Ulug Begs Buch der Fixsterne

Ulug Begs Buch der Fixsterne – Müller & Schindler  – MS Arabe 5036 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)

Samarkand (Usbekistan) — Um 1430–1440

Goldene Sterne und mythische Figuren in einem prächtigen Sternenkatalog für den persönlichen Gebrauch des Fürsten von Samarkand: Ulug Begs Abschrift von Al-Sufis beeindruckend präzisem Meisterwerk der Astronomie aus dem 10. Jahrhundert

  1. Der Astronom, Mathematiker und Statthalter von Samarkand Ulug Beg (1394–1449) beauftragte die prächtige Handschrift zwischen 1430 und 1440

  2. Eine Abschrift des astronomischen Traktats des persischen Gelehrten Al-Sufi aus 10. Jahrhundert

  3. 74 große, goldgeschmückte Miniaturen illuminieren die präzisen Beschreibungen von Sternenkonstellationen und Himmelskörpern

Ulug Begs Buch der Fixsterne

Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (2)
Beschreibung
Ulug Begs Buch der Fixsterne

Ulug Beg war nicht nur Statthalter von Samarkand, sondern auch ein ideeller Förderer und Finanzier der Wissenschaft und Künste sowie selbst ein begnadeter Mathematiker und Astronom. Als solcher ließ er das Buch der Fixsterne zwischen 1430 und 1440 zur eigenen Nutzung kopieren und prachtvoll illuminieren. Grundlage für den beeindruckend genauen Sternenkatalog ist ein astronomisches Traktat aus dem 10. Jahrhundert, das den Fürsten bei seinen eigenen Himmelsbeobachtungen unterstützen sollte. Der einflussreiche und kalligrafisch unübertreffliche Text wird von 74 bezaubernden, oft ganzseitigen Miniaturen der beschriebenen Sternkonstellationen ergänzt. In den filigran gezeichneten, pastellfarbenen Miniaturen erstrahlen die einzelnen Sterne in glänzendem Gold, wobei sich ihre Größe an ihrer Helligkeit orientiert. Nicht zum Sternenbild gehörende Sterne werden in Rot dargestellt, wobei alle mithilfe von Inschriften namentlich ausgewiesen werden. Dieses Meisterwerk zentralasiatischer Kunst ist ohne Zweifel eine der schönsten Handschriften über den Sternenhimmel und demonstriert ein atemberaubendes Zusammenspiel von wissenschaftlichen Erkenntnissen und künstlerischer Raffinesse!

Eine astronomische Prachthandschrift für die fürstliche Bibliothek

Die Astronomie ist eine der ältesten Wissenschaften der Menschheitsgeschichte. Den Wunsch danach, das Universum und die Rolle der Erde darin zu ergründen, scheint auch der timuridische Fürst Ulug Beg (1394–1449) gehabt zu haben. Ihm war klar, dass es dazu eines präzisen Sternenkatalogs als Grundlage bedarf, weshalb er das Buch der Fixsterne etwa zwischen 1430 und 1440 an seinem Hof in Samarkand kopieren und prächtig illuminieren ließ.

Ein leidenschaftlicher Wissenschaftler auf dem Thron

Ulug Beg führte die Astronomie im 15. Jahrhundert während seiner Herrschaft über Samarkand zu neuer Blüte. Dabei war er nicht nur ideeller Förderer und Finanzier der Wissenschaft und Künste, sondern auch selbst ein begnadeter Mathematiker und Astronom. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er das berühmte Observatorium errichten ließ, das seinerzeit zur besten Sternwarte der Welt rangierte und unglaublich genaue Himmelsbeobachtungen ermöglichte. Ulug Beg und seine Gelehrten schafften es etwa, das Sternenjahr auf 58 Sekunden genau zu berechnen.
Seine Faszination für die Wissenschaft zeigt sich bereits in jungen Jahren: Nur kurz nachdem sein Großvater, der Timuridenherrscher Timurlengs, ihn mit 15 Jahren zum Statthalter Samarkands ernannt hatte, gründete er eine Hochschule in der sagenumwobenen Stadt an der Seidenstraße und versammelte damit zahlreiche Gelehrte an seinem Hof, mit denen er gemeinsam Wissenschaft betrieb.

Für Jahrhunderte unübertroffene Präzision

Das Buch der Fixsterne ist eine Abschrift des beeindruckenden astronomischen Traktats und Sternenkatalogs des persischen Gelehrten Al-Sufi (903–986). Ihm gelang es im 10. Jahrhundert, die Erkenntnisse aus Ptolemäus‘ (100–160) Almagest mit der arabischen Literatur und eigenen Beobachtungen zu einem für Jahrhunderte an Präzision unübertroffenen Werk zusammenzuführen, das sowohl in der islamischen als auch der christlichen Welt bald zum Standard wurde. Al-Sufi beschrieb darin sogar bereits die Magellan’sche Wolke und die Andromedagalaxie.

