Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich

Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich – M. Moleiro Editor – Latin 1171 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)

Paris (Frankreich) — Um 1500

Eines Königs würdig: goldene Textseiten und 60 ganzseitige Miniaturen von atemberaubender Grisaille-Ästhetik in einem bildgewaltigen Meisterwerk der französischen Renaissance, inspiriert von Jean Bourdichon and Jean Poyer

  1. Das Gebetbuch von König Heinrich IV. (1553–1610) ist ein herausragendes Meisterwerk der französischen Renaissance

  2. Es ist mit goldenen HintergrĂźnden, verschiedenen Rahmen und BordĂźren, feinen Federzeichnungen und herausragenden Miniaturen gefĂźllt

  3. Die prächtige Handschrift befand sich unter Heinrichs persÜnlichem Besitz im berßhmten Renaissance-Palast von Gaillon

Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich

Ausgabe bei uns verfĂźgbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
  1. Beschreibung
  2. Detailbild
  3. Einzelseite
  4. Faksimile-Editionen (1)
Beschreibung
Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich

Das sogenannte Stundenbuch des französischen Königs Heinrichs IV. zählt zu den herausragenden Meisterwerken der französischen Buchmalerei der Renaissance. Die Pracht, die die durchgehend gold-grundierten Seiten der Handschrift ausstrahlen, ist durch und durch einem König angemessen. Vollendet wird diese beeindruckende Schönheit durch die 60 Miniaturen, die in ihrer eleganten zurückhaltenden Farbigkeit fast wie Grisaillen anmuten. Der Detailreichtum der Kleidungsstücke und Gesichter in den Innenszenen wird durch die grandiosen Landschaften der Außenszenen ergänzt. Diese Handschrift ist rundherum außergewöhnlich!

Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich

Heinrich IV. (1553–1610) war der erste französische König aus dem Hause Bourbon. Er profilierte sich als einer der bedeutendsten Herrscher Frankreichs, der zahlreiche maßgebliche Entscheidungen traf und sein Land durch seine Herrschaft stark prägte. So gewährte er unter anderem die Religionsfreiheit für die Protestanten im berühmten Edikt von Nantes. Heinrich war verheiratet mit Maria de’ Medici aus dem mächtigen florentiner Herrschergeschlecht. Und selbst sein Tod war außergewöhnlich tragisch: er wurde während einer Kutschfahrt in Paris völlig überraschend ermordet.

Ein kĂśnigliches Meisterwerk aus Paris

Die beeindruckende Handschrift in der Bibliothèque Nationale de France in Paris trägt heute Henrys Namen. Doch war er erst der zweite Besitzer dieses Schmuckstückes. Zuvor war das Stundenbuch im Besitz des Kardinals Charles II. de Bourbon (1433–1488). Entstanden im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts in einer herausragenden Pariser Werkstatt und im darauf folgenden Jahrhundert weiter bearbeitet, befand sich die prachtvolle Handschrift unter Heinrich im berühmten Renaissanceschloss von Gaillon. Von dort gelangte sie in den Louvre-Palast und befindet sich seit 1720 in der Französischen Nationalbibliothek.

Ein goldener Sinnesrausch

Schon auf dem Einband finden sich die Wappen von Heinrich IV. und Charles de Bourbon. Doch wenn man die Seiten der eleganten Handschrift aufschlägt, wird man geradezu geblendet von der überbordenden Pracht. Die künstlerische Gestaltung reicht von den goldgrundierten Textseiten über die beeindruckend variierten Rahmen und Bordüren bis hin zu 16 feinen Federzeichnungen und schließlich den herausragenden Miniaturen. Der Text der Gebete, Psalmen und Evangelienauszügen ist in weißer und schwarzer Farbe kunstvoll auf den Goldgrund aufgebracht, ebenso wie der Kalender mit Pariser Stadtheiligen in französischer Sprache. Die Rahmen sind mit Emblemen, Devisen und symbolträchtigen Ornamenten versehen.

Die Grisailleminiaturen

Und die 60 Miniaturen schließlich präsentieren sich als wunderbar elegante Kunstwerke. Sie sind farbig gestaltet, jedoch sehr dezent koloriert, was ihnen eine Anmutung von besonders anspruchsvoller Grisaillemalerei verleiht. Hier finden sich unter anderem wunderschöne Evangelistenbilder in Innenräumen mit Ausblicken auf eine weite atmosphärische Landschaft oder Illustrationen der biblischen Erzählungen. Die kunstvolle Drapierung der Gewänder und die außerordentliche Ausarbeitung der Gesichter und Mimik konkurriert mit den grandiosen Landschaften im Hintergrund. Eine dezente Akzentuierung mit Goldfarbe vollendet schließlich diesen malerischen Sinnesrausch.

