Codex Sforza
Francesco I. Sforza legte den Grundstein für eine neue Dynastie im Herzogtum Mailand, die künftig eine entscheidende Rolle in der italienischen Politik spielen sollte, als er Bianca Maria Visconti, die letzte Nachfahrin der vorherigen Dynastie, heiratete. Als sein Sohn Ludovico Sforza nach der Ermordung des älteren Bruders Galeazzo unerwartet die Macht übernommen hatte, erwies sich Ludovico als geschickter Herrscher – und verdankte dies wesentlich der Weitsicht seiner Mutter Bianca, die ihm durch den italienischen Renaissance-Humanisten Francesco Filelfo eine erstklassige Ausbildung hatte angedeihen lassen. Das vorliegende Dokument ist ein aufwendiges Lernportfolio für den jungen Prinzen und besteht aus einem Kommentar zu dem antiken Text Rhetorica ad Herennium, der von ihm verfasst und dann von einer talentierten Gruppe von Illuminatoren verziert wurde. Diese umrahmten den Text mit Portraits seiner Familienmitglieder sowie mit Wappen und Szenen aus der antiken griechischen und römischen Geschichte.
Codex Sforza
Bei diesem achtseitigen Portfolio handelt es sich um ein aufwendiges Büchlein, das erstellt wurde, um Bianca Maria Visconti (1425-1468), der Ehefrau des berühmten Condottieres und Begründers der Sforza-Dynastie, Francesco I. Sforza (1401-66), zu zeigen, wie sich ihr Sohn und zukünftiger Herzog von Mailand Ludovico als Student machte. Es handelt sich um dessen Kommentar zur Rhetorica ad Herennium, dem Werk eines anonymen Autors aus den späten 80er Jahren v. Chr. Es ist die älteste erhaltene lateinische Abhandlung über Rhetorik, war in der Renaissance ein beliebtes Lehrbuch und wird auch heute noch für das Studium der Rhetorik und die Kunst der Überredung herangezogen. Nachdem die Handschrift durch verschiedene Hände gegangen war, wurde sie 1860 in London von Marquis Vittorio Emanuele Tapparelli d'Azeglio (1816-1890) erworben, der sie wiederum dem italienischen König Viktor Emanuel II. (1820-1878) schenkte.
Ein fürstlicher Fortschrittsbericht
Auch wenn nicht anzunehmen war, dass Ludovico Maria Sforza (1452-1508) jemals die Regentschaft übernehmen würde (er war erst der vierte Sohn), hatte sich seine Mutter Bianca klugerweise schon früh dazu entschieden, ihm eine Erziehung zukommen zu lassen, die einem Prinzen der italienischen Renaissance angemessen war. So wurde er sowohl in Kunst und Literatur als auch in den Methoden der Regierung und der Kriegsführung unterrichtet. Diesen Kommentar verfasste Ludovico am 27. November 1467 selbst, während er als gerade mal 15-jähriger Schüler unter der Obhut des bekannten italienischen Renaissance-Humanisten Francesco Filelfo (1398-1481) stand. Der Kommentar wurde dann an mehrere Buchmaler übergeben, die aufwendige Rahmen mit Porträts von Ludovicos Familienmitgliedern, Wappen und Bas-de-Page-Miniaturen schufen, die antike Schlachtszenen zu Land und zu Wasser zeigen. Satte Primärfarben und Gold- und Blattsilber wurden verwendet, um sicherzustellen, dass sich seine Mutter von den akademischen Fortschritten ihres Sohnes beeindruckt zeigen konnte.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- In Rhetoricam ad Herennium Commentaria
Codice Sforza - Umfang / Format
- 8 Seiten / 19,2 × 14,3 cm
- Herkunft
- Italien
- Datum
- 27. November 1467
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Humanistische Minuskel
- Buchschmuck
- Illuminierte Bordüren
- Inhalt
- Kommentar zur Rhetorica ad Herennium
- Künstler / Schule
- Ludovico Maria Sforza (Autor)
- Vorbesitzer
- Familie Sforza
Vittorio Emanuele Tapparelli d'Azeglio
Victor Emmanuel II. von Italien
Codex Sforza
Kaiser Vespasian
Der verheerende Bürgerkrieg, bekannt als das Vierkaiserjahr, endete, als Vespasian die Armee des rivalisierenden Generals Vitellius besiegte, Cremona - wo der junge Ludovico ausgebildet wurde - plünderte und auf Rom marschierte. Cassius Dio behauptet, dass bei den Kämpfen 50.000 Menschen starben, bevor Vitellius gefangen genommen und hingerichtet wurde. Was diese grausame Bas-de-page-Miniatur falsch darstellt, ist, dass Vespasian zu dieser Zeit in Ägypten war, um Roms lebenswichtige Getreidelieferungen sicherzustellen, da er von ihnen wusste, dass sie für die Wiederherstellung der Ordnung in Rom entscheidend sein würden.
Codex Sforza
Ludovico Sforza und Francesco Filelfo
Der Humanist Francesco Filelfo war der Privatlehrer von Ludovico Sforza, als dieser noch ein junger Prinz war, der nicht damit rechnete, jemals einer der berühmtesten Fürsten und Kunstmäzene der italienischen Renaissance zu werden. Schüler und Lehrer sind auf der letzten Seite dieses Manuskripts abgebildet, das am 27. November 1467 in Cremona fertiggestellt wurde.
In der oberen linken Ecke ist Ludovico mit einem roten Hut, einer goldenen Tunika und einer grünen Strumpfhose prächtig gekleidet, während er an seinem Schreibtisch sitzt, der mit dem Wappen der Sforzas geschmückt ist. Der in eine purpurne akademische Robe gekleidete Filelfo gestikuliert, als würde er von der anderen Seite des Blattes aus eine Vorlesung halten. Die beiden sind im Profil dargestellt und ihre Initialen stehen sich am unteren Rand der Seite gegenüber.
#1 Codice Sforza
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