Brevier des Ercole d'Este

Brevier des Ercole d'Este – Imago – ms. Lat. CCCCXXIV=Ms.V.G.11 – Biblioteca Estense Universitaria (Modena, Italien)

Ferrara (Italien) — 1502–1504

Ein Renaissance-Meisterwerk der Extraklasse aus der Schule von Ferrara mit 41 ganzseitigen und hunderten kleineren Miniaturen: Das großformatige Gebetbuch für Herzog Ercole d'Este, überbordend illuminiert von Matteo da Milano und Tommaso da Modena

  1. Matteo da Milano und Tommaso da Modena präsentierten ihre Arbeit 1504 dem Herzog von Ferrara, Ercole d'Este (1431–1505)

  2. Ihnen gelang ein Highlight der Buchmalerschule in Ferrara

  3. Geschmückt mit prächtigen Rahmen, wunderschönem Kalender und vielfältig mit Gold veredelte Miniaturen

Brevier des Ercole d'Este

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€€€
(über 10.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Brevier des Ercole d'Este

Das sogenannte Brevier des Ercole d'Este ist einer der Höhepunkte der ferraresischen Buchmalerei des beginnenden Cinquecento. Entstanden in den Jahren 1502 bis 1504, präsentiert es sich in einem überbordenden Gewand aus prunkvollem Buchschmuck: 56 kleinere und größere Miniaturen, grandiose Schmuckrahmen und buchstäblich tausende Initialen zieren die Seiten neben filigranstem, kunstvollem Ornament. Fast jede der knapp 1.000 Seiten ist zudem mit kostbaren, goldenen Details verziert. Ercole d'Este (1431–1505), Herzog von Ferrara und großer Kunstmäzen, ließ diese Pracht von zwei begnadeten Renaissance-Buchkünstlern realisieren: Tommaso da Modena und Matteo da Milano, der zuvor bereits für die Medici, Orsini und einige Päpste tätig war. Beide gehören zu den bedeutendsten Vertretern der Miniaturmalerei des 16. Jahrhunderts. Damit ist das Brevier des Ercole d'Este ein wahrlich eindrucksvolles Zeugnis der wirtschaftlichen und kulturellen Blüte Ferraras unter Ercoles Herrschaft!

Brevier des Ercole d'Este

Das sogenannte Brevier des Ercole d'Este ist einer der Höhepunkte der ferraresischen Buchmalerei des 16. Jahrhunderts. Entstanden in den Jahren 1502 bis 1504, präsentiert es sich in einem überbordenden Gewand aus prunkvollem Buchschmuck: kleinere und größere Miniaturen, grandiose Schmuckrahmen und unzählige Initialen neben zierlichstem, kunstvollem Ornament. Als Künstler dieser Pracht waren Matteo da Milano und Tommaso da Modena verantwortlich, bedeutende Vertreter der Miniaturmalerei ihrer Zeit. Das Brevier des Ercole d'Este ist ein eindrucksvolles Zeugnis der kulturellen Blüte Ferraras unter seiner Herrschaft!

Ein kunstsinniger Herzog

Ercole d'Este (1431–1505) war ab 1471 Herzog von Ferrara. Unter seiner Führung entwickelte sich das Herzogtum Ferrara zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum Italiens. Die bedeutendsten Künstler waren für Ercole tätig. Ein besonders eindrucksvolles Zeugnis dieser Blütezeit der Kunst ist das persönliche Gebetbuch des Herzogs, mit seinen Maßen von 38 x 27 cm ungewöhnlich groß und in seinem Prunk vielmehr eine repräsentative Pracht-Handschrift!

Der Miniaturist der Medici und der Päpste

Vom Herzog beauftragt wurden die bedeutendsten Miniaturisten Ferraras: Matteo da Milano und Tommaso da Modena. Matteo da Milano (1492–1523 tätig) gilt als einer der größten Miniaturisten seiner Zeit und stand als solcher nicht nur in den Diensten der Este in Ferrara, sondern auch der Medici in Florenz, der Orsini in Rom, vieler anderer bedeutender Auftraggeber und sogar einiger Päpste! Als Schreiber begleitete Andrea della Vieze die Arbeit an der Handschrift. Nach zwei Jahren Arbeit konnte das Schmuckstück der späten Renaissance-Malerei im Jahr 1504 vollendet und dem Herzog präsentiert werden.

Eindrucksvolle Malereien

Der Buchschmuck des Breviers setzt sich zusammen aus prunkvollen Rahmen, einem wunderschönen Kalender, vielfältigen Miniaturen – 45 ganzseitigen und 11 halbseitigen, außerdem 40 kleineren Szenen – und unglaublichen 17.160 Initialen, davon 308 wunderschön historisiert. Kostbarer Goldgrund leuchtet überall auf. Heiligendarstellungen und biblische Szenen bilden das Themenspektrum. Es erscheinen aber auch immer wieder Bezüge zum Auftraggeber und zu Ferrara, sowohl durch Wappen als auch andere heraldische Symbole.

