Die Budapester Concordantiae Caritatis
Die am reichsten illustrierte mittelalterliche Handschrift Ungarns: die Budapester Concordantiae caritatis des Abtes Ulrich Lilienfeld (ca. 1308-58), der das Stift Lilienfeld von 1345-1351 leitete. Das Werk ist eine typologische Handschrift, d.h. ein Werk, das die Ereignisse des Alten und Neuen Testaments in Bezug auf die Heilsgeschichte miteinander verknüpft. Szenen aus dem Alten Testament dienen als Vorlage für Szenen aus dem Neuen Testament, die die Prophezeiung des ersteren erfüllen und ein ganzheitliches, sich gegenseitig erhellendes Ganzes bilden. Das vorliegende Exemplar stellt die vollständigste Handschrift ihrer Art dar und umfasst 238 typologische Einheiten, die in Form einer Enzyklopädie angeordnet sind. Das Kolophon des Codex datiert das Werk auf das Jahr 1413 und wurde von dem Wiener Schreiber Stephanus Lang niedergeschrieben.
Die Budapester Concordantiae Caritatis
Hier geht es um ein herausragendes Werk der spätmittelalterlichen österreichischen Buchmalerei, das mehr als 1000 Miniaturen aus einer Gruppe von sieben talentierten Künstlern in sich birgt. Es ist die reichste Bilderhandschrift des modernen Ungarn und das vollständigste Manuskript seiner Art: Die Budapester Concordantiae Caritatis von Abt Ulrich Lilienfeld (ca. 1308-58). Es handelt sich um eine typologische Handschrift, d.h. ein Werk, das die Ereignisse des Alten und des Neuen Testaments in Bezug auf die Heilsgeschichte miteinander verbindet. Szenen aus dem Alten Testament dienen als Vorlage für Szenen aus dem Neuen Testament, die die Prophezeiung des Alten Testaments erfüllen und so ein einheitliches, sich gegenseitig erhellendes Ganzes bilden. 238 solcher typographischen Einheiten werden hier in einer großen, 524 Seiten umfassenden Handschrift im Format 27 x 39 cm, prachtvoll präsentiert, die in einem Einband aus vergoldetem Kalbsleder enthalten ist. Es handelt sich um eines der schönsten bis in die Gegenwart erhaltenen Exemplare spätmittelalterlicher Buchmalerei aus Mitteleuropa und um ein Juwel der Kunst- und Theologiegeschichte.
Ein wunderschönes, moralisch erhellendes Werk
Es handelt sich um eine unglaublich reiche Quelle, die 1225 biblische Szenen, Szenen aus dem Leben von Heiligen und Darstellungen von Naturphänomenen enthält, die in über 1000 Miniaturen in Form von Federzeichnungen von einem Team von sieben Künstlern dargestellt wurden. Der talentierteste gehörte dem Kreis des Meisters der Sankt Lambrechter Votivtafel an, dessen Stil die Wiener Tafelmalerei des frühen 15. Jahrhunderts dominierte. Obwohl sie miteinander zusammenarbeiteten, lassen sich stilistische Unterschiede zwischen ihnen ausmachen, die einen spannenden Einblick in die spätmittelalterliche Werkstattkultur ermöglichen. Jede der 238 typographischen Einheiten nimmt im Codex die gleiche fünfteilige Form an: Der Text erscheint auf der rechten Seite, die Abbildungen auf der linken Seite. Die Primärszene befindet sich oben auf der Seite, darunter die beiden verwandten Szenen aus dem Alten Testament, während zwei Naturszenen unten auf der Seite ihren Platz finden. Ein teilweise in deutscher Sprache verfasster sogenannter "Bildkatechismus", der Tugenden und Laster als Reiter auf verschiedenen Tieren und Streitwagen sowie den Miles Christi (Soldat Christi) gegeneinander kämpfend darstellt, rundet das Werk ab. Stephanus Lang, der an der Universität Prag ausgebildet wurde, sollte eine unerschöpfliche Quelle erschaffen, die die zuerst von Gott geschaffene und dann vom Menschen künstlerisch nachgeahmte Welt reich illuminiert darstellt. Der Budapester Codex erfüllt diesen Wunsch eindeutig, auch wenn es sich bei den meisten Abschriften der Handschrift um schmucklose Exemplare handelt, die von Priestern beim Verfassen ihrer Predigten als Inspiration verwendet wurden.
