Atlas Blaeu - Van der Hem
Zwischen 1662 und 1672 erschien in Amsterdam der Atlas Maior, die endgĂŒltige Fassung des Atlas Novus von Joan Blaeu (1596-1673) aus dem Jahr 1635, mit dem Blaeu das Goldene Zeitalter der niederlĂ€ndischen Kartographie zu einem glanzvollen Abschluss brachte. Das Werk besteht je nach Ăbersetzung aus 9-12 BĂ€nden mit etwa 3000 Textseiten und 594 Karten, Landschaften, Stadtansichten mit Details von HĂ€fen und Festungen, Seeansichten mit kĂ€mpfenden Schiffen und relevanten Informationen zur Lokalpolitik. Eine speziell kolorierte Version wurde auf Veranlassung von Laurens van der Hem (1621-1678), einem niederlĂ€ndischen Juristen und Kartensammler, erstellt. Sein persönliches Exemplar wurde der Kern einer Sammlung, die 46 BĂ€nde mit 2400 Karten, Zeichnungen und Seekarten sowie weitere ergĂ€nzende Materialien umfasst und damit die bei weitem umfangreichste ihrer Art ist. Die historische Sammlung enthĂ€lt BeitrĂ€ge von fĂŒhrenden KĂŒnstlern der damaligen Zeit aus dem In- und Ausland, von denen viele die verschiedenen Orte, die sie so prĂ€chtig darstellten, persönlich besucht hatten.
Atlas Blaeu - Van der Hem
Das Goldene Zeitalter der hollĂ€ndischen Kartographie, an dessen Beginn die posthume Veröffentlichung von Abraham Orteliusâ (1527-98) Theatrum Orbis Terrarum im Jahr 1570 stand, fand seinen spektakulĂ€ren Abschluss mit der Veröffentlichung des Atlas Maior, der endgĂŒltigen Fassung des Atlas Novus von 1635 durch Joan Blaeu (1596-1673), und zwar in den Jahren zwischen 1662 und 1672 in Amsterdam. Dies war die gröĂte und teuerste Publikation des gesamten 17. Jahrhunderts! Eine Sonderausgabe entstand auf GeheiĂ von Laurens van der Hem (1621-78), einem niederlĂ€ndischen Juristen und anspruchsvollen Kenner von Karten und Landschaften. Das Werk enthĂ€lt nicht nur Karten, sondern auch topographische Darstellungen, Landschaften, Stadtbilder mit Details von HĂ€fen und Festungen, Seelandschaften mit kĂ€mpfenden Schiffen und relevante Informationen ĂŒber die lokale Politik. Es handelt sich um eines der begehrtesten kartographischen Werke der Welt, das mit den modernsten Methoden arbeitet, die zur damaligen Zeit zur VerfĂŒgung stehen.
Ein wahrhaft epischer Atlas
Die endgĂŒltige Fassung von Blaeu's Atlas umfasste je nach Ăbersetzung zwischen 9 und 12 BĂ€nden und enthĂ€lt 594 Karten und dazugehörige Illustrationen, die etwa 3.000 Textseiten schmĂŒckten. Mit vollem Titel Atlas Maior, sive Cosmographia Blaviana, qua solum, salum, coelum, accuratissime describuntur oder GroĂer Atlas oder Blaeus Kosmographie, in der Erde, Meer und Himmel sehr genau beschrieben werden, sollte dieser bereits umfangreiche Atlas eigentlich nur der erste Band einer wahrhaft epischen dreiteiligen Unternehmung werden. Der zweite Teil sollte sich mit KĂŒsten, Meeren und Ozeanen befassen, wĂ€hrend der dritte Teil den Himmel kartografieren sollte. Ein Brand verzehrte allerdings 1672 die Werkstatt, Joan Blaeu starb im darauffolgenden Jahr, und so wurden der zweite und der dritte Teil nie gefertigt. Nichtsdestotrotz zeichnet sich all das, was in den Jahrzehnten vor 1672 geschaffen wurde, nach wie vor als eines der wichtigsten und raffiniertesten kartographischen Werke der Geschichte aus. Van der Hems persönliches Exemplar bildet das RĂŒckgrat seiner 46 BĂ€nde umfassenden Sammlung von 2400 Karten, Zeichnungen und Diagrammen sowie anderen ergĂ€nzenden Materialien und ist damit die bei weitem umfangreichste Sammlung ihrer Art. Als Synthese der raffinierten Kunst des Barocks und der wichtigsten Methoden des Goldenen Zeitalters der niederlĂ€ndischen Kartographie ist dies ein Werk, das seinesgleichen sucht.
