittertum, der Mythologie und der Natur.

Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift

Mehr als 70 Jahre galt mit der Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift eine der wichtigsten Quellen für die Werke von Guillaume de Machaut (um 1300–1377) als verschollen. Erst um 2000 tauchte die Arbeit, die fast das gesamte Werk des französischen Dichters und Komponisten enthält, wieder auf. Entstanden ist sie wohl zwischen 1370 und 1372 unter der Aufsicht Machauts. Stolze 784 Seiten zählt das umfassende Manuskript, das fast alle seine weltlichen Balladen, Virelais und Rondeaus versammelt, die zu Machauts musikalischem Hauptwerk zählen. Das literarische Schaffen des Franzosen beschränkt sich meist auf kürzere allegorische Verserzählungen und Romane. Für einen königlichen Gesamteindruck sorgen 118 prächtige Miniaturen des Boqueteaux-Meisters und seiner Werkstatt, die Geschichten aus dem Ritterleben, der Mythologie und der Naturgeschichte erzählen.

Machaut als Komponist

Die Musik des Guillaume de Machaut nimmt 235 Seiten der Handschrift ein. Unter den zahlreichen Balladen, Virelais und Rondeaus sticht die Messe de Nostre Dame hervor. Das um 1360/65 entstandene Werk gilt als die erste vollständige vierstimmige Vertonung der Ordinariumsteile als ein Zyklus. Zuvor war es üblich die einzelnen Ordinariumsteile einstimmig zu singen. Unter anderem Dank dieser Neuerung gilt Machaut heute als der bedeutendste Komponist der Ars Nova.

Anschauliche Miniaturen zu Repräsentationszwecken

Von mehreren heute überlieferten Manuskripten ist die Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift die größte und umfassendste. Es ist anzunehmen, dass Machaut die Herstellung solcher Bücher zu Präsentationszwecken vor den Mitgliedern des französischen Königshauses förderte. Dieser Zweck erklärt auch die 118 reizenden Miniaturen, die in der Werkstatt des Boqueteaux-Meisters entstanden. Der in Deutschland aufgrund seiner Darstellung von schirmähnlichen Bäumen, die sich in spärlichen Gruppen zu Wäldern formieren, auch Meister der Wäldchen genannte Buchmaler, arbeitete mit acht weiteren Künstlern und fünf Schreibern zusammen. In variationsreichen Abständen gliedern sich die einladenden Darstellungen in den zweispaltigen Text, wobei sie ein schlichter Rahmen mit feinen Ranken umschließt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Ferrell-Vogüé Machaut Manuscript
Codex Vogüé
Umfang / Format
784 Seiten / 31,4 × 22,0 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
Ca. 1370–1372
Stil
Buchschmuck
118 gotische Miniaturen, die ritterliche und romantische Motive, aber auch mythologische und naturkundliche Themen umfassen
Inhalt
Machauts weltliche Balladen, Virelais und Rondeaus, darunter auch die Messe de Nostre Dame und eine vierstimmige Messkomposition
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Jean, duc de Berry
Gaston Fébus, comte de Foix
Yolande de Bar, Königin von Aragon
Alfonso the Magnanimous, König von Aragon
Vogüé Familie
Nathan Wildenstein
James E. und Elizabeth J. Ferrell

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Detailbild

Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift

Iris kniet vor dem Gott des Schlafes

Die mythologische Götterbotin ist als Engel dargestellt, der vor einem gekrönten König kniet, der auf einem niedrigen Sockel sitzt. Iris und der Gott des Schlafs sind durch einen weiß-blau-roten Regenbogen - jene Farben, die auch in den ornamentalen Rahmen des Jean de Syr-Meisters verwendet werden - in einer Komposition verbunden, die an eine Verkündigungsszene erinnert. Während der Gott des Schlafs passiv mit den Händen auf den Knien zuhört, hält Iris ihre rechte Hand als Zeichen des Respekts über ihr Herz und deutet mit der linken Geste eine Kommunikation an.

Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift – DIAMM – MS Ferrell-Vogüé – Parker Library, Corpus Christi College (Cambridge, Vereinigtes Königreich)
Einzelseite

Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift

Das Haus des Gottes des Schlafs

Oben links: Juno schickt Iris in das Haus des Gottes des Schlafs, dessen Dach aus Holzbalken besteht und das von Bäumen umgeben ist, die das Licht abschirmen. Obwohl sie hier als vielflügeliger Engel mit Heiligenschein dargestellt ist, hat Iris in der nächsten Miniatur darunter, in der sie dem Gott demütig erscheint, nur zwei Flügel.

Dieser sitzt schlummmernd auf einem Schemel, den Kopf auf einem Arm abgelegt, der auf ein mit Decken und Kissen bedecktes Schreibpult gestützt ist. Die Träume erschaffende Gottheit wird hier in einer satirischen Variante des klassischen Autorenporträts gezeigt. Seine Diener stehen dabei hinter ihm und halten seinen Amtsstab, während drei adelige Reisende in modischer Kleidung von rechts zusehen. In der Miniatur auf der rechten Seite liegt der Gott des Schlafs hingegen in seinem Bett und trägt noch immer seine Krone, während vier Vögel mit menschlichen Köpfen zu ihm fliegen.

Ferrell-Vogüé Machaut Handschrift – DIAMM – MS Ferrell-Vogüé – Parker Library, Corpus Christi College (Cambridge, Vereinigtes Königreich)
Faksimile-Editionen

#1 The Ferrell-Vogüé Machaut Manuscript

DIAMM – London, 2014

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: DIAMM – London, 2014
Einband: Roter Einband, Faksimile und Kommentarband kommen in einem passenden Schuber.
Kommentar: 1 Band von Lawrence Earp Marshburn, Domenic Leo, Carla J. Shapreau und Christopher de Hamel
Sprache: Englisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Die Seiten werden vor einem größeren weißen Hintergrund präsentiert. Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preis Kategorie: €
(unter 1.000€)
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