Ein Meisterwerk ferraresischer Buchkunst

Stilistisch und technisch grandiose Malerei zeichnet die Handschrift durchgängig aus und wird wundervoll ergänzt durch den schönen lateinischen Text. Dieser, in zwei Kolumnen, ist geprägt durch die Verwendung verschiedenfarbiger Tinten in Schwarz, Rot und Blau und den exquisiten Schmuck des feinen Ornaments.
In dieser vollendeten Pracht präsentiert sich das Brevier des Ercole d'Este als einer der Höhepunkte der Sammlung der Biblioteca Estense in Modena, deren Grundstock auf der berühmten Bibliothek der Herzöge von Ferrara fußt.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Breviary of Ercole d'Este
Breviario di Ercole I D'Este
ms. Lat. 424
Breviarium secundum consuetudinem Romanae Curiae
Umfang / Format
986 Seiten / 38,0 × 27,0 cm
Herkunft
Italien
Datum
1502–1504
Sprache
Schrift
Gotische Textualis
Buchschmuck
45 ganzseitige und 11 halbseitigen Miniaturen, 40 kleinere Illuminationen und 17.160 Initialen, von denen 308 historisiert sind
Auftraggeber
Ercole I. d'Este, Herzog von Ferrara (1431–1505)
Künstler / Schule
Vorbesitzer
Alfonso I d' Este (1476–1534)
Josip Juraj Strossmayer, Bischof von Bosnien (1815–1905)
Zita von Bourbon–Parma, Kaiserin von Österreich (1892–1989)

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Brevier des Ercole d'Este – Imago – ms. Lat. CCCCXXIV=Ms.V.G.11 – Biblioteca Estense Universitaria (Modena, Italien)
Imago – Castel Guelfo, 2011
Limitierung: 499 Exem
Detailbild

Brevier des Ercole d'Este

März: Winzer und die Reben

Im Monat Martius oder März zeigen die Miniaturen für die Monatsarbeiten typischerweise Bauern beim Beschnitt von Bäumen, beim Pflügen oder bei anderen Vorbereitungen für die Frühjahrssaat. Da dieses Manuskript jedoch aus einer Weinbauregion stammt, sind auf diesem kleinen Medaillon mit einem goldenen Rahmen oben links auf der Seite Winzer zu sehen, die Rebstöcke beschneiden und an einem Spalier befestigen. Der hutlose Bauer in der violetten Tunika hat Löcher in seiner weißen Hose: So sieht der Betrachter seine Knie, die nach so viel Bücken und Hocken schon wund sein müssen.

Brevier des Ercole d'Este – Imago – ms. Lat. CCCCXXIV=Ms.V.G.11 – Biblioteca Estense Universitaria (Modena, Italien)
Einzelseite

Brevier des Ercole d'Este

König David

Diese spektakulär illuminierte Seite zeichnet sich durch leuchtende Primärfarben aus, die durch den schwarzen Hintergrund und den zurückhaltenden Einsatz von schimmerndem Blattgold noch verstärkt werden. In der ersten Szene ist König David zu sehen, wie er unter einem prächtigen Renaissance-Gebäude seine Psalmen komponiert und zu Gott aufblickt, der in den Wolken über einer detaillierten Darstellung eines Torhauses erscheint, das David zu Pferd betritt.

Zwei weitere Szenen aus dem Leben König Davids werden in Medaillons gezeigt: Auf der unteren Seite ist ein bartloser junger David zu sehen, der Goliath den Kopf abschlägt, dem das Blut des Steins, der ihn tötete, über die Stirn rinnt. Auf der linken Seite überreicht David den abgeschlagenen Kopf Goliaths an König Saul, der David zu seinem Nachfolger ernennt.

Brevier des Ercole d'Este – Imago – ms. Lat. CCCCXXIV=Ms.V.G.11 – Biblioteca Estense Universitaria (Modena, Italien)
Faksimile-Editionen

#1 Breviario di Ercole I d'Este

Imago – Castel Guelfo, 2011

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Imago – Castel Guelfo, 2011
Limitierung: 499 Exem
Einband: Handgebunden in rotem Leder mit Goldprägung und Lederriemen mit Silberschließen, silberne Eckbeschläge mit heraldischen Motiven
Kommentar: 1 Band von Ernesto Milano, Ivano Ansaloni, Marisa Mari, Luigi Sala, Pietro Baraldi und Paulo Di Pietro Lombardi
Sprache: Italienisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€€€
(über 10.000€)
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