Ein höchst begehrtes persönliches Exemplar
Bei der Veröffentlichung wurde eine ungeschönte Version fĂŒr preisbewusste Interessierte zum Kauf angeboten, aber Van der Hem lieĂ sein Exemplar von Dirk Jansz van Santen (1637-1708) handkolorieren. Van der Hems persönliches Exemplar des Atlas enthielt sogar einen Band mit geheimen Karten, die von der NiederlĂ€ndischen Ostindien-Kompanie erstellt worden und deshalb nicht Teil der Originalveröffentlichung waren. Nachdem er an seine Frau und dann an seine Töchter weitergegeben worden war, verkaufte Van der Hems Enkel den Atlas 1730 zum Preis von 22 000 Gulden auf einer Auktion. Der glĂŒckliche KĂ€ufer war kein geringerer als Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736), General der kaiserlichen Armee und einer der erfolgreichsten militĂ€rischen FĂŒhrer der modernen europĂ€ischen Geschichte: Er stieg durch seine Siege im Dienste dreier habsburgischer Kaiser in die höchsten Ămter des kaiserlichen Hofes in Wien auf. Auch er hatte ein groĂes Interesse an Karten und Landschaften. In der Folge deshalb auch als Eugenius-Atlas bekannt, gelangte das unglaubliche Werk durch den Prinz in den Besitz der Kaiserlichen Bibliothek, dem VorlĂ€ufer der Ăsterreichischen Nationalbibliothek in Wien. 1992 bei einem Brand fast vollstĂ€ndig zerstört, wurde es seither digitalisiert und 2003 in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen.
Die Arbeit vieler HĂ€nde
Viele der im Atlas abgebildeten Kupferstiche wurden von Joan Blaeu und seiner Werkstatt gestochen, aber Dutzende weitere, die zuvor von seinem Vater Van der Hem selbst erworben worden waren, halfen bei der Schaffung der Bilder fĂŒr Italien und Sizilien. Nichtsdestotrotz wĂ€re es fĂŒr einen Einzelnen oder selbst fĂŒr einige wenige Personen unmöglich, all diese Orte gesehen zu haben und sie so detailliert festzuhalten. Van der Hems riesige Sammlung von 2 400 Karten und anderen Bildern stammt aus einer ganzen Galaxie niederlĂ€ndischer KĂŒnstler, darunter Andries Beeckman, Gaspar Bouttats, Jan Peeters I, Bonaventura Peeters der Ăltere, Jacques Callot und Cornelis Gerritsz Decker. Andere KĂŒnstler, die aufgezeichnet haben, was sie auf ihren Reisen gesehen haben, haben ebenfalls zu dem Werk beigetragen, darunter Lambert Doomer, Jan Hackaert, Adriaen Matham, Roelant Savery, Willem Schellinks und Reinier Nooms, auch "Zeeman" genannt. Somit ist Van der Helms persönliches Exemplar, mehr noch als das Original, eine Mischung aus Originalschöpfungen, verfeinerten Werken, die bereits existierten, und einer Zusammenstellung von BeitrĂ€gen fĂŒhrender KĂŒnstler der Zeit.
Kodikologie
- Art
- Karte auf Papier
- Herkunft
- Niederlande
- Datum
- 1660â1678
- Stil
- Genre
- Sprache
- Auftraggeber
- Laurens van der Hem
- KĂŒnstler / Schule
- Joan Blaeu
Dirck Jansz Van Santen
Andries Beeckmann
Caspar Bouttats
Jacques Callot
Cornelis Dekker
Cornelis Jansz
Adrian Matham
Reinier Nooms, gen. Zeeman
Bonaventura Peeters I. oder II.
Jan Peeters
Willem Schellinks
Seeger de Vries - Vorbesitzer
- Prinz Eugen von Savoyen
#1 Atlas Blaeu - Van der Hem
Details zur Faksimile-Edition:
Sprache: Englisch
(ĂŒber 10.000âŹ)
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