Buch der Testamente
Das Buch der Testamente ist eine Zusammenstellung von rechtlichen und historischen Dokumenten, die mit der Kathedrale von Oviedo in Verbindung stehen und die zwischen 1109 und 1118 entstanden sind. Das Werk wurde von Bischof Pelagius in Oviedo in Spanien in Auftrag gegeben und enthält historisch wertvolle Informationen über das mittelalterliche Leben in Spanien. 17 ganz- und halbseitige Miniaturen mit Darstellungen verschiedener Könige nach dem Vorbild von Evangelistenporträts sowie Vignetten und historisierte Initialen machen die Handschrift künstlerisch besonders reizvoll. Für sie wurden weder Kosten noch Mühen gescheut: Sie wurden mit teuren Pigmenten sowie mit Gold und Silber gestaltet und stellen eine stilistische Verschmelzung von karolingischen, insularen und iberischen Einflüssen dar. Das Buch der Testamente ist somit eine kostbare historische Quelle und ein prächtiges Kunstwerk zugleich.
Buch der Testamente
Im Mittelalter galten Frankreich und Belgien als wahre Hochburgen der europäischen Malerei und Buchkunst. Nichtsdestoweniger entstanden auch im Spanien des frühen 12. Jahrhunderts einige Aufsehen erregende Codices, die französischen und belgischen Kunstwerken in nichts nachstehen. Eines dieser Meisterwerke ist das Buch der Testamente, das dem begnadeten anonymen Künstler, der für es verantwortlich zeichnet, unter Kunsthistorikern den Notnamen Meister des Buches der Testamente eingebracht hat. Diese prächtige Handschrift befindet sich seit mehr als 900 Jahren im Archiv der Kathedrale von Oviedo in Asturien, was ihre Besitzgeschichte stark vereinfacht. Abgesehen von den Aufzeichnungen, die speziell Oviedo betreffen, ist sie auch ein wertvolles Dokument, das Informationen über das Leben im mittelalterlichen Spanien in aller Ausführlichkeit enthält.
Im Auftrag des Bischofs
Die illuminierte Handschrift wurde im frühen 12. Jahrhundert von Bischof Pelagius von Oviedo (gest. 1153), der auch als Pelayo bekannt ist, in Auftrag gegeben. Es lässt sich heute nicht mit Sicherheit sagen, wer genau für die Gestaltung des Codex verantwortlich war, aber es gibt Hinweise darauf, dass zwei Kopisten am Werk gewesen sein könnten, von denen einer ein Domherr gewesen sein muss, der verwirrenderweise ebenfalls Pelagius hieß: Pelagius Rosello, Pelagius Viello, oder Pelagius Enniguiz. Aus kodikologischer und künstlerischer Sicht ist es wahrscheinlich, dass das Werk in der Kathedrale von Oviedo selbst entstanden ist, deren Bibliotheksbestände zahlreiche Vorlagen für seine Erstellung geliefert haben dürften.
Die Bedeutung von Oviedo
Das Buch der Testamente enthält Informationen aus Dokumenten aus den Jahren 808 bis 1118, die sich auf das Bistum Oviedo beziehen, das als geistige Hauptstadt Spaniens und politische Hauptstadt des Königreichs Asturien** Macht und Einfluss genossen hat. Diese Dokumente wurden in verschiedenen insularen und kontinentalen Schriften verfasst. In dem Codex wurden die Spenden der Gemeinde, Steuerbefreiungen, kirchliche Privilegien und weitere Rechtsdokumente festgehalten. Sehr interessant ist auch das Verzeichnis der vermögenden Einwohner von Oviedo, die durch ihre großzügigen Spenden den Bau der prächtigen Kathedrale ermöglichten. Viele der königlichen Urkunden der Könige von Asturien und León waren allerdings Fälschungen, die von Bischof Pelagius angefertigt wurden, um die Unabhängigkeit Oviedos von den Erzbischöfen von Toledo und Santiago zu behaupten. Dies brachte ihm sogar den Beinamen el Fabulador oder "der Fabeldichter" ein. Seine Absicht war jedoch offenbar nicht, sich einen eigenen Vorteil zu verschaffen, sondern vielmehr den privilegierten Status der Diözese Oviedo wiederherzustellen.