Kodikologie

Alternativ-Titel
Libro de horas de Enrique IV de Francia y III de Navarra
Hours of Henry IV of France
Umfang / Format
180 Seiten / 22,5 × 15,5 cm
Herkunft
Frankreich
Datum
Um 1500
Sprache
Schrift
Humanistische Minuskel
Buchschmuck
60 ganzseitige Grisaille-Miniaturen, 16 kleine Federzeichnungsminiaturen, BordĂźren mit Laubmotiven
KĂźnstler / Schule
Vorbesitzer
Heinrich IV. von Frankreich
Kardinal Charles de Bourbon

VerfĂźgbare Faksimile-Editionen:
Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich – M. Moleiro Editor – Latin 1171 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
M. Moleiro Editor – Barcelona, 2017
Limitierung: 987 Exemplare (+ 77 Exemplare mit rĂśmischen Ziffern)
Detailbild

Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich

Der heilige Sebastian

Sebastian ist der Schutzpatron der Brunnen und Pestkranken, der Sterbenden, Soldaten, Steinmetze und vieler weiterer Berufsgruppen. Diese wunderbare Miniatur zeigt wie üblich den ersten Part seines Martyriums im 3. Jahrhundert: Als Hauptmann der Prätorianergarde am Hof Diokletians und bekannter Christ half er anderen Christen und Christinnen in Not, woraufhin der Kaiser ihn zum Tode durch Erschießung verurteilte. Hier werden die Bogenschützen, die bereits zahlreiche Pfeile auf den entblößten Heiligen abgeschossen haben, mit ins Bild gebracht, während er an einen Baum gefesselt ist, was der gängigsten ikonografischen Tradition entspricht.

Der Legende nach starb Sebastian jedoch nicht, sondern konnte von der frommen Witwe Irene, die ihn eigentlich für seine Bestattung vorbereiten sollte, gesundgepflegt werden. Nachdem er sich vor Diokletian erneut zum Christentum bekannte, ließ dieser ihn im Circus mit Keulen erschlagen und die Cloaca Maxima werfen, aus der seine Leiche von Mitgläubigen geborgen wurde.

Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich – M. Moleiro Editor – Latin 1171 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Einzelseite

Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich

Der heilige Mauritius

Die französische Bildunterschrift, die in goldenen Lettern auf dem marmorartigen Rahmen dieser ganzseitigen Miniatur erscheint, lässt keine Zweifel über den Bildinhalt zu: „Saint Maurisse et ces Conpaignons“ (dt. „Sankt Mauritius und seine Gefährten“). Mauritius lebte im 3. Jahrhundert n. Chr. und war der Legende nach der Anführer der Thebäischen Legion. Er wird als Schutzpatron des Heeres sowie der Messer- und Waffenschmiede angerufen. Ab dem Hochmittelalter wurden zudem zwei Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reichs, das Reichsschwert und die Heilige Lanze, auf ihn zurückgeführt.

Mauritius und seine Legionäre wurden zu christlichen Märtyrern, als sie gegen Mitgläubige in die Schlacht ziehen sollten. Dies verweigerten sie und wurden schließlich allesamt auf Geheiß des Kaisers Maximian brutal, aber ohne Gegenwehr exekutiert. Die Miniatur zeigt Mauritius im Zentrum des Bildes mit gesenktem Haupt und betroffener Mimik. Einige Gefährten diskutieren noch über ihre Lage, doch nimmt ihr Schicksal bereits seinen Lauf.

Stundenbuch Heinrichs IV von Frankreich – M. Moleiro Editor – Latin 1171 – Bibliothèque nationale de France (Paris, Frankreich)
Faksimile-Editionen

#1 Libro de horas de Enrique IV de Francia y III de Navarra

M. Moleiro Editor – Barcelona, 2017

Details zur Faksimile-Edition:

Verlag: M. Moleiro Editor – Barcelona, 2017
Limitierung: 987 Exemplare (+ 77 Exemplare mit rĂśmischen Ziffern)
Einband: Dunkelbraunes Maroccain-Leder
Kommentar: 1 Band von Caroline ZĂśhl und Carlos Miranda GarcĂ­a-Tejedor
Sprache: Spanisch
Faksimile: 1 Band Detailnahe Reproduktion des gesamten Originaldokuments (Umfang, Format, Farbigkeit). Der Einband entspricht mĂśglicherweise nicht dem ursprĂźnglichen oder aktuellen Dokumenteneinband.
Ausgabe bei uns verfĂźgbar!
Preis Kategorie: €€€
(3.000€ - 7.000€)
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