Astronomische Konstellationen in atemberaubenden Miniaturen

Die im kalligrafisch vollendeten Text beschriebenen Sternenkonstellationen und Himmelskörper werden in dieser prächtigen Abschrift von Al-Sufis Werk mit 74 bezaubernden, oft ganzseitigen Miniaturen illuminiert, denen nicht nur ein ästhetischer Wert zukommt, sondern die auch für die wissenschaftliche Himmelsbeobachtung von Nutzen sind. Alle Konstellationen werden in zweifacher Ausführung gezeigt: einmal so, wie sie von der Erde aus am Himmel zu sehen sind, und einmal andersherum als Projektion auf eine Sphäre, so als würde man sie vom Weltraum aus betrachten.
In den filigran gezeichneten, pastellfarbenen Miniaturen, die einige Einflüsse aus der chinesischen Kunst aufweisen, erstrahlen die einzelnen Sterne in glänzendem Gold, wobei sich ihre Größe an ihrer Helligkeit orientiert. Diejenigen Sterne, die nicht zum jeweiligen Sternbild gehören, erscheinen hingegen in Rot, wobei allesamt durch Inschriften mit ihren Namen ausgewiesen werden. Ein atemberaubendes Zusammenspiel wissenschaftlicher Erkenntnisse und künstlerischer Raffinesse!

Kodikologie

Alternativ-Titel
Ulugh Beg's Book of the Constellations
Die Astronomie des Prinzen – Das Buch der Fixsterne (Ulugh Beg)
Book of the Constellations of the Fixed Stars
Book of Fixed Stars
The Stars of Samarkand
Kitāb suwar al-kawākib al-tābita
Umfang / Format
494 Seiten / 24,5 × 18,5 cm
Herkunft
Usbekistan
Datum
Um 1430–1440
Sprache
Schrift
Naskh-Schrift
Buchschmuck
93 große Darstellungen der Konstellationen, zwei davon doppel- und viele ganzseitig
Inhalt
Kitāb suwar al-kawākib al-tābita von al-Sūfī
Auftraggeber
Ulugh Beg
Vorbesitzer
Sādiq Hāfiz Efendi Kathudā Zādeh
J. Klatz

Verfügbare Faksimile-Editionen:
Ulug Begs Buch der Fixsterne – Müller & Schindler  – MS Arabe 5036 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Müller & Schindler – Simbach am Inn, 2022
Limitierung: 600 Exemplare

Ulug Begs Buch der Fixsterne – Müller & Schindler  – MS Arabe 5036 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Müller & Schindler – Simbach am Inn, 2022
Limitierung: 600 Exemplare
Detailbild

Ulug Begs Buch der Fixsterne

Sternbild Qaīṭus

Nach Osten blickend erscheint das Sternbild Qaīṭus bzw. Cetus, der Walfisch, als großes, drachenartiges Meeresungeheuer. Über 22 goldene Gestirne erstreckt sich der Körper des Mischwesens, dessen Schuppen und Schwanzflosse es als Meeresbewohner auszeichnen, während Kopf, Flügel und krallenbewehrte Pranken eher Assoziationen mit einem chinesischen Drachen hervorrufen. Dazu tragen auch die züngelnden Flammen, die Haarbüschel am Unterkiefer sowie seine friedfertige und zugleich machtvolle Aura bei. Verwundern tut zudem der doppelte Reif um den schmalen Hals des Tieres, der auf seine Domestizierung hindeutet.

Ulug Begs Buch der Fixsterne – Müller & Schindler  – MS Arabe 5036 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Einzelseite

Ulug Begs Buch der Fixsterne

Sternbild Al-ꜤadraꜤ

Al-ꜤadraꜤ, die Jungfrau, schreitet als junge, geflügelte Frau, die dem chinesischen Schönheitsideal der Zeit entspricht, nach Norden. 26 goldene Gestirne sind Teil dieser Figur, die das zweitgrößte Sternbild am Himmel repräsentiert, während sich im Norden sechs externe "Sterne" in roter Farbe gruppieren, die heute als Virgo-Galaxienhaufen bekannt sind.

Die mächtigen und zugleich filigran anmutenden Flügel werden durch ihr Kolorit aus Blau- und Rottönen gegenüber dem hellen Gewand und dem blassen Inkarnat besonders herausgestellt. Sie sind jedoch nicht nur von ästhetischem Wert, sondern lösen ein Darstellungsproblem: Ohne Flügel ist es kaum möglich, den Stern links oben kunstvoll in die Figur zu integrieren. Auch der hellste und damit größte Stern des Sternbildes auf der rechten Handfläche der Jungfrau befindet sich gerade noch so innerhalb der Figur.

Ulug Begs Buch der Fixsterne – Müller & Schindler  – MS Arabe 5036 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Die Astronomie des Prinzen – Das Buch der Fixsterne (Ulugh Beg)

Müller & Schindler – Simbach am Inn, 2022

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Müller & Schindler – Simbach am Inn, 2022
Limitierung: 600 Exemplare
Einband: Roter Ledereinband mit Textileinsatz
Kommentar: 1 Band
Sprache: Englisch, Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion der fünf erhaltenen Blätter des Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfügbar
Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)

#2 Die Astronomie des Prinzen – Das Buch der Fixsterne (Ulugh Beg)

Müller & Schindler – Simbach am Inn, 2022

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: Müller & Schindler – Simbach am Inn, 2022
Limitierung: 600 Exemplare
Einband: Roter Ledereinband mit Textileinsatz
Kommentar: 1 Band
Sprache: Englisch, Deutsch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion der fünf erhaltenen Blätter des Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht möglicherweise nicht dem ursprünglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
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Preiskategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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