Innovative Illustrationen
Dieses Manuskript enthält 17 hochwertige Miniaturen, nämlich 8 ganz- und 9 halbseitige, und ist mit zahllosen historisierten Initialen und Verzierungen an den Rändern geschmückt. Neben seinem historisch bedeutsamen Inhalt beeindruckt der Codex also auch durch seine Miniaturen, wahre Meisterwerke der spanischen romanischen Buchmalerei. Sie zeigen einen charakteristischen Malstil, wie er in keiner anderen Handschrift Europas zu finden ist. Nach dem Vorbild von Evangelistenporträts zeigen die ganzseitigen Miniaturen König Alfons II. von Asturien (um 760 - 842), einen gewissen Erzbischof Adolfo, König Ordoño I. von Asturien (um 821–866), König Ordoño II. von Galicien und León (ca. 873–924) und Alfonso V. von León (um 994–1028), wohingegen die Porträts von König Ferdinand I. von León (um 1015-65) und König Alfonso VI. von León und Kastilien (1040/41–1109) fehlen. Das Buch der Testamente erregte bereits bei seiner Entstehung Aufsehen: Sein Einfluss ist im so genannten Tumbo A von Santiago de Compostela und im Libro de las Estampas von León zu sehen. Bis heute hat es dabei nichts von seiner künstlerischen Anziehungskraft verloren.
Kodikologie
- Alternativ-Titel
- Book of Testaments
Libro de los Testamentos
Liber testamentorum ecclesiae ovetensis
Libro dei Testamenti
Livre des Testaments
Livro dos Testamentos
Libro Notarial de Don Pelayo, Obispo de Oviedo - Umfang / Format
- 226 Seiten / 36,4 × 24,0 cm
- Herkunft
- Spanien
- Datum
- 1109–1112
- Epoche
- Stil
- Sprache
- Schrift
- Karolingische Minuskel Protogotisch
- Buchschmuck
- 17 Miniaturen plus verzierte Initialen und Randverzierungen
- Inhalt
- Die wichtigsten Dokumente der Kathedrale von Oviedo
- Auftraggeber
- Don Pelayo, Bischof von Oviedo
- Künstler / Schule
- Meister des Buches der Testamente (Buchmaler)
Subdiakon Pelagius (Buchmaler)
Bischof Pelayo (Buchmaler und Schreiber)
Buch der Testamente
Ordoño I.
Der in Purpur und Gold als ORDONI REX bezeichnete König Ordoño I. von Asturien (ca. 821-866) ist gekrönt und und auf seinem Thron dargestellt. Er wird von einem Knappen begleitet, der sein Wappen trägt. Rechts stehen die Erzbischöfe Seranus und Ovecus mit goldenem und silbernem Nimbus und roter Beischrift; Seranus hält eine Urkunde mit königlichen Privilegien in der Hand. Das Besondere an dieser Darstellung ist die ausdrucksstarke menschliche Figur, die in die Mittelsäule eingearbeitet wurde, von der die beiden Bögen getragen werden.
Buch der Testamente
Alfons II.
König Alfons II. von Asturien (ca. 760 - 842) ist im unteren Register kniend dargestellt, die Hände in einer frommen Geste erhoben. Er wird von einem Knappen begleitet, der seine Waffen trägt. Der König ist gekrönt und aufwändig in Silber und Gold gekleidet. Auf der linken Seite erscheint die Jungfrau Maria mit einem goldenen Nimbus, und auf der rechten Seite ist der Erzengel Michael mit einem silbernen Nimbus dargestellt, wie er den Drachen tötet.
Christus, umgeben von Engeln, thront in einer Mandorla und macht im oberen Register eine Segensgeste. Die zwölf Apostel erscheinen in gewölbten Rahmen, wobei der heilige Petrus seinen Schlüssel rechts neben dem heiligen Johannes hält. Es handelt sich um eine ähnliche Darstellung wie auf der Vorderseite der Arca Santa, einem Reliquienschrein aus silbervergoldetem Eichenholz in der Kathedrale von Oviedo, für den Alfons "der Keusche" (el casto) eine Kapelle errichten ließ.
#1 Libro de los Testamentos
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Spanisch
(3.000€ - 7.000€)
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