Ein begehrtes Manuskript
Nur acht illuminierte Manuskripte von Langs Werk sind bis heute erhalten geblieben und das vorliegende Exemplar ist nicht nur das vollständigste, sondern auch das von der künstlerischen Qualität her ausgefeilteste. Details zur Besitzgeschichte vor dem 17. Jahrhundert sind rar, aber es gilt als sicher, dass sich die prachtvolle Handschrift 1646 im Besitz von Pál Lászlóffy, dem Kanzler der ungarischen Hofkanzlei in Wien, befand. Sie wurde 1666 von der Familie Pálffy erworben und gehörte zur Bibliothek des Schlosses Bajmóc (heute Bojnice, Slowakei), bis sie 1795 in die Bibliothek des Piaristenordens in Pozsony szentgyörgy (heute Svätý Jur, Slowakei) überging. Im Jahr 1906 wurde die Handschrift an die Zentralbibliothek des Piaristenordens in Budapest übersendet, wo sie bis heute aufbewahrt wird. Das wissenschaftliche Interesse an dem Werk wurde 1979 durch den Piaristenmönch László Papp wiedererweckt, als er die erste Studie hierzu veröffentlichte. Es bleibt nun sehr zu hoffen und zu wünschen, dass die Faksimile-Edition zu einer gründlichen Analyse der Budapester Concordantiae Caritatis führen möge.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Budapest Concordantiae Caritatis
- Umfang / Format
- 524 Seiten / 39,0 × 27,0 cm
- Herkunft
- Österreich
- Datum
- 1413
- Stil
- Künstler / Schule
- Ulrich von Lilienfeld
Stephanus Lang (Schreiber)
Umkreis des Meisters der St. Lambrechter Votivtafel - Vorbesitzer
- Pál Lászlóffy
Pálffy Familie auf dem Schloss Bajmóc
Bibliothek des Piaristen-Ordens in Pozsony szentgyörgy
Die Budapester Concordantiae Caritatis
Anbetung der Heiligen Drei Könige
Das vorliegende Exemplar stellt das vollständigste Manuskript seiner Art dar und umfasst 238 typologische Einheiten, die in Form einer Enzyklopädie angeordnet sind und Ereignisse aus dem Alten und Neuen Testament in Bezug auf die Erlösungsgeschichte miteinander verbinden. Hier wird die typische Szene der Anbetung der Könige dargestellt, flankiert von Figuren aus dem Alten Testament wie König David, dem Vorfahren Christi, und dem Propheten Maleachi oder "Boten JHWHs". So wird die Verheißung des Messias erfüllt.
Die Budapester Concordantiae Caritatis
Der Tugendturm
Nach der Auseinandersetzung mit verschiedenen biblischen Themen und dem Leben der Heiligen wendet sich die zweite Hälfte dieses Werks der christlichen Moral zu. Tugenden wurden im Mittelalter meistens von weiblichen Figuren verkörpert, und das gilt auch für diese Frauen hier mit langen, wallenden blonden Locken und Kleidern aus Grün, Blau und Rot. Sie sollen die Eigenschaften des idealen christlichen Ritters verkörpern.
Der Schild und die Rüstung des Ritters sind Liebe, sein Helm ist Hoffnung und seine anderen Tugenden sind Selbstverleugnung, Sanftmut, Demut, Enthaltsamkeit, Liebe zu Gott und Liebe zu sich selbst. Vier Frauen, die die Hufe des Pferdes halten, stehen für die wichtigen Tugenden der Wahrheit, Klugheit, Mäßigung und spiritueller Stärke. Beschriftet mit dem Wort Anima, also „Seele“, steht das Kreuz über allem.
#1 Budapester Concordantiae Caritatis
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Englisch
(3.000€ - 7.